Peter Pan - Die Legende von Nimmerland14.10.2002, Mathias Oertel
Peter Pan - Die Legende von Nimmerland

Im Test:

In den letzten Jahren bleibt kein Disney-Film ohne entsprechende Versoftung: So auch das neueste Kino-Abenteuer von Peter Pan, das mit Die Legende von Nimmerland auf der PS2 vor allem jüngere Spieler faszinieren möchte. In unserem Test verraten wir Euch, ob sich auch ältere Gamer mit Peter Pan anfreunden können und ob das Spiel vielleicht im Nimmerland hätte bleiben sollen.

Hook ist zurück

Außer dem sagenumwobenen Nimmerland hat die Story wenig mit dem Spiel zu tun und geht nur marginal auf die neuen Charaktere ein. Stattdessen wird der Fokus auf den ewigen Zweikampf zwischen Peter Pan und seinem Erzfeind Captain Hook gelegt.

Hook hat Tinkerbells (in der deutschen Fassung unglücklich mit "Naseweis" übersetzt) Feenstaub gestohlen und die verlorenen Jungen entführt, um Peter aus der Reserve zu locken.

Und so macht sich Peter auf, um Tinkerbell den Feenstaub zurückzubringen, die verlorenen Jungen zu befreien und so ganz nebenbei den Schatz zu finden, hinter dem Hook her ist.

Definitiv für Jüngere

Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt, in klassischer Jump&Run-Manier die Abschnitte zu durchqueren und zahlreiche Gegenstände wie Feenstaub, Schatztruhen-öffnende Schlüssel, die üblichen Lebensspender -die wie immer bei der magischen Zahl 100 ein Zusatzleben offenbaren- und Teile der Schatzkarte aufzusammeln.

Gelegentlich muss man auch zu den Waffen greifen und gegen Piraten, Urwaldstämme usw. kämpfen, wobei die Kämpfe jedoch stark vereinfacht sind. Die Figur richtet sich automatisch auf den Gegner aus und Ihr könnt entweder angreifen oder ausweichen.

Von Zeit zu Zeit gibt es auch noch kleine Flugeinlagen zu meistern, in denen Ihr durch Ringe fliegen und dabei noch Seifenblasen (die Lebensspender) einsammeln müsst.

So einfach und simpel wie sich der Spielablauf anhört, gestaltet er sich auch: Die Jump&Run-Einlagen sind nur in seltenen Fällen wirklich fordernd, die Kämpfe stets problemlos zu bewältigen und die Flugeinlagen ebenfalls ohne größere Probleme zu schaffen.

Insofern sind Spieler, die sich jenseits einer bestimmten Altersgrenze (in diesem Fall so um die zwölf) befinden, mit dem Spiel maßlos unterfordert.

Für jüngere PS2-Fans gibt es jedoch derzeit kein Spiel, das einen derart einfachen Einstieg ermöglicht und die Möglichkeit gibt, spannende Abenteuer mit einem der beliebtesten Disney-Charaktere zu erleben.

Zwar können kleinere Schwierigkeiten mit der generell guten Steuerung und Kollisionsabfrage auftauchen, doch auch bei Neulingen dürften diese kleinen Mankos kaum zu Frustration führen.

Level-Einfalt

Auch grafisch ist Peter Pan deutlich auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten. Denn den Kleineren dürfte nicht so schnell auffallen, dass die insgesamt 24 Areale zwar auf sieben äußerst unterschiedliche Umgebungen verteilt sind, die Abschnitte innerhalb einer Welt jedoch fast immer aus den gleichen Elementen zusammengesetzt sind.

Und auch die gerade mal durchschnittliche grafische Qualität der Levels fällt eher erfahrenen Spielern auf, während das weitestgehende Fehlen jeglicher ablenkender Bewegung in den Umgebungen für die Kleinen genau richtig ist, um sich auf den Hauptpfad zu konzentrieren.

Die Zielgruppe wird sich vermutlich auch nicht darüber aufregen, dass Peter und seine Freunde nicht gerade mit verschwenderischen Animationen ausgestattet sind.

Doch unter dem Strich erfüllt die Grafik voll und ganz ihren Zweck, ist knallbunt und damit ideal für Kinderaugen.

Und da Spiel-Neulinge vermutlich sowieso noch nicht den Luxus einer frei justierbaren Kamera kennen gelernt haben, wird es auch nicht wesentlich stören, dass sich die Kamera automatisch ausrichtet und nicht beeinflussbar ist. Das wird jedoch dadurch kompensiert, dass der Bildausschnitt nur in wenigen Fällen etwas unglücklich gewählt ist und so zum Beispiel wichtige Absprungpunkte verdeckt.

Nochmal bitte

Um das Spiel auch für die Jüngeren verständlich zu machen, wurden alle Texte sauber ins Deutsche übersetzt. Trotzdem will partout keine Kino-Atmosphäre aufkommen, was größtenteils der technisch nicht gerade berauschenden Sprachausgabe zu verdanken ist.

Zwar sind die Sprecher gut ausgewählt und haben auch einen guten Job abgeliefert, doch da alle Textfetzen unter einem akustischen Grauschleier liegen, hat man das Gefühl, einem abgenudelten Mono-Band zuzuhören. Und das trägt nicht gerade positiv zur Atmosphäre bei.

Die Musik kann jedoch wieder einige Punkte gutmachen: Technisch sauber, abwechslungsreich komponiert und nie in irgendeiner Form an den Nerven kratzend, unterstützen die Melodien das Spielgeschehen.

Fazit

Für jüngere Spieler ist Peter Pans erstes PS2-Abenteuer ein gelungener Einstiegspunkt in die Spielewelt. Der Schwierigkeitsgrad ist genau richtig abgestimmt und nur selten kommen unfaire Stellen vor, welche die Motivation drücken könnten. Auch die Grafik ist für die Zielgruppe entsprechend modelliert und dürfte die kleinen Pad-Akrobaten ansprechen. Spieler, die ein bestimmtes Alter überschritten haben, werden sich jedoch weniger mit den auf Dauer eintönigen Hüpfsequenzen und simplen Kämpfen anfreunden können. Wer sich zu dieser Gruppe zählt, kann getrost 15 bis 20 Prozent der Wertung abziehen. Für Kids jedoch ein spaßiger und fordernder Ausflug in die Welt des Peter Pan.

Pro

<li>unkompliziertes Jump&Run für jüngere Spieler</li><li>eingängige Steuerung</li><li>größtenteils überzeugende Kollisionsabfrage</li><li>diverse Gameplay-Elemente</li><li>sieben abwechslungsreiche Welten</li><li>Videosequenzen aus beiden Filmen</li>

Kontra

<li>verwaschene Sprachausgabe</li><li>für Ältere uninteressant</li><li>wenig grafische Abwechslung innerhalb einer Welt</li><li>Kamera nicht justierbar</li>

Wertung

PlayStation2

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