Iron Aces 2: Birds of Prey12.06.2002, Mathias Oertel
Iron Aces 2: Birds of Prey

Im Test:

Obwohl Flug-Simulationen eher dem PC zugerechnet werden, gibt es ein paar nennenswerte Konsolen-Vertreter, von denen die Ace Combat- und die Thunderhawk-Serien sicherlich zu den besten zu zählen sind. In diese Bereiche möchte auch Xicat mit <4PCODE cmd=DGFLink;name=Iron Aces 2: Birds of Prey ;id=2949>vorstoßen und bietet mehr als 30 Flugzeuge aus verschiedenen Epochen, mit denen man sich in heiße Dogfights stürzen kann. Doch reicht dies aus, um vorne mitzumischen? Zeit, sich ins Cockpit zu begeben und Iron Aces 2 einem Test zu unterziehen.

Obwohl Flug-Simulationen eher dem PC zugerechnet werden, gibt es ein paar nennenswerte Konsolen-Vertreter, von denen die Ace Combat- und die Thunderhawk-Serien sicherlich zu den besten zu zählen sind. In diese Bereiche möchte auch Xicat mit Iron Aces 2: Birds of Prey (ab 45,69€ bei kaufen) vorstoßen und bietet mehr als 30 Flugzeuge aus verschiedenen Epochen, mit denen man sich in heiße Dogfights stürzen kann. Doch reicht dies aus, um vorne mitzumischen. Zeit, sich ins Cockpit zu begeben und Iron Aces 2 einem Test zu unterziehen.

Die gute alte Zeit

Im Gegensatz zum momentan dominierenden Ace Combat 4 verzichtet Iron Aces 2 auf jegliche Story. Stattdessen bekommt man während der 35 Missionen andauernden Kampagne in äußerst trockenen Missions-Briefings einen kurzen Abriss über die Geschichte des Luftkampfes, den man dann selbst nachspielen kann.

Dazu bekommt man eines der 34 integrierten Flugzeuge, die von der Spitfire bis zum Harrier reichen, zur Verfügung gestellt.

An der Missionsvielfalt wird das altbekannte Spektrum abgegriffen: Von simplen Dogfights bis zu Boden-Angriffen ist alles dabei, kann aber nicht so recht begeistern.

An der Steuerung liegt es nicht: mit einem gewagten, aber gelungenen Spagat zwischen Arcade und Simulation hat man das Fluggerät immer unter Kontrolle und braucht auch nicht Angst vor einer ungewollten Kollision mit dem Untergrund zu haben. Im Normalfall prallt das Flugzeug von der Erdoberfläche ab und nimmt (je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad) entsprechend wenig Schaden.

Ein Game Over droht meistens nur, wenn die wenig intelligent agierenden Flügelmänner oder bestimmte Ziele auf Eurer Seite abgeschossen werden.

Anstatt sich durch die Kampagne zu wühlen, könnt Ihr auch in einem "freien Kampf" gegen bis zu acht CPU-gesteuerte Kontrahenten antreten.

Das Besondere hierbei ist, dass Ihr Epochen-übergreifend die Flugzeuge Eurer Gegner auswählen könnt.

Das heißt, es ist zum Beispiel möglich, eine Spitfire gegen einen modernen Jet antreten zu lassen - insofern Ihr das entsprechende Modell in der Kampagne freigespielt habt.

Doch da die Kampagne auf Dauer recht fade wird, kommen die meisten wohl nicht in den Genuss dieser "Ära-Duelle" - die zudem noch an Spannung gewinnen würden, wenn es die Möglichkeit gäbe, gegen einen menschlichen Piloten anzutreten; gibt es aber leider nicht.

Alles ist träge

Was die Flugphysik betrifft, hat man sich für einen ähnlichen Weg wie bei der Steuerung entschieden: Zwischen Arcade und Realismus angesiedelt sind Unterschiede zwischen den Verhaltensweisen der verschiedenen Flieger marginal und beziehen sich meistens auf das Kurvenverhalten in Zusammenspiel mit Geschwindigkeit.

Auch die KI der Gegner erweist sich -auch auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad- als träge: Meistens auf direkte Konfrontation gehend, versuchen sie, sich hinter Euch zu setzen, wodurch die Aktionen extrem berechenbar werden.

Gerade in einem Kampf gegen eine Flugstaffel würde man mehr Kooperation zwischen den einzelnen Piloten erwarten.

Dunkle Streifen am Horizont

Grafisch stellt bisher Ace Combat 4 die Referenz in Sachen PS2-Action-Flugsimulationen dar. An dieser Vormachtstellung wird auch Iron Aces 2 nicht rütteln können.

Zwar sind die verschiedenen Flugzeuge samt beweglichen Teilen recht ansehnlich, doch die Umgebungsgrafik ist äußerst karg.

Auch die Spielgeschwindigkeit kann nicht wirklich überzeugen: Befindet man sich einige tausend Meter über der Erde, ist das Geschwindigkeitsgefühl gerade mal akzeptabel. Geht man jedoch in den Bodenangriff über, verschwindet jegliche Geschwindigkeit. Man hat das Gefühl, über den Boden zu schleichen, obwohl ein Blick auf die Anzeige das Gegenteil bestätigt.

Zudem werden bei Bodennähe die schwachen Bodentexturen mehr als deutlich.

Den Vogel schießt jedoch die Nachtmission ab: In einer schwarzen Umgebung, die nur von gelegentlichem Flak-Feuer erhellt wird, suchen Scheinwerfer den Himmel nach Flugzeugen ab - eigentlich eine schöne Idee, die für Atmosphäre sorgen könnte. Wenn nicht das unerklärliche Ruckeln der Lichtkegel wäre!

Auch die passablen Explosionen, Rauchfahnen getroffener Gegner, gelegentliche schöne Wettereffekte und Himmelsstimmungen wie Sonnenaufgang und Ähnliches können da nicht mehr viel reißen.

Und dass die Menüs und Briefings äußerst spartanisch und wenig attraktiv aufgebaut sind, haben wir ja schon erwähnt.

Micky Maus statt R2-D2

Sprachausgabe, die das Geschehen auflockern könnte, hört man äußerst selten. Ein gelegentlicher Hinweis auf einen Abschuss oder einen kassierten Treffer ist das Einzige, was man zu hören bekommt.

Na ja, nicht ganz: wenn man einen Gegner vom Himmel geholt halt, folgt ein enthusiastisches "Juhu" einer sich nicht nur entfernt nach Micky Maus anhörenden Quäkstimme.

Da sind mir die gelegentlichen unverständlichen Einwürfe von R2-D2 in Rogue Squadron wesentlich lieber.

Auch die Musik reißt keine Bäume aus: Wenig inspirierte Melodien, die es leider verpassen, eine Heldenstimmung zu verbreiten, dudeln sich in die Gehörgänge.

Bleiben noch die Soundeffekte - aber selbstExplosionen und Gewehrfeuer kommen nicht über eine Durchschnittswertung hinaus.

Pro

  • 35 Missionen
  • 34 Flugzeuge aus verschiedenen Epochen
  • akzeptable Steuerung zwischen Arcade und Realismus
  • gute Darstellung der Flugzeuge
  • angenehme Ladezeiten
  • Kontra

  • wenig motivierende Missions-Briefings
  • karge Landschaften
  • bei Bodennähe Verlust jeglichen Geschwindigkeitsgefühls
  • Ruckler an unverständlichen Stellen
  • kein Multiplayer-Modus
  • schwache KI
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Ace Combat 4;id=991>

    Fazit

    Alles hätte so schön sein können: 34 Flugzeuge aus allen Epochen, 35 Missionen und eine im Großen und Ganzen gelungene Gratwanderung zwischen Simulation und Arcade-Spaß hätten für Furore im lichten Flugsimulations-Wald sorgen können.
    Doch lustlose Missions-Briefings, ein mehr als magerer Sound und eine Grafik, bei der die zweifellos vorhandenen Stärken wie die Flugzeuggestaltung von äußerst karger Umgebungsgrafik und dem weitestgehenden Fehlen jeglicher Geschwindigkeit geradezu hingerichtet werden, locken nicht gerade zu einem wiederholten Griff zum Gamepad. Zumal die Referenz in Sachen Story, Spielspaß und Grafik mittlerweile kurz vor dem Platinum-Preisrutsch steht.

    Wertung

    PlayStation2

    0
    Kommentare

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