Crashed12.10.2002, Mathias Oertel
Crashed

Im Test:

PSone-Spieler denken mit Freude an die Destruction Derby-Serie zurück, die heiße Rennen mit einer grandiosen Zerstörungswut paaren konnte. Auf der PS2 suchte man eine Neuauflage bisher vergebens, doch von Rage kommt mit Crashed (ab 19,98€ bei kaufen) Abhilfe. Und nachdem die Xbox-Fassung Crash schon passable Ergebnisse erzielen konnte, waren wir natürlich gespannt, ob auch auf der PS2 Stimmung aufkommen kann. Mehr dazu findet Ihr in unserem Test, für den wir zahllose Autos auf den Schrottplatz geschickt haben.

Aufgabenvielfalt

In den äußerst kargen Menüs habt Ihr die Auswahl zwischen Arcade-, Karriere- und Multiplayer-Modi. Das scheint zwar nicht besonders umfangreich zu sein, doch das Kernstück des Spieles -die Karriere- wird durch zahlreiche Variationen des bekannten Spielprinzips aufgelockert.

Natürlich geht es bei den meisten Abschnitten im Endeffekt nur darum, die Gegner so spektakulär wie möglich zu rammen, am besten außer Gefecht zu setzen und sein Punkte-Konto aufzufüllen. Natürlich versuchen Eure Kontrahenten währenddessen ihrerseits, Euch aus dem Wettbewerb zu kicken.

Aber es warten auch Wettbewerbe auf Euch, bei denen Ihr nicht nur einfach so schnell wie möglich Punkte anhäufen müsst. So zum Beispiel das Checkpoint-Rennen, das Fangen, bei dem Ihr vor Ablauf der Zeit jeden Wagen in der Arena mindestens einmal gerammt haben müsst oder Stunt-Wettbewerbe.

Fast 15 dieser Variationen sind integriert und sorgen dafür, dass auf den 16 Strecken genügend spielerische Abwechslung vorhanden ist.

Selbstverständlich sind anfänglich nur ein paar der Arenen und Kurse freigegeben. Die anderen werden geöffnet, sobald Ihr bestimmte Anforderungen erfüllt habt - eine bekannte, aber effektive Möglichkeit, die Motivation auf einem hohen Niveau zu halten.

Genau so wie die zahlreichen Autos, die es freizuspielen gilt, und die dann genau wie die Kurse in den Arcade- und Multiplayer-Modi zur Verfügung stehen.

Kurzweil

Glücklicherweise hat man einen großen Kritikpunkt der Xbox-Fassung aus dem Weg geräumt: die Ladezeiten. Denn die gestalten sich nicht nur als überaus erträglich, auch das erneute Laden bei einem Neustart des Levels ist weggefallen, so dass zwangsläufige Misserfolge in den Wettbewerben weitaus frustfreier zu verkraften sind.

Und auch das spielerische Drumherum passt: Die Wettbewerbe sind abwechslungsreich, der Schwierigkeitsgrad ausgewogen, die Steuerung reagiert im Zusammenspiel mit der Arcade-lastigen Fahrphysik sehr gut und das Spielprinzip im Allgemeinen ist einfach nicht totzukriegen.

Natürlich kann man argumentieren, dass sich das grundlegende Gameplay (Seek and Destroy) während des gesamten Spieles kaum ändert, weswegen sich Crashed auf Dauer ziemlich eintönig präsentiert. Das wird Freunde von Spielen wie Destruction Derby jedoch wenig stören, da die Zerstörungsorgie einfach Spaß macht - wenn auch nicht so langfristig wie man es sich wünschen würde.

Fliegendes Metall und trübe Umgebungen

Dass grafisch nicht die Qualität der Xbox-Version erreicht wird, ist nicht überraschend. Trotzdem ist Crashed weit davon entfernt, hässlich zu sein.

Vor allem die Chrom-glänzenden Fahrzeuge mit ihrem ausufernden Schadensmodell sind außerordentlich gut gelungen.

Die Arenen wiederum präsentieren sich im besten Fall als durchschnittlich und wirken weitestgehend steril - obwohl man sich Mühe gegeben hat, die Areale optisch unterschiedlich zu gestalten.

Dafür jedoch gibt es ansehnliche Spezialeffekte zu bestaunen. Angefangen von den zahlreichen Partikeleffekten bis hin zu den Hitzeschlieren beim Einsatz des Turbos haben sich die Entwickler ins Zeug gelegt und können damit sogar die doch eher peinlichen Flammen der Xbox-Fassung auf die Plätze verweisen.

Allerdings läuft Crashed permanent am unteren Rand des Bildwiederhol-Spektrums und fällt in einigen Fällen sogar darunter, was sich als äußerst augenfeindlich erweist.

Blech auf Blech

Das Unfall-lastige Crashgelage wird von stimmiger Rock-Musik untermalt, die sich auf einem unaufdringlichen Niveau im Hintergrund aufhält und nichts von der Gewalt der aufeinander prallenden Metalle verschweigt. Jeder Crash klingt gut, brachial und lässt wünschen, dass die Motorengeräusche ebenfalls diese Qualität erreichen würden.

Doch die Maschinen schnurren relativ eintönig vor sich hin und hinterlassen nicht unbedingt den Eindruck, als ob man hier ein Fahrzeug mit massiver PS-Unterstützung fahren würde.

Die Sprachausgabe ist zwar positiv in Deutsch gehalten, kann jedoch nicht verbergen, dass der Sprecher sich nicht gerade viel Mühe gegeben hat.

Fazit


Auch auf der PS2 kann sich Crashed als kurzweilige Unterhaltung und würdiger Nachfolger des Urahnen Destruction Derby präsentieren. Das Spielvergnügen wird jedoch durch die immer wieder auftauchenden Slowdowns etwas gemindert und kann auch nicht durch die Gameplay-Variationen aufgefangen werden - zumal die Variationen mit wenigen Ausnahmen alle auf das gleiche Grundprinzip Zerstörung zurückgreifen. Fans von grandios inszenierten Zerstörungsorgien können unbesorgt zugreifen und werden sich auch nicht an der mageren Präsentation stören.

Pro

<li>zahlreiche unterschiedliche Gameplay-Variationen</li><li>16 abwechslungsreiche Strecken und Arenen</li><li>gute Steuerung</li><li>sehr schöne Fahrzeug-Modelle</li><li>ausuferndes Schadensmodell</li><li>passende, unauffällige Musikuntermalung</li>

Kontra

<li>karge, unbelebte Umgebungen</li><li>laue Sprachausgabe</li><li>magere Präsentation</li>

Wertung

PlayStation2

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.