Test: Pitfall: Die verlorene Expedition (Geschicklichkeit)

von Mathias Oertel



Pitfall: Die verlorene Expedition
Entwickler:
Release:
19.02.2004
05.11.2004
19.02.2004
19.02.2004
Spielinfo Bilder  
Während sich Videospiel-Veteranen mit leicht wässrigen Augen an die Pitfall-Abenteuer auf dem Atari VCS 2600 erinnern, hat die jüngere Generation vermutlich die eher durchschnittlichen Hüpfereien im Kopf, die als Mayan Adventures und Pitfall 3D eher schlecht als recht das Erbe von Pitfall Harry antraten. Doch jetzt ist Harry wieder da und versucht mit Pitfall: Die verlorene Expedition sein Comeback zu feiern. Ob er die Sektkorken knallen lassen kann, verrät euch der Test!

Die gute alte Zeit

Natürlich setzt "Die verlorene Expedition" im Kern auch auf den Bekanntheitsgrad, den Harry seit damals angesammelt hat.
Damals – das ist die Zeit, als Spieler noch nicht händeringend ihr Sparschwein plündern mussten, um sich die neueste Grafikkartengeneration anzuschaffen. Eine Zeit, in der man noch nicht einmal ansatzweise von einer Speicherfunktion innerhalb des Spieles träumen durfte. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, evtl. mit einem Passwort an einer fortgeschrittenen Position im Spielverlauf das Game wieder in Angriff zu nehmen.
Stattdessen gab man sich damit zufrieden, in Pitfall 1 und 2 (die im Übrigen als Bonus enthalten sind) mit einem 1-Knopf-Joystick einfarbige Blocksprites über den Bildschirm zu steuern, sich an grobpixeligen Lianen entlang zu hangeln, für die Anti-Aliasing genau so fern scheint wie eine Mondreise. Und trotz harschem Schwierigkeitsgrad hat man den Klassiker immer wieder von vorne begonnen – ganz einfach, weil das Meisterwerk aus der Feder von Designer David Crane einen Mordsspaß macht.

Erinnerungen an die Klassiker werden wach. Doch es gibt noch zahlreiche andere Elemente, die Pitfall Harry auch für eine neue Spielergeneration interessant machen.

(PS2)

Verjüngungskur

Dass Harry seit seinem ersten Auftritt schon annähernd 25 Jahre auf dem Buckel und in Pitfall: The Mayan Adventure seinen Sohn auf Entdeckungsreise schickte, merkt man dem forschen Archäologen auf seiner Action-Adventure-Reise in den peruanischen Dschungel nicht an.
Dabei hat es das Team von Edge of Reality geschafft, klassische Pitfall-Elemente in eine moderne Jump&Run-Welt zu setzen.
So werden Pitfall-Veteranen schnell Bekanntschaft mit Lianen, im Fluss schwimmenden Krokodilen und sich immer wieder öffnenden Löchern im Boden machen – allesamt Elemente, die auch anno 1982 für Freude gesorgt haben. Das kann sogar so weit führen, dass sich Pitfall-Kennern beim Schwung an einer Liane zwangsläufig der dröge 8-Bit-Sound des Originals wie ein Ohrwurm in den Gehörgang schleicht.

Auch schöne Lichteffekte können nicht verschleiern, dass die Texturen im Detail etwas zu wünschen übrig lassen.

(Xbox)

X markiert den Ort

Doch die enorm große 3D-Welt, die mehrere grafisch abwechslungsreiche Gebiete annähernd nahtlos verbindet, hat noch mehr zu bieten als Reminiszenzen an eine vergangene Software-Generation.
So gibt es z.B. zahlreiche Items, die es an den richtigen Stellen einzusetzen gilt, um die meist auf die Umgebung bezogenen Puzzles zu lösen. Obwohl euch eine gewisse Nicht-Linearität vorgegaukelt wird, ist es ratsam, sich an den vom Entwickler vorgesehenen Weg zu halten, der euch auf einer übersichtlichen Karte das nächste Ziel mit einem schönen großen "X" anzeigt. Denn geht ihr an einen anderen Ort, passiert es schnell, dass ihr nicht weiter kommt, da ihr einen bestimmten Gegenstand benötigt. Um z.B. eine Eiswand hinauf zu klettern, benötigt ihr einen Eispickel. Den wiederum bekommt ihr nur, wenn ihr mit einem Floß an einen bestimmten Ort reist usw.

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