Test: Slam Tennis (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
kein Termin
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Tennis mit Comic-Touch

In Sachen Präsentation hat man sich deutlich beim immer mehr in Mode kommenden Comic-Stil bedient und bietet übersichtliche Menüs, die einem die Navigation leicht machen.
Voller Entsetzen haben wir beim ersten Auftritt auf dem Platz auch das Schlimmste erwartet: Tennis in Cel-Shading. Aber glücklicherweise haben sich die Entwickler dazu durchgerungen, auf dem Spielfeld Realismus aufkommen zu lassen. Dies merkt man vor allem bei den durchweg gelungenen Animationen der Athleten, die im Übrigen über ein breit gefächertes Bewegungsrepertoire verfügen und das Zusehen zu einer wahren Freude machen.

Weniger Freude gibt es bei den Spielermodellen, die zwar passabel gestaltet sind, doch teilweise mit bemitleidenswerten Texturen versehen wurden. Vor allem die Bekleidung der weiblichen Spieler ist ein Schlag ins Gesicht jeder Tennis-Haute Couture: Platte Kleidchen mit einer jeder Beschreibung spottenden Farbauswahl tun den Augen weh.

Auch das Drumherum ist nicht immer das Gelbe vom Ei. Vor allem die Sandplätze mit ihrem grellen Rot sorgen für Augenschmerzen und lassen den Ball nur zu gerne verschwinden, wodurch sich manche Matches zu einem kleinen Glücksspiel entwickeln.
Auch die Zuschauer, die wie bei allen Sportspielen aus mäßig animierten Papp-Sprites bestehen, sorgen nicht für all zu viel Freude, geraten aber Gott sei Dank nur in den Wiederholungen ins Blickfeld.
Die Zeitlupen-Wiederholungen sind jedoch sehr gut gelungen und vermitteln TV-Atmosphäre. Bei kritischen Ballwechseln wird sogar zusätzlich noch ein Extra-Bild geöffnet, das genau darüber Aufschluss gibt, ob der Ball nun im Aus war oder nicht.

Auch sonst stimmt die Präsentation auf dem Platz: Die Spieler hinterlassen auf den Untergründen ihre Spuren und der Ball hinterlässt auf Sand eine richtig schöne Staubwolke. Abseits des Spielfeldes hat man jedoch nicht diese Sorgfalt walten lassen, denn die Linienrichter bewegen sich sehr steif und bestehen bei näherem Hinsehen aus deutlich weniger Polygonen als die Spieler. Auch laufende Balljungen -so zum Beispiel wenn der Ball ins Netzt geht- sucht man vergeblich. Hier hätte man das Stimmungsbild ruhig noch deutlicher zeichnen können.

"Deuce"

Während die Musik nur als schmückendes Beiwerk zu betrachten ist und dabei ihren Job zur vollsten Zufriedenheit erledigt, gilt unser Augenmerk vor allem den Zuschauern, den Ballgeräuschen und der Sprachausgabe von Schieds- und Linienrichtern.

Die Zuschauer gehen jederzeit mit dem Geschehen mit und bejubeln ausgezeichnete Ballwechsel mit frenetischem und kaum enden wollendem Jubel, während Standard-Ballwechsel kaum Beachtung finden. Die Schiedsrichter sorgen mit ihren nüchternen Ergebnis-Ansagen allerdings für wenig Stimmung, die dafür von den sehr hingebungsvoll agierenden Linienrichtern mit ihren teilweise kaum verständlichen "Out"-Schreien zur Genüge geliefert wird. Bleiben noch die Ballgeräusche, die gut umgesetzt aus den Lautsprechern schallen.

Kommentare

johndoe-freename-2049 schrieb am
Stimmt, an SEGAs Tennis kommt kein anderes Tennis Game ran. Schade nur das SEGA die Tennis serie nur für die PS2 umsetzt. Ich wäre mit einer GC version, egal ob erster oder zweiter Teil, zufrieden.
Squall Leonhart schrieb am
Stimmt, Virtua Tennis 2 sieht super aus und macht eine riesen Menge Spaß, dass wird nicht so schnell verdrängt ;) Hab in letzter Zeit genug andere Tennis Spiele testen müssen und die waren übel.
johndoe-freename-2233 schrieb am
Wer braucht schon ein neues Tennisgame, wenn er Virtua Tennis 1 und 2 auf der guten alten Dreamcast zocken kann? Es gibt einfach nichts besseres!
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Tennis-Spiele gibt es ja mittlerweile eine ganz beachtliche Anzahl auf der PS2, doch ein ernsthafter Konkurrent für Segas Virtua Tennis-Serie hat sich dabei noch nicht blicken lassen. Das soll sich mit Slam Tennis von Infogrames ändern. Gespannt, ob eine Filzballhatz endlich das gute alte Virtua Tennis vom Thron stoßen kann, haben wir unser Test-Racket gespannt und eine scheinbar endlose Serie von Bällen über das Netz gejagt.
schrieb am