Test: SWAT: Global Strike Team (Shooter)

von Mathias Oertel



SWAT: Global Strike Team
Entwickler:
Publisher: Vivendi Universal
Release:
09.12.2003
04.12.2003
Spielinfo Bilder  
Nach einem Anfang als Echtzeitstragie haben die SWAT-Spiele von Sierra mit dem dritten Teil 1999 neue Standards im Taktikshooter-Bereich setzen können. Für die Konsolenpremiere der schwer bewaffneten Polizeieinheit bedient man sich wieder dieses Prinzips und sieht sich mit Rainbow Six 3 gewaltiger Konkurrenz gegenüber. Ob man Tom Clancy´s Terroristenjägern und den Socom-Spezialisten die Stirn bieten kann, verrät der Test!

Weltpolizei

Videospieler müssen einiges an abstrusen Geschichten über sich ergehen lassen. Insofern wird die Geschichte um die urbane Spezialeinheit, die im Jahr 2008 als Friedenshüter und Terroristenjäger in aller Welt eingesetzt wird, auch kaum noch jemanden überraschen, scheint aber dennoch an den Haaren herbeigezogen. In jedem Fall erfüllt sie ihren Zweck und schickt euch als letzten Notnagel in Krisengebiete auf dem ganzen Globus, um dort Terroristen und Geiselnehmer zu jagen.

Das Nachtsichtgerät ist eine der wenigen gelungenen Grafikspielereien. Ansonsten bewegt sich SWAT im optischen Durchschnitssumpf!

(Xbox)

Rainbow Swat

Wie in den Genre-Vorreitern Rainbow Six 3 und Socom seid ihr mit einem Team (bestehend aus drei Helden) unterwegs, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Und wie bei den Konkurrenten könnt ihr eurer Gefolgschaft wahlweise per kontextsensitiver Eingabe auf dem Pad bzw. per Spracherkennung über das Headset Befehle zukommen lassen.
Dabei hat jeder im Team seine speziellen Fähigkeiten. Während ihr mit Mathias Kincaid den Anführer steuert, der alles überwacht und die Kommunikation mit der Zentrale übernimmt, ist Anthony Jackson ein wahres Genie, wenn es darum geht, Sprengsätze an Türen zu platzieren, Bomben zu entschärfen und sich in Computer einzuhacken.
Kana Lee hingegen ist die Sniper-Spezialisten von SWAT. Und so ganz nebenbei kann sie mit ihrem Dietrich nahezu alle Schlösser knacken, die euch ein Vorwärtskommen erschweren.
An sich eine bunte Mischung, die für viel Vergnügen sorgen könnte – wenn man sich ein wenig auf die taktischen Ursprünge verlassen würde. Sicher: ihr könnt eurem Begleiter hier und da Anweisungen geben. Doch gilt dies meist nur, wenn ihr selber die Aktion nicht durchführen könnt, so z.B. beim Entschärfen von Bomben.
Taktische Möglichkeiten, wie sie Rainbow Six 3 bietet (beispielsweise das gleichzeitige Stürmen von Räumen mit zwei Teams) gibt es nicht. Zudem bieten die linearen Abschnitte auch keinerlei Möglichkeit, irgendwelche taktischen Vorgehensweisen treffen zu können.

Daher entpuppt sich SWAT recht bald als "normaler" Ego-Shooter im wenig überzeugenden Taktik-Schafspelz.
Spielerische Abwechslung naht nur in Abschnitten, in denen ihr Kana steuert und mit gezielten Sniper-Einlagen erst einmal den Weg für Anthony und Mathias frei räumen müsst. Doch auch dies ist Standard-Shooter-Kost und lockt kaum noch jemanden hinter dem Ofen vor.

Verhaften statt Rettungsschuss

Ganz im Gegensatz zum gelungenen Verhaftungssystem: Denn selbst wenn ihr freie Schussbahn auf einen Terroristen habt, ist die Anwendung außerordentlicher Gewalt tabu. Stattdessen könnt ihr ihn durch Knopfdruck bzw. per Headset zum Aufgeben auffordern.

Gemeinsam sind wir stark. Aber Taktik sucht man trotz Team meist vergebens.

(PS2)

Und gefangene Gegner sorgen für eine höhere Endwertung. Doch dieses System hat leider auch seine Macken. Denn selbst wenn ihr gerade dabei seid, einen Gegner aufzufordern, ohne Kampfhandlung aufzugeben, kann es passieren, dass Euer Team weiter ballert, was das Zeug hält.

Und wenn ihr Glück habt, überlebt das Opfer sogar und kann mit Handschellen gesichert werden.

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