Z.O.E. - Zone of the Enders27.03.2001, Mathias Oertel
Z.O.E. - Zone of the Enders

Im Test:

Mech-Spiele stehen in Japan hoch im Kurs, und auch hierzulande erfreuen sich die Games um die robusten Kampf-Giganten einer starken Fangemeinschaft, wie der Erfolg von z.B. der MechWarrior-Serie zeigt. Ob Zone of the Enders (ZOE) von Konami , das von einigen der kreativen Köpfe hinter Metal Gear Solid entwickelt wurde, trotz seines typisch japanischen Mech-Flairs auch deutsche Fans begeistern kann, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Mech-Spiele stehen in Japan hoch im Kurs, und auch hierzulande erfreuen sich die Games um die robusten Kampf-Giganten einer starken Fangemeinschaft, wie der Erfolg von z.B. der MechWarrior-Serie zeigt. Ob Zone of the Enders (ZOE) von Konami, das von einigen der kreativen Köpfe hinter Metal Gear Solid entwickelt wurde, trotz seines typisch japanischen Mech-Flairs auch deutsche Fans begeistern kann, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Story

Im 22. Jahrhundert hat die Menschheit angefangen, das Sonnensystem zu besiedeln. In einer Jupiter-Kolonie namens Antilia kommt es unerwartet zu einem Kriegsausbruch, der viele Opfer fordert. Auch der junge Leo Stenbuck muss mit ansehen, wie seine Freunde niedergemetzelt werden, kann ihnen nicht helfen, schafft es aber zu entkommen. Voller Schuldgefühle findet er mehr oder weniger zufällig die riesige Kampfmaschine "Jehuty", einen sogenannten Orbital Frame. Leo nimmt im Pilotensitz platz und schwört auf Rache...

Gameplay

Ihr werdet in der Rolle von Leo recht unvorbereitet mit den Fähigkeiten des Jehuty vertraut gemacht. Doch nach dem ersten Kampf stehen Euch einige Trainingslektionen zur Verfügung, welche die anfänglich gewöhnungsbedürftige, nach kurzer Zeit jedoch höchst intuitive Steuerung fantastisch gut erklären. Danach kann es richtig losgehen.

Das Hauptspielprinzip besteht darin, in diversen Zonen, die nach und nach mit erledigten Aufgaben freigeschaltet werden, gegnerische Orbital Frames zu bekämpfen und Ausrüstungsgegenstände zu sammeln. Diese Ausrüstungsgegenstände können zusätzliche Sekundärwaffen sein, gesundheitsauffrischende Metalle, Passcodes für diverse Level oder Programme. Da Jehuty ein Prototyp ist, helfen diese Programme, die Fähigkeiten des Orbital Frame zu erweitern.

Obwohl komplett in drei Dimensionen gekämpft wird, ist das Kampfsystem erfreulich unkompliziert. Nachdem Jehuty mittels automatischer Zielerfassung einen Gegner gewählt hat, kann man sich dank exzellenter Kameraführung voll auf den Kampf konzentrieren, ohne sich Gedanken machen zu müssen, wohin der Gegner gerade wieder entschwunden ist.

Abhängig von der Entfernung zum Gegner wird entweder eine Projektil-Attacke durchgeführt oder im Nahkampf mit einem Schwert die Lufthoheit ausgefochten.

Nach der Zerstörung des gegnerischen Orbital Frames schaltet das Spiel automatisch auf den nächsten Gegner. Natürlich könnt Ihr auch manuell den nächsten Gegner auswählen.

Neben den Standart-Attacken stehen Euch auch diverse Sekundärwaffen zur Verfügung, die vom Wirkungsgrad und der Streuung her breit gefächert sind. Und auch im Nahkampf hat der Jehuty einige Special-Moves parat, die auch sehr einfach zu erreichen sind.

Obwohl nur wenige Knöpfe im Kampf benutzt werden, und die Kämpfe eigentlich immer nach dem gleichen Schema ablaufen, lassen die Fights an Dynamik und Dramatik keine Wünsche offen.

Natürlich gibt es auch die obligaten Zwischengegner, die alle eine eigene Strategie erfordern, um das Schlachtfeld als Sieger zu verlassen.

Die Suche nach den Ausrüstungsgegenständen verläuft leider teilweise nicht ganz so unkompliziert wie die Kämpfe. Zu häufig sucht man, vor allem im späteren Spielverlauf, die Gebiete durch, um ein benötigtes Programm oder einen Code zu finden. Da hilft auch die integrierte übersichtliche Karte nicht weiter.

Dass die leergeräumten Gebiete bei einem nochmaligen Besuch wieder mit Gegnern gefüllt werden, stört den Spielverlauf in keiner Weise.

Aufgelockert wird die Suche in den Rettungs-Missionen, in denen eine Stadt unter Belagerung ein SOS sendet. In diesen Missionen müsst Ihr bei den Kämpfen darauf achten, dass keine zivilen Anlagen beschädigt werden und die Verlustrate der Bevölkerung möglichst gering bleibt. Doch letzten Endes gilt auch hier: Kämpfen, bis das Schwert glüht. Nur eben über unbewohnten Kampfzonen.

Damit sowohl Anfänger als auch Profis gefordert werden, lässt sich ZOE in vier Schwierigkeitsgraden spielen.

Nach erfolgreichem Abschluss des Spieles wird der recht amüsante Versus-Mode freigeschaltet, in dem Ihr Euch mit einem wahlweise menschlichem oder CPU-gesteuertem Spieler wilde Duelle liefern könnt.

Doch letzten Endes bleibt ZOE ein relativ kurzes Vergnügen, denn nach ca. fünf bis zehn Stunden bekommt man den Abspann zu Gesicht.

Grafik

Die Präsentation von ZOE scheint wie von einem anderen Stern. Fantastische Render-Videos treiben die gute, dramatische Story voran. Die Spielgrafik überzeugt mit flüssigen Animationen der Orbital Frames, schönem Hintergrunddesign und einer blitzsauberen, konstanten Bildwiederholrate ohne nerviges Interlace-Flackern. Und auch an Spezialeffekten wird nicht gegeizt: Explodierende Häuser, Motion-Blur-Effekte und vor allem die transparent getarnten Frames, denen Ihr später begegnet, zeigen, dass die PlayStation 2 noch einiges im Bereich Grafik zu bieten hat.

Allerdings hätte das Gegnerdesign ein wenig Abwechslung vertragen können. Mit Ausnahme der Zwischengegner beschränkt sich die Gegnervielfalt auf zwei unterschiedliche Designs.

Sound

Größtenteils begleiten gemäßigte Techno-Beats das Kampfgeschehen auf dem Bildschirm, was wunderbar zur Dynamik passt. Auch die übrigen Soundeffekte können sich hören lassen und bilden schöne Gegensätze zur beständig im Hintergrund laufenden Musik.

Einzig die fehlende Synchronisation - das Spiel kommt in Englisch mit wahlweise deutschen Untertiteln - wirkt sich negativ auf die Soundwelt aus, die ZOE bietet.

Doch die englische Sprachausgabe wurde zu einem Großteil sehr liebevoll gestaltet, auch wenn sie sich manchmal enervierend wiederholt und gelegentlich im Bereich Emotion über das Ziel hinaus schießt.

Pro

- unkompliziertes Spielprinzip

- eingängige Steuerung

- sehr gute flüssige Grafik

- dramatische Story

- passender Soundtrack

Kontra

- wenig Abwechslung

- keine deutsche Synchronisation

- viel zu kurz

vergleichbar mit:

Armored Core 2, Virtual-On, Frame Gride

Fazit

Was das Team hinter Metal Gear Solid-Erfinder Hideo Kojima hier im Bereich Präsentation abliefert, sucht seinesgleichen. In Bereich Grafik und Sound gibt es momentan kein Spiel, das die Fähigkeiten der PS2 so gut ausnutzt, obwohl sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wenn die Entwickler jetzt noch genauso viel Sorgfalt im Bereich Abwechslung und Spieldauer an den Tag gelegt hätten, wäre ZOE zu einem Pflicht-Titel geworden. So bleibt unter dem Strich ein hervorragendes, aber viel zu kurzes Grafik-Feuerwerk, das darüber hinaus bei allen, die Kontaktschwierigkeiten mit japanischen Mech-Animes haben, sicherlich Probleme bei der Kaufentscheidung hervorrufen wird.

Wertung

PlayStation2

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.