Mad Maestro19.04.2002, Mathias Oertel
Mad Maestro

Im Test:

Ulala, Parappa und Kollegen haben es gezeigt: Rhythmus-Spiele sind in und immer wieder ein netter Party-Spaß. Als neuester Vertreter dieses etwas abseits des Mainstreams gelegenen Genres präsentiert sich <4PCODE cmd=DGFLink;name=Mad Maestro;id=2416> von Eidos/Fresh Games - und versucht, mit einigen neuen Gameplay-Ideen neue Türen zu öffnen. Wir waren natürlich neugierig wie sich der verrückte Dirigent im Kampf gegen die Genre-Größen anstellen kann und haben das Musik-Epos einem intensiven Test unterzogen.

Ulala, Parappa und Kollegen haben es gezeigt: Rhythmus-Spiele sind in und immer wieder ein netter Party-Spaß. Als neuester Vertreter dieses etwas abseits des Mainstreams gelegenen Genres präsentiert sich Mad Maestro (ab 23,24€ bei kaufen) von Eidos/Fresh Games - und versucht, mit einigen neuen Gameplay-Ideen neue Türen zu öffnen. Wir waren natürlich neugierig wie sich der verrückte Dirigent im Kampf gegen die Genre-Größen anstellen kann und haben das Musik-Epos einem intensiven Test unterzogen.

Rettung für Bravo Town

Die magische Musikstadt Bravo Town hat eine glorreiche Geschichte an famosen Konzerten hinter sich. Und trotzdem haben die Bürger beschlossen, die altehrwürdige Konzerthalle im Rahmen einer Stadterneuerung abzureißen.

Als eine kleine Fee namens Sinfonie von diesen Plänen erfährt, bleibt ihr nur eine Hoffnung: Sie muss einen Dirigenten finden, der mit Ihr zusammen die Bürger von Bravo Town überzeugt, dass die Halle nicht abgerissen werden darf.

Das Schicksal von Sinfonie liegt in Euren Händen.

Taktgefühl

Im Grunde ist Mad Maestro ein Rhythmus-Spiel wie jedes andere auch: Ihr müsst im richtigen Moment -und damit passend zur Musik- die Knöpfe drücken.

Auf den ersten Blick sogar noch einfacher als üblich: Es gibt nur einen Knopf, den Ihr dem Takt entsprechend drücken müsst - gelegentlich gesellt sich noch eine Richtungsangabe dazu.

Jedoch nutzt Mad Maestro als erstes Spiel im Genre die Analog-Fähigkeit der Knöpfe. In drei Variationsmöglichkeiten -gleichbedeutend mit Lautstärke-, die Euch auf dem Bildschirm farblich angezeigt werden, müsst Ihr versuchen Eurem anfangs recht kleinen Orchester die notwendigen Anweisungen zu geben.

Neu ist auch die Musik-Selektion: Anstatt zu Hip Hop, Funk, Soul oder gar Rock den Taktstock zu schwingen, müsst Ihr Eure Mannen stilecht zu klassischer Musik dirigieren.

Schön ist, dass Eure sämtlichen Kommandos sofort akustisch umgesetzt werden. Das heißt, wenn Ihr zu langsam, zu schnell, zu laut oder zu leise Forderungen stellt, spiegelt sich das sofort in der Musik wider, die dementsprechend schön oder schaurig klingt.

Auch die Hintergründe passen sich an die Musik an und verändern sich dementsprechend. Leider ist manchmal in den ansehnlich animierten Hintergründen zu viel los, wodurch man ein wenig von dem eigentlichen Spiel abgelenkt wird und urplötzlich aus dem Takt gerät.

Insgesamt 35 klassische Melodien warten darauf, von Euch dirigiert zu werden, wobei die Levelauswahl eher spartanisch ist: Viele Melodien finden vor dem gleichen Level-Hintergrund -u.a. Zirkus, Marktplatz, Modenschau und natürlich die Konzerthalle- statt. Hier wäre ein wenig mehr Abwechslung wünschenswert gewesen.

Als Bonus könnt Ihr noch zehn Minispielchen freischalten, welche die insgesamt recht kurze Spieldauer nur unwesentlich verlängern können.

Für junge Spieler interessant ist der Kinder-Modus, in dem ohne Leistungsdruck Taktgefühl geübt werden kann und die Kids gleichzeitig noch die Hintergründe bestaunen können.

Comic-Klassik

Auch wenn Mad Maestro grafisch keine Bäume ausreißen kann, haben sich die Entwickler Mühe gegeben, einen stimmigen Hintergrund für die musikalischen Eskapaden zu entwickeln:

Sowohl die Animationen der Figuren als auch der Hintergründe sind comichaft und dementsprechend nett anzuschauen.

Leider sind die Texturen aber ein wenig zu platt und plakativ eintönig geraten, um auf Dauer begeistern zu können.

Sicher: man könnte argumentieren, dass bei Rhythmus-Spielen die Grafik nur eine untergeordnete Rolle spielt, doch bei Mad Maestro mit seinen sich anpassenden Levels hat man doch hin und wieder Gelegenheit, sich auf das Geschehen jenseits des Dirigierens zu konzentrieren.

Schwanensee irgendjemand?

Wer angesichts der klassischen und zumeist auch wohlbekannten 35 Musikstücke pompöse Orchestermusik erwartet, dürfte enttäuscht sein: Vermutlich um die Interaktivität zu wahren, wurden die Melodien durch den Synthesizer gejagt und wirken anfänglich doch etwas befremdlich.

Dabei gibt es an der Qualität der Umsetzung nichts auszusetzen - außer dass die Musik doch hier und da etwas künstlich klingt.

Gut gelungen wiederum sind die musikalischen Reaktionen auf die zwangsläufigen Dirigenten-Fehler, die mal von langem Zögern seitens des Orchesters bis hin zu leicht schief angespielten Klängen reichen - nett.

Pro

  • interessante Variante des Genres
  • 35 bekannte klassische Musikstücke
  • einfache Steuerung
  • Kinder-Modus
  • zehn Bonus-Spiele
  • nette Präsentation
  • Kontra

  • insgesamt zu kurz
  • grafisch nur Durchschnitt
  • geringe Anzahl an Hintergründen
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Space Channel 5;id=1326>, Parappa the Rapper 2

    Fazit

    Der verrückte Dirigent kann zwar unter dem Strich nicht zu Genre-Größen wie Space-Maus Ulala aufschließen, doch allein auf Grund der ungewöhnlichen klassischen Musik-Auswahl sollten Fans von Rhythmus-Spielen mal einen Blick auf Mad Maestro werfen.
    Spielerisch einige neue Impulse ins Genre hauchend, schmerzt nur die im Endeffekt ziemlich laue Grafik und die extrem kurze Spieldauer. Auf jeden Fall reizt Mad Maestro dazu, sich etwas inniger klassischer Musik zu widmen.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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