John Doe, ähhh… Vattic
Mit dem Namen John Doe werden in Amerika alle Patienten bezeichnet, deren Identität unbekannt ist. Und genau so fühlt sich der Hauptcharakter von Second Sight. Sein Nachname ist zwar Vattic und nicht Doe, aber ansonsten finden sich zahlreiche Parallelen: Geschunden und entstellt wacht John in einem Versuchslabor auf und hat nur auf Grund eines Armbands mit seinem Namen eine Ahnung, wer er überhaupt ist. Doch das ist nicht alles, was verstörend auf ihn wirkt: Er stellt fest, dass er übersinnliche Fähigkeiten besitzt, die anfänglich allerdings nicht die Manipulation von Gegenständen durch pure Gedankenkraft übersteigen. Doch er muss nicht nur zahlreiche neue PSI-Fähigkeiten entdecken und beherrschen, um hinter das Geheimnis seiner Gefangennahme zu kommen. Auch Geschick mit Waffen und im Nahkampf werden gefordert. Und wenn alle Stricke reißen, kann John ja auch noch auf Tauchstation gehen und versuchen, die Gegner durch Schleicheinlagen in die Irre zu führen.
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Dank Psi-Fähigkeit kann euch dieser finstere Wissenschaftler nicht sehen. |
Klingt bekannt?
Parallelen zum in den USA bereits seit geraumer Zeit erhältlichen Psi-Ops sind zwar deutlich zu erkennen, doch da Second Sight in Deutschland den Vorteil der Erstveröffentlichung hat, wollen wir hier auch nicht auf der Frage herumreiten, wer nun bei wem geklaut hat.
Nach einer kurzen Introsequenz wachen wir mit John Vattic in einem verriegelten Raum auf und werden Zeuge, wie er seine erste PSI-Fähigkeit Telekinese erlernt, womit auch gleichzeitig das Tutorial beginnt.
Der Einstieg in die interessante und spannend erzählte Story ist durchweg gelungen und bildet von Anfang an eine schöne Grundmotivation, sich durch die etwas sterilen Gänge und Räume des geheimen Labors zu schlagen.
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John Vattic, das Allheilmittel: auch das Verarzten von Verletzungen gehört zu eurem Reportoire. |
Einen interessanten Twist erhält die Geschichte durch gelegentliche Abstecher in John Vattics Vergangenheit: Denn hier seht ihr nicht nur, wie euer Held vor seinen vermeintlichen Folterungen aussah –wie eine Mischung aus einem erwachsenen Harry Potter und Gordon Freeman-, sondern bekommt weitere Einblicke, wieso es zu seinen Veränderungen gekommen ist. Erwähnenswert ist, dass der Spieler niemals mehr weiß, als John Vattic selber und dadurch sehr intensiv in das Abenteuer eingebunden wird.
Schöner Action-Mix
Und damit die Geschichte gut zur Geltung kommt, wird sie von einem abwechslungsreichen Genre-Mix unterstützt. Zwar dreht sich in erster Linie alles um das möglichst geschickte Ausschalten oder Umgehen der Gegner und kleine logische Rätsel, doch die Art und Weise, wie diese Elemente angegangen werden können, stellen zufrieden.