Rumble Roses08.03.2005, Mathias Oertel
Rumble Roses

Im Test:

Wrestling-Spiele werden derzeit von THQ und den WWE-Produkten dominiert. Und auch wenn Konamis Rumble Roses (ab 22,00€ bei kaufen) ihnen spielerisch nicht das Wasser reichen kann, dürfte sich recht schnell eine Fangemeinde um das Babe- und Boob-Spektakel bilden. Auch wir konnten uns dem Charme der feschen Wrestlerinnen kaum entziehen…

Traum-Urlaub?

Eigentlich könnte es mir nicht besser gehen. Ein traumhafter Sandstrand, azurblaues Wasser, strahlende Sonne und zwei leicht bekleidete Damen, die sich in einem mit Schlamm gefüllten Pool nach allen Regeln der Wrestling-Kunst bekämpfen: Das Leben ist schön.

Okay: Wenn ich aus dem Fenster schaue, weicht der Sandstrand einem weißgrauen Schneegestöber, das azurblaue Wasser wird durch modrige Pfützen ersetzt, die von einem leichten Ölfilm überzogen sind und der Sonnenschein versteckt sich hinter grauen Wolken.

Insgesamt über 20 sexy Kämpferinnen warten auf ihren Einsatz.
Doch die Mädels mit dem wohlgeformten Leib in Stoff-Fetzen sind immerhin virtuelle Realität.

Rumble Roses heißt das gute Stück, stammt aus dem Hause Konami und ist ein perfektes Beispiel für die so abgedroschen klingende wie zutreffende "Sex Sells"-Philosophie.

Doch haben die kämpfenden Damen mehr zu bieten als körperliche Reize?

Fetisch-Wrestling

Die blanken Zahlen sprechen auf jeden Fall für die holde Weiblichkeit: 22 Kämpferinnen stehen zur Auswahl, wobei mehr als die Hälfte erst im Story-Modus freigespielt werden muss. Erfreulich ist, dass das Team von Yukes (ja genau, die Smackdown-Macher) jede Figur mit einem ansprechenden Bewegungs-Repertoire ausgestattet hat.

In punkto Tiefgang erreicht man allerdings nicht die WWE-Mattenkämpfer, zumal man auch die Steuerung deutlich vereinfacht hat. Doch wen stört es, dass die Mädels insgesamt nicht so viele Möglichkeiten bieten wie die Divas des World Wrestling Entertainment?

Denn dafür ist der Sex-Appeal um einiges höher. Was auch daran liegt, dass nahezu alle vorstellbaren (und einige unvorstellbaren) Fetische abgegriffen werden: Die sexy Krankenschwester, das leicht bekleidete Schulmädchen, die Domina (samt Peitsche), die Lehrerin in knappem Kostüm, das Cowgirl… Die Liste könnte noch lange fortgesetzt werden, doch wichtig ist nur eines: das Zusehen sorgt für Feine glasige Netzhaut. Da jede einzelne Figur aus mehr als 10.000 Polygonen besteht und dementsprechend detailliert durch den Ring stolziert und zudem die Physik an den wichtigsten Körperteilen für entsprechende Auf-, Ab- und Seitwärtsbewegungen sorgt, wird nicht nur die Fantasie von pubertierenden Schuljungen angesprochen – auch gestandene Männer werden hier zu Gaffern.   

Nicht umsonst gibt es einen separat wählbaren Modus, in dem ihr als Kameramann auf jede wackelnde Körperpartie zoomen könnt, um das Frauendesign in seiner ganzen Pracht zu genießen.

Der Rest der Grafik bleibt zwar genau so hinter dem Standard zurück wie die hanebüchenen Geschichten, die versuchen, die Kämpfe miteinander zu verbinden, doch letzten Endes hat man sowieso nur ein Auge für die prallen Kämpferinnen im Ring.

Gekämpft werden darf auch. Doch eigentlich macht das Zuschauen mehr Spaß...
Pflichttitel?

Natürlich habe ich bedauert, dass sich Rumble Roses nicht durch eine ausufernde Spielmodi-Auswahl auszeichnet. Doch auch wenn man die Einzelkämpfe nur dann anwählt, wenn man einem Freund oder Bekannten mit seinen ureigenen Fantasien konfrontieren will, ist man mit den Storys gut zehn bis fünfzehn Stunden beschäftigt, um alle Figuren und alle Galerien freizuspielen.

Auch die phänomenal trashige Soundkulisse, die abseits der Musiken kaum Anlass zur Freude gibt, hätte ich mir besser vorstellen können. Doch dann schaue ich mir den Einmarsch eines gerade freigespielten Charakters an und bin wieder entschädigt.

Ja: Die Rumble Roses sprechen eher Instinkte als Intellekt an. Und ja: Das Spiel mit seiner Freundin/Frau/Lebensgefährtin zu spielen, dürfte nicht die erhoffte Wirkung zeigen. Und auch ja: Spielerisch wird man eher durch den Schwierigkeitsgrad als durch die gut funktionierende Steuerung gefordert.

Aber: Wer sich gerne mit (sei es auch nur virtuellen) weiblichen Reizen umgibt, findet mit Rumble Roses einen Spielplatz par execellence. Nicht mehr und nicht weniger.    

Fazit

Wie kann man Rumble Roses eigentlich nicht mögen? Die bloße Zurschaustellung geballten Sex-Appeals verbunden mit nahezu sämtlichen vorstellbaren Fetischen dürfte eigentlich jeden heterosexuellen männlichen Spieler mit Glücksgefühlen erfüllen. Machen wir uns nichts vor: Der Anblick dieser schwitzenden Babes dürfte der Hauptgrund sein, sich mit den Wrestlerinnen zu beschäftigen. Spielerisch werden Kenner der Smackdown-Serie zwar eher durch den Schwierigkeitsgrad denn durch ein umfangreiches Bewegungsarsenal gefordert, doch unter dem Strich hat jede Figur genügend Moves im Repertoire, um hin und wieder sogar für eine Überraschung zu sorgen. Dass die Grafik abseits der Figuren eher schwach und die Soundkulisse eher unfreiwillig komisch als überzeugend ist, nimmt man genau so hin wie die hanebüchenen Geschichten, die erzählt werden. Was bleibt, ist ein ungewöhnlicher Wrestling-Titel, der für ein Spielchen zwischendurch immer wieder gut ist und den Testosteron-Spiegel gewaltig nach oben schraubt.

Pro

<P>
über 20 Kämpferinnen
eingängige Steuerung
klasse Charakter-Models
gutes Konter-System
gewaltiger Sex-Appeal</P>

Kontra

spartanische Modi-Auswahl
vergleichweise kleine Move-Sets
Story? Nebensache…
schwache Soundkulisse

Wertung

PlayStation2

Angesichts praller Kurven kann man leichten Herzens über Gameplay-Schwächen hinwegsehen...

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