Downhill Domination22.03.2004, Paul Kautz
Downhill Domination

Im Test:

Wer SSX 3 kennt, der weiß in ungefähr, was ihn in Downhill Domination (ab 43,85€ bei kaufen) erwartet: Hier geht es auf einem Mountainbike mit Karacho und sehr viel Freiheit bei der Weg-Wahl einen sehr steilen Berg hinunter, abgefahrene Stunts und die eine oder andere Prügelei inklusive. Warum das Spiel trotzdem mehr ist, als einfach zwei Räder unterm Snowboard, erfahrt ihr aus der Review.

Über den Wolken..

Das grundlegende Downhill Domination-Konzept ist recht simpel: Ihr rast auf einem Mountainbike einen sehr steilen Berg hinab, vollführt allerhand Tricks und kommt nebenbei als erster im Ziel an. Was ihr auf dem Weg dahin macht, ist im Wesentlichen euch überlassen, denn wie bei Electronic Arts Snowboard-Sim SSX 3 könnt ihr euch zu weiten Teilen selbst aussuchen, wo ihr langbrettert – zwar ist die Strecke natürlich grob festgelegt, und in Ausnahmefällen auch begrenzt, doch ihr habt massig Abkürzungsmöglichkeiten und Alternativrouten.

Anfangs sind nur wenige Figuren wählbar.

Wie es sich für ein ordentliches Funsportgame gehört, habt ihr natürlich sehr viele Stunt-Möglichkeiten: Aller paar Sekunden könnt ihr mehr oder weniger große Sprünge machen, die mit allerlei Tricks verziert werden. Allerdings entspricht das Game auch hier dem großen Snowboard-Vorbild: Um die richtig fetten Kombos loszulassen benötigt ihr alle Schultertasten, einen Button plus Richtungstaste – um das im Blut zu haben, empfiehlt sich das umfangreiche Tutorial.__NEWCOL__

Mit 80 Sachen um die Welt

Im Einzelspielermodus habt ihr die Wahl unter drei Spielvarianten, die ihrerseits nochmals unterteilt sind. Zuallererst wählt ihr jedoch euer strampelndes Alter Ego: Ihr habt anfangs die Wahl unter sechs Fahrern, weitere sind freispielbar. Alle haben leicht unterschiedliche Werte in Sachen Geschwindigkeit oder Tricks, die sich auf den Spielverlauf aber kaum merklich auswirken. Steht diese Wahl, entscheidet ihr euch noch für ein Einzelevent, ein Arcade-Race oder die Karriere, die in der deutschen Version unsinnigerweise »Challenge« heißt. Zwei weitere Spielvarianten sind durch besonders fleißiges Radeln freischaltbar.

Ihr rast nach recht langer Ladezeit über insgesamt neun Berge, die in 27 Strecken unterteilt sind. Dabei durchquert ihr Wälder in Italien, staubige Canyons in den USA und weicht Lavapfützen auf Hawaii aus. Für jedes gewonnene Rennen gibt es Geld, welches ihr in massig Bonusmaterial investieren dürft: Neben diversen Verbesserungen für euer Bike (wie neue Gabeln oder Rahmen) könnt ihr neue Räder erwerben, aber auch rasante Videos, Musikstücke und vieles mehr.

Vorsicht, Gegenverkehr: Dank der präzisen Steuerung könnt ihr Hindernissen geschickt ausweichen.

Immer mitten in die Fresse rein

Als ob das Hochgeschwindigkeitsrasen auf dem Berg nicht schon Adrenalin fördernd genug wäre, dürft ihr euch außerdem die Konkurrenz mit nicht ganz feinen Mitteln vom Hals schaffen: Wie beim Mega Drive-Oldie Road Rash könnt ihr euren Kontrahenten bei passender Gelegenheit einen saftigen Kinnhaken verpassen, über einsammelbare Extras werden im Laufe der Zeit auch Fußtritte, Stöcke oder Flaschen daraus. Wer lieber in Harmonie mit dem Universum radelt, sollte vielleicht im Hinterkopf behalten, dass auch gewonnene Zweikämpfe in die Endbewertung einfließen, und somit Geld geben.

Keine falsche Bescheidenheit: In Downhill Domination wird geschlagen und getreten was das Zeug hält.

Allerdings solltet ihr euch hauptsächlich auf die Strecke konzentrieren: Dank der extrem rasanten Grafik kommen Hindernisse wie Bäume, herumhoppelnde Ziegen, Autos oder Fußgänger sehr schnell entgegen, so dass ihr dankbar sein könnt, dass die Steuerung so präzise reagiert. Die Optik dürfte zwar keine Schönheitspreise gewinnen, besticht neben der nie einbrechenden Geschwindigkeit aber auch mit guten Animationen der Fahrer, einigen netten 3D-Effekten und vor allem mit Abwechslungsreichtum. Besonders die variablen Strecken bleiben positiv in der Erinnerung: Ihr startet beispielsweise bei schönstem Sonnenschein, während der Fahrt regnet’s plötzlich, weiter unten brennen Bäume usw. Naturgemäß wird’s bei hoher Geschwindigkeit etwas unübersichtlich, so dass ihr oft genug mehr durch Glück als durch Verstand vorankommt.__NEWCOL__

Aber gerade dieser Kitzel verleiht dem Spiel einen zusätzlichen Motivations-Kick.

Sprehce Deutsh?

Wie schon gesagt, könnt ihr vielerlei Stunts zünden, die natürlich hohe Geschwindigkeit voraussetzen. Um schnell auf eben diese zu kommen, könnt ihr eine kurze Zeit lang sprinten, was aber Energie verbraucht. Die stellt ihr entweder durch gelungene Tricks oder durch das Aufsammeln des entsprechenden Extras wieder her – hier gibt es auch einen Speed-Boost, der euch für einen Moment übermenschlich beschleunigt. Begleitet werdet ihr von unauffälligen Rhythmen und gelegentlicher englischer Sprachausgabe. Vor Spielbeginn könnt ihr euch außerdem für die im Screentext verwendete Sprache entscheiden, aufgrund der bereits erwähnten Schreibfehler (u.a. verproviantiert ihr euch in einem »Rad-Geshäft«) würden wir im Zweifelsfall zur englischen Variante raten.

Wilde Stunts in luftiger Höhe gehören zum Biker-Alltag und geben viele Punkte.

Habt ihr den Berg genug allein berast, könnt ihr euch mit bis zu drei Kumpels im Mehrspielermodus die Speiche in die Hand geben. Leider geht das ausschließlich im Splitscreen, und auch nur auf bereits freigespielten Strecken. Allerdings habt ihr die Möglichkeit, zusätzlich noch KI-Fahrer zu aktivieren, um die Herausforderung zu steigern.

Fazit

Wer genug von Brettern unter den Füßen und Schnee in den Klamotten hat, findet in Downhill Domination eine gelungene Alternative zu SSX 3. Das Spiel ist extrem rasant, abwechslungsreich und anspruchsvoll – dicke Kombos werden hier nicht so nebenbei aus dem Ärmel geschüttelt. Allerdings mangelt es an Langzeitmotivation, außerdem sind die Strecken vergleichsweise kurz – keine Konkurrenz zu den 15min-Abschnitten in EAs Vorzeigegame. Dennoch ist euer Geld hier gut investiert, besonders wenn ihr eine Schwäche für Mountainbikes und sehr sehr steile Berge habt.

Pro

umfangreiches Tutorial
tolles Geschwindigkeitsgefühl
massig Stunt-Möglichkeiten
nicht festgelegte Strecke
etliche Abkürzungen möglich
abwechslungsreiche Strecken
sehr viel freizuspielen
präzise Steuerung

Kontra

recht komplizierte Steuerung
alberne Schreibfehler in der dt. Version
lange Ladezeiten
etwas unübersichtlich
Mehrspielermodus nur per Splitscreen

Wertung

PlayStation2

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