F1 200223.07.2002, Mathias Oertel
F1 2002

Im Test:

Während in der realen Formel Eins Ferrari in schier unglaublicher Manier dominiert, ist der Kampf um die Pole Position der PS2-F1-Sims enger denn je. Auch wenn die meisten Titel-Kandidaten noch aus dem Vorjahr stammen, können die Fans auf ein breit gefächertes Lineup zurückgreifen und aus dem Vollen schöpfen. Ein Hersteller, der seit Start der PS2 seine Formel Eins-Boliden immer besser in den Griff bekommen hat, ist Electronic Arts . Und mit dem neuesten Projekt <4PCODE cmd=DGFLink;name=F1 2002;id=2626> macht sich EA erneut auf, nach der Formel Eins-Krone zu greifen. Ob dies gelungen ist, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Während in der realen Formel Eins Ferrari in schier unglaublicher Manier dominiert, ist der Kampf um die Pole Position der PS2-F1-Sims enger denn je. Auch wenn die meisten Titel-Kandidaten noch aus dem Vorjahr stammen, können die Fans auf ein breit gefächertes Lineup zurückgreifen und aus dem Vollen schöpfen. Ein Hersteller, der seit Start der PS2 seine Formel Eins-Boliden immer besser in den Griff bekommen hat, ist Electronic Arts. Und mit dem neuesten Projekt F1 2002 (ab 24,01€ bei kaufen) macht sich EA erneut auf, nach der Formel Eins-Krone zu greifen. Ob es gelungen ist, könnt Ihr in unserem Test erfahren.

Die absolute Herausforderung

Am grundlegenden Kern der F1-Serie von Electronic Arts hat sich nichts geändert: Immer noch geht es hauptsächlich darum -wie in der realen Formel Eins-, als Fahrer für das Team seiner Wahl während der Grand Prix-Saison so viele Punkte wie möglich einzufahren.

Doch alles wurde in ein nett anzusehendes Paket geschnürt und mit einigen neuen Features ergänzt. So findet Ihr als Einzelspieler nicht nur die obligatorischen Einzelrennen, die Saison und die eigene Meisterschaft (in der Ihr die Reihenfolge der Rennen neu bestimmen könnt), sondern auch wieder den Herausforderungsmodus.

Als Belohnung für erfolgreich absolvierte Herausforderungen und bestimmte Ereignisse im Hauptspiel erhaltet Ihr aber erstmals EA Sports-Karten, die wiederum neue Features und Modi freischalten können.

Da diese Karten über alle Teams verteilt sind, wird man äußerst motivierend dahin geführt, sich nicht nur auf ein Team zu konzentrieren, sondern auch mal einem von vornherein nicht so guten Team eine spielerische Chance zu geben.

Doch auch Multiplayer finden ausreichend Spielmodi, um sich stundenlang heiße Duelle zu liefern. Während die meisten davon zwar die Fahrer nötigen nacheinander zu fahren, findet sich jedoch auch die Möglichkeit bis zu vier Spieler am Splitscreen zu versammeln, um sich gegenseitig in Grund und Boden zu fahren.

Und dank der aktuellen Lizenz ist F1 2002 das erste Spiel, das es Euch ermöglicht, die aktuelle Saison samt Original-Teams und -Strecken nachzuspielen und möglicherweise Michael Schumacher zu zeigen, dass er doch nicht der beste Fahrer ist.

Auf der Strecke

Spielmodi hin und her - wenn das Fahrgefühl stimmt, geben sich Fans auch mit wenigen Spielmöglichkeiten zufrieden.

Und hier merkt man F1 2002 an, dass schon einige Jahre F1-Spielerfahrung im Hintergrund stehen: Bereits im Normal-Modus, der sich durch zahlreiche Fahrhilfen vor allem an Anfänger richtet, wird man ständig gefordert.

Wer eine echte Herausforderung sucht, schaltet die Steuerung jedoch auf Simulation und muss fortan sehr behutsam mit seinem Boliden umgehen. Die Reifen drehen durch, dass es eine wahre Freude ist und wenn man sich nicht äußerst vorsichtig und überlegt an eine Kurve wagt, rutscht man schneller ins Kiesbett, als einem lieb ist.

Doch auch weitab der zwei Handling-Möglichkeiten, hat man sich Mühe gegeben, dem Spieler eine größtmögliche Freiheit in Sachen Realismus zu geben.

Schäden lassen sich genau so manipulieren wie die offiziellen FIA-Regeln, die bei Missachtung schnell zu einer Stop-And-Go-Strafe führen. Selbstredend könnt Ihr auch das Wetter bestimmen, das als Grundlage für das Rennen dient.

Und wer seinen Flitzer im weitreichenden und auf der Strecke deutlich spürbaren Setup speziell auf jedes Rennen abstimmt, wird sich vermutlich noch einen Tick mehr über einen Sieg freuen.

Vorbild Realität

Einen großen Sprung im Vergleich zum Vorgänger hat man im Bereich der Gegner-KI und der Eigenschaften der Teams und Fahrer gemacht.

Die KI bemüht sich nach Leibeskräften, weitestgehend auf Ideal- oder gar Kampflinie zu fahren und fordert Euch so stets aufs Neue.

Aber da die CPU-gesteuerten Fahrer auch mal Fahrfehler machen, sich verbremsen oder gar Unfälle initiieren, bekommt das Spiel einen wohltuend unberechenbaren und realistischen Touch.

Zudem entsprechen die fahrerischen und technischen Leistungen der Teams ebenfalls ihren realen Vorbildern. Sprich: Ein Ferrari fährt sich anders als ein Minari und David Coulthard fährt berechnender und sicherer als ein Eddie Irvine.

Dadurch bekommen die in den letzten Jahren doch häufig gescholtenen F1-Produkte von EA eine neue Tiefe und dürften daher nicht nur den Fans Freude bereiten.

Saug dich ran

Die Steuerung reagiert ähnlich gut wie bei der Xbox-Fassung, ist jedoch nichts für Übersensible. Die Lenk-Signale vom Pad werden teilweise recht hektisch auf den Bildschirm übertragen - jedoch ist das ein Problem, das man nach kurzer Spieldauer gut im Griff hat.

Ein Feature, das die PS2-Version ihrem Xbox-Bruder voraus hat, ist die (endlich einmal) gelungene Umsetzung des Windschatten-Fahrens: Befindet Ihr Euch im Einzugsbereich der Luftströmungen wird Euch dies auf dem Bildschirm deutlich angezeigt. Und so lange Ihr Euch in diesem Bereich befindet, verbraucht Ihr nicht nur weniger Benzin, sondern könnt Euch auch langsam an den vor Euch liegenden Fahrer heransaugen, um dann mit einer kurzen Lenkbewegung und den Geschwindigkeitszuwachs nutzend, an ihm vorbeizuziehen - schön!

Die interaktiven Boxenstopps, die im Prinzip nichts anderes als Reflexübungen darstellen, kennt man zwar schon aus dem Vorgänger, jedoch stellt man ein ums andere Mal fest, dass -so simpel die Anforderungen auch sind- diese Art des Boxenstopps eine sinnvolle Ergänzung des Rennspielzirkus darstellt.

Aber trotz aller Detailverliebtheit hat es EA auch in diesem Jahr nicht geschafft, ein Safety-Car einzubauen, das den Realismusgrad nochmals nach oben schrauben könnte. Aber vielleicht können wir darauf ja in der nächstjährigen Ausgabe hoffen.

Grafischer Fortschritt

Wenn man sich F1 2002 das erste Mal anschaut und mit dem Vorgänger vergleicht, scheint sich grafisch nicht viel getan zu haben. Doch die offensichtlich dem letztjährigen Kollegen entnommene Grafik-Engine wurde im Detail an allen Ecken und Enden verbessert.

Am deutlichsten ist dies spürbar, wenn man in der Fahrer-Kamera-Ansicht seine Rennen bestreitet. Denn erst hier merkt man, dass die Fahrer über ein ausgefeiltes Bewegungsrepertoire verfügen, das vom Abreißen der Visier-Folien bis hin zu einem Fäusteballen nach einem gelungenen Manöver reicht.

Doch auch sonst kann die Grafik überzeugen: Es wird ein gutes Geschwindigkeitsgefühl vermittelt und kleine Spezialeffekte wie das "Windschatten-Beschleunigen" oder kleine Ausflüge über die Curbs sorgen für den letzten Kick.

Die Autos sehen dank Bump-Mapping besser aus als je zuvor und auch bei einem der unvermeidlichen Unfälle kriegt man viel geboten, wenn einem Karosserie-Teile um die Ohren fliegen, dass es eine wahre Freude.

Auch die Streckengestaltung ist adäquat wie eh und je, krankt jedoch wie bei allen Rundkurs-Rennspielen an einer letzten Endes eingeschränkten Texturauswahl, die jedoch nicht nur echte Rennspielfans sicherlich verschmerzen können.

Abgerundet wird der Augenschmaus durch eine durchweg gelungene Präsentation und Menügestaltung, die einen in kürzester Zeit dahin bringt, wo man hin will.

Soundtechnisch alles schon dagewesen

Auch wenn sich die technischen Werte der einzelnen Fahrzeuge unterscheiden mögen, hört man bei den Motoren kaum Unterschiede. Das soll jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die integrierten Soundeffekte sich allesamt auf einem überdurchschnittlichen Niveau bewegen.

Auch der Boxenfunk scheint sich weitestgehend unverändert aus dem Vorjahr ins diesjährige Spiel gerettet zu haben, leistet sich aber deutlich weniger inhaltliche Fehler als in der Version 2001.

Die Musik, die aus recht ansprechender Techno-Musik besteht, hört sich zwar gut an, wird aber mangels Variation schnell langweilig.

Pro

  • erstes F1-Spiel mit der Lizenz 2002
  • sehr gutes Geschwindigkeitsgefühl
  • sehr gute Grafik
  • gute, aber sensible Steuerung
  • motivierende Spielmodi
  • EA Sports-Karten, die neue Features freischalten
  • sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet
  • zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten
  • hervorragend umgesetztes Windschatten-Fahren
  • Top-Präsentation
  • unterschiedliche Fahrzeug- und Fahrer-Eigenschaften
  • gute KI
  • Kontra

  • immer noch kein Safety-Car
  • wenig musikalische Abwechslung
  • altbekannter Sound
  • wenig abwechselnde Streckentexturen
  • kein Kommentar wärend der Rennen
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=F1 Racing Championship;id=413>, <4PCODE cmd=DGFLink;name=Formel Eins 2001;id=1688>

    Fazit

    Was lange währt, hat immer noch kleine Schönheitsfehler. Auch wenn F1 2002 die bislang ausgereifteste F1-Simulation aus dem Hause EA darstellt, gibt es immer noch hier und da Kleinigkeiten, an denen man mäkeln kann. So zum Beispiel das immer noch fehlende Safety Car. Doch im Großen und Ganzen kann F1 2002 auf ganzer Linie punkten. Sowohl Anfänger als auch Profis werden durch die wählbaren Handling-Modelle und die zahlreichen Herausforderungen gleichermaßen angesprochen, während die durchweg überzeugende Grafik ihr Übriges tut. Im dritten Anlauf konnte EA endlich mit den Genre-Referenzen aufschließen und stellt den Spieler bei der Wahl nach der richtigen F1-Simulation vor eine schwere Entscheidung, die letzten Endes vom persönlichen Geschmack abhängt. Falsch könnt Ihr als Rennsport-Fan mit F1 2002 auf keinen Fall liegen.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

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