Im Test:
Schmuckes Design
Das Design der GunStation 2 ist der M1911A1 von Colt nachempfunden und präsentiert sich in edlem Schwarz. Durch das zusätzliche Gewicht am Lauf und die Fingerkerben am Griff ist das Erscheinungsbild für Colt-Fans zwar etwas gewöhnungsbedürftig, die Pistole liegt aber dennoch gut in der Hand. Die Verarbeitung ist ebenfalls solide und der mit Gummi überzogene Schaft sorgt für einen sicheren Halt. Gewicht und Gewichtsverteilung sind angenehm und gut ausbalanciert und die Knöpfe sowohl für Rechts- als auch Linkshänder gleichermaßen gut erreichbar. Lediglich mit dem seitlich am Griff angebrachten Ministick, der als Steuerkreuz fungiert, werden Linkshänder bei Titeln wie Dino Stalker & Co, wo gleichzeitiges Schießen und Steuern erforderlich ist, ihre Probleme haben. Rechtshänder können hingegen Abzug, Ministick und Nachladeknopf komfortabel mit einer Hand bedienen. Allerdings ist der winzige und zudem sensible Stick alles andere als präzise, weshalb Ihr bei solchen Spielen ohnehin besser zu einer anderen Lightgun zurückgreifen solltet.
__NEWCOL__Volle Kompatibilität
Die GunStation 2 lässt sich sowohl am Controller-Port von PSone und PS2 als auch am USB-Port der PlayStation 2 anschließen und ist via Schieberegler (normal, GunCon 1 und GunCon 2) mit allen erhältlichen PSone- und PS2-Lightgun-Shootern kompatibel. Das Anschlusskabel ist mit zwei Metern genau so lang wie das von Namcos G-Con 2 und der durchgeschleifte Cinch-Stecker erlaubt auch den signalsynchronisierten Anschluss einer weiteren Lichtpistole für beidhändiges Ballern bzw. einen weiteren Mitspieler. Natürlich verfügt die Waffe auch über alle gängigen Tasten - und das teils sogar in doppelter Ausführung. Am Laufende befindet sich seitlich je ein A- und B-Knopf und darunter auch ein C-Knopf. Einen zusätzlichen C-Knopf findet Ihr dort, wo bei der G-Con 2 das Steuerkreuz angebracht ist, während sich ein zweiter A-Knopf unterhalb des Abzugs befindet. Dadurch ist auch einhändiges Spielen kein Problem. Ärgerlich ist dabei nur, dass der Abzugsweg etwas lang geraten ist, was die Schussgeschwindigkeit beeinträchtigt und schneller für einen ermüdeten Zeigefinger sorgt.
Unausgereifte Zusatzfeatures
Gegenüber Namcos G-Con 2 verfügt die GunStation 2 auch über eine zuschaltbare und deutlich spürbare Rumble-Funktion. Auch automatisches Feuern und Nachladen beherrscht die Knarre bei entsprechender Einstellung. Doch leider lassen sich diese beiden Features nicht separat aktivieren. Zwar ist manuelles Feuern mit automatischem Nachladen möglich, aber automatisches Feuern mit manuellem Nachladen steht nicht zur Verfügung. Eigentlich wäre dies kein wirklicher Kritikpunkt. Da die Auto-Reload-Funktion jedoch die Schussfolge beim Nachladen deutlich verzögert, wäre ein reines Auto-Feuer durchaus wünschenswert gewesen. Obwohl die automatische Schussgeschwindigkeit ruhig etwas schneller hätte ausfallen können. Daher seid Ihr am besten beraten, die entsprechenden Features einfach zu deaktivieren und alles manuell zu erledigen, was natürlich nur ein schwacher Trost ist, da gerade schnelles Auto-Feuern und -Nachladen oft den entscheidenden Vorteil gegenüber Namcos ansonsten nahezu fehlerfreier G-Con 2 darstellt.
__NEWCOL__Mangelhafte Treffgenauigkeit
So bleibt lediglich der Vorteil, der besser platzierten bzw. doppelt vorhandenen A- und C-Knöpfe sowie das coole Design, denn auch bei der Treffsicherheit muss sich die GunStation 2 trotz Videosignal-Synchronisierung via Cinch-Kabel eindeutig geschlagen geben. Zwar fällt die Signalabtastung am Bildschirm beim Kalibrieren auf den ersten Blick genau so gut aus wie bei der G-Con 2 oder der ebenfalls äußerst treffsicheren Walther PPK, aber zwischendurch kommt es immer wieder zu gravierenden Abweichungen, ohne dass die Pistole bewegt oder abgefeuert wird. In der Praxis führt dieses Manko leider zu unzähligen Fehlschüssen und jeder Menge Frust. Kann man bei den unausgereiften Zusatzfeatures vielleicht noch ein Auge zudrücken, disqualifiziert sich die GunStation 2 durch ihre indiskutable Treffgenauigkeit jedoch von selbst und kann daher nicht einmal eingefleischten Colt-Fans nahe gelegt werden. Es sei denn, Ihr sucht eine schicke Wumme für`s Räuber und Gendarm spielen mit Eurem kleinen Bruder, aber für 30 Euro gibt es da sicher bessere Alternativen.
Fazit
Trotz schicken Designs, solider Verarbeitung, voller Kompatibilität und guter Handhabung kann man vom Kauf der GunStation 2 aufgrund ihrer mangelhaften Zielgenauigkeit nur abraten. Auch der unpräzise Ministick, den der M1911A1-Nachbau anstelle eines Steuerkreuzes zu bieten hat, ist alles andere als überzeugend - von den unausgereiften Zusatzfeatures wie lahmem Auto-Fire und verzögertem Auto-Reload ganz zu schweigen. Weder die nette Vibrationsfunktion noch der gummierte Schaft oder die clevere Tastenanordnung können die zuvor genannten Schwächen wieder wett machen. Eine Lightgun, die nicht trifft, ist einfach indiskutabel, auch wenn sie bezüglich Optik und Handhabung noch so vorbildlich ist. Bleibt zu hoffen, dass Bigben die demnächst erscheinende GunStation 2 mit White-Dot-Technologie nochmals auf ihre Treffsicherheit überprüft und den praktischen Nutzen der Zusatzfeatures im Auge behält.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation2
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