ESPN Winter X Games Snowboarding 207.05.2002, Mathias Oertel
ESPN Winter X Games Snowboarding 2

Im Test:

Trotz mittlerweile recht abgeflautem Schneeaufkommens präsentiert Konami mit <4PCODE cmd=DGFLink;name=ESPN Winter X Games Snowboarding 2;id=2803> ein neues Snowboard-Spiel, das dem angestammten Spitzenreiter <4PCODE cmd=DGFLink;name=SSX Tricky;id=1640> das Leben schwer machen soll. Mit welchen Mitteln dies versucht wird und ob sich der Ausflug aufs Brett trotz EA Big-Vormachtstellung lohnt, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Trotz mittlerweile recht abgeflautem Schneeaufkommen präsentiert Konami mit ESPN Winter X Games Snowboarding 2 ein neues Snowboard-Spiel, das dem angestammten Spitzenreiter SSX Tricky das Leben schwer machen soll. Mit welchen Mitteln dies versucht wird und ob sich der Ausflug aufs Brett trotz EA Big-Vormachtstellung lohnt, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Ich mach Karriere

Um aus der mittlerweile unübersichtlichen Menge an Snowboard-Games herauszustechen, muss man sich schon etwas einfallen lassen. Und was bei Dark Summit der Story-Adventure-Modus war, ist bei ESPN Winter X Games Snowboarding 2 der Karriere-Modus: Als unbekannter Snowboarder müsst Ihr versuchen, es bis zu den für den Spielnamen verantwortlichen Wettbewerben zu schaffen und dort als Sieger auf dem Podest zu landen.

Doch aller Anfang ist schwer. Eure Ausrüstung ist gerade mal unterer Standard, und das Wintersportgebiet, in dem Ihr startet, sprüht nicht gerade vor herausragenden Strecken.

Also schnell bei ein paar Wettbewerben angemeldet, um mit erfolgreichem Abschluss die Siegprämien für eine bessere Ausrüstung ausgeben zu können sowie Eure Charisma-Wertung auffüllen zu können.

Denn das ermöglicht Euch Foto-Sessions, bei denen Ihr recht schnell einen Sponsor finden könnt, was die Ausrüstungsfrage erheblich erleichtert.

Doch leichter gesagt als getan: Eure Fähigkeiten sind anfangs noch sehr beschränkt und jede Drehung wird zu einer schwierigen Aufgabe. Mit jedem Lauf erhöhen sich Eure Werte langsam aber stetig.

Solltet Ihr es eilig haben, einen bestimmten Wert nach oben zu drücken, könnt Ihr auch in der Sporthalle trainieren - für ein Entgelt versteht sich.

Abgesehen von den anfänglich ziemlich frustrierenden Trickmöglichkeiten müsst Ihr auch auf Eure Gesundheit achten. Jeder Sturz kostet Punkte und bei Absinken der Gesundheit auf null bleibt nur noch der kostenpflichtige Besuch im Krankenhaus.

Insgesamt könnt Ihr Euch in fünf -später auch kostenpflichtigen- Wettbewerben einschreiben:

In Snowboarder X liefert Ihr Euch ein Rennen mit anderen Snowboardern; im Slope Style müsst Ihr so viele Trickpunkte einfahren wie nur irgend möglich; Super Pipe - hier heizt Ihr durch eine gigantische Halfpipe; Big Air: nur eine Chance, um gewaltige Punkte einzusammeln und der selbsterklärende Free Ride.

Der Karriere-Modus bietet erstaunlich viel Tiefgang, erfordert jedoch auch viel Geduld vom Spieler, denn die Charakter-Werte steigen nur sehr langsam.

Wem die Karriere daher zu mühselig ist, dürfte mit dem X-Games-Modus seine Erfüllung finden, in dem Ihr mit einem Snowboarder Eurer Wahl an den Wettbewerben teilnehmt.

Um Euch an die komplexe Steuerung zu gewöhnen, wurde ein vorbildliches interaktives Tutorial integriert, dass Euch alle Feinheiten erläutert.

Die Sache hat nur einen Haken: Um die nächste Lektion zu erreichen, muss die vorhergehende erfolgreich beendet werden. Und das kann in manchen Fällen auf Grund einer unnötig erschwerten Steuerungs-Aufgabe in Frust ausarten. Wieso muss ich eine halbe Stunde an einem Trick herumdoktern, wenn ich eigentlich nur die verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten anschauen möchte?

Natürlich könnt Ihr auch zu zweit auf die Piste gehen. Hier stehen Euch die gleichen Events wie in der Karriere zur Verfügung. Ist zwar ganz spaßig und durch die Chancengleichheit -immerhin müssen beide mit der Steuerung fertig werden- kommt auch zeitweise Stimmung auf, doch unter dem Strich bietet der Multiplayer-Modus keine wesentliche Verlängerung der Gesamtspielzeit.

Wo bin ich?

Die verschiedenen Snowboard-Gebiete basieren alle auf realen Schauplätzen, unter anderem in Skandinavien, Japan, Alaska und den Alpen.

Doch Unterschiede sind anfänglich kaum auszumachen. Die Rails, Sprungschanzen und Hindernisse sehen auf jeder Strecke gleich aus und wirken dadurch auf Dauer sehr eintönig.

Die Figuren sind als gelungen zu bezeichnen, was sowohl die allgemeine Gestaltung als auch die Animationen auf der Strecke betrifft.

Was man allerdings nicht von der Bildwiederholrate sagen kann: Bei starker Nutzung von Partikeleffekten in Form von aufstiebendem Schnee kann die Grafik unter Umständen massiv in die Knie gehen. Vor allem, wenn man mit mehreren Fahrern auf der Strecke ist.

Doch damit nicht genug: Einige Strecken wurden mit einer üblen Nebelwand versehen, die sich im Zwei-Spieler-Modus zu einer Suppe verdichten kann, bei der man nicht einmal mit dem Auto fahren würde.

Schade eigentlich, denn von der grundlegenden Optik kann ESPN Winter X Games Snowboarder 2 durchaus mit den Genre-Größen mithalten - wenn nur die Ruckler nicht wären...

Laut muss es sein

Wie es sich für ein Extrem-Sport-Spiel gehört, gibt es gehörig was auf die Ohren: Unter anderem sind im Soundtrack The Offspring und 311 vertreten. Leider gibt es nicht genügend Titel und man wünscht sich nach relativ kurzer Zeit eine größere Musikauswahl.

Neben dem brachialen Soundtrack gehen die Soundeffekte nahezu unter. Und das ist auch gut so, denn besonders hörenswert ist der Durchschnittssound nicht gerade.

Pro

  • realistisches Snowboard-Game
  • Karrieremodus
  • klasse Animationen
  • Strecken in aller Welt
  • stimmiger Soundtrack
  • Kontra

  • unnötig komplexe Steuerung
  • teils böse Grafik-Ruckler
  • Nebelwände
  • sparsame Soundeffekte
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=SSX Tricky;id=1640>, <4PCODE cmd=DGFLink;name=Dark Summit;id=1566>

    Fazit

    Lust und Frust liegen eng beieinander, wie auch ESPN Winter X Games Snowboarder 2 eindrucksvoll unter Beweis stellt. Der Karriere-Modus ist durchdacht und bietet für geduldige Spieler viel Tiefgang, krankt jedoch an der überrealistischen Steuerung und dem äußerst langsamen Anstieg der Charakterwerte. Auch die Grafik -allen voran die Snowboarder-Animationen- kann sich sehen lassen, muss aber mit üblen Slowdowns auskommen.
    So wurde aus einem Spiel, das vom Ansatz her alles mitbringt, um SSX Tricky in Gefahr zu bringen, nur ein Geheimtipp für Snowboard-Experten, die ein Amped-ähnliches Erlebnis auf der PS2 nachempfinden wollen. Hier wäre wesentlich mehr drin gewesen.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.