Test: Mercenaries: Playground of Destruction (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Mercenaries: Playground of Destruction
Entwickler:
Publisher: Activision
Release:
17.02.2005
17.02.2005
Spielinfo Bilder  
Man nehme: 52 Bösewichter. Einen zynischen Söldner. Ein riesiges Spielgebiet. Reichlich Explosives. Viele steuerbare Fahr- und Flugzeuge. Und jede Menge Action. Was wohl dabei herauskommt, wenn man all diese Zutaten in einen Topf gibt, und die Spielspaß-Flammen ordentlich schürt?

Das bessere A-Team

Das Leben als Söldner ist schön: Man wird für seine Arbeit großzügig entlohnt, man ist keiner Partei unterstellt, man kann die Klappe aufreißen. Okay, man ist recht unbeliebt, aber was macht das schon, wenn 100.000.000 Dollar winken? Dieser Inhalt der Microsoft-Portokasse winkt demjenigen, der den nordkoreanischen Diktator General Song (Ähnlichkeiten mit lebenden
Keine Blasen an den Füßen: Ihr könnt jedes Fahrzeug benutzen.
kleinen Personen sind rein zufällig) schnappt und ausliefert - und sich auch noch ganz nebenbei um seine 51 engsten Mitarbeiter kümmert. Zusammen ergibt diese Bande das so genannte »52er Deck« - ein Satz Spielkarten, ganz ähnlich denen, die den Soldaten im Irak-Krieg das Gesicht von Saddam und Co näher bringen sollten.

Ihr habt nun die Qual der Wahl unter drei Legionären. Ob ihr euch für den Schweden, die Britin oder den Amerikaner entscheidet, spielt im Grunde keine Rolle - der einzige Unterschied zwischen den Dreien besteht in ihrer Muttersprache, so dass sie bei der jeweiligen Spielpartei anfangs einen kleinen Vorteil haben. Parteien? Richtig, ihr seid nicht allein auf dem Schlachtfeld: Abgesehen von euch tummeln sich noch Chinesen, Nord- und Südkoreaner, die Alliierten sowie die Russenmafia in Nordkorea, alle mit eigenen Absichten und Vorgehensweisen. Als freier Söldner dient ihr natürlich unter jeder mit Geld winkenden Flagge, so dass ihr jederzeit entscheiden könnt, für welche Regierung ihr Aufträge erledigt. Denn natürlich kommen die 52 nicht einfach bei euch vorbei, ihr müsst sie finden und hops nehmen - dazu braucht ihr allerdings Informationen, die ihr von Kontaktmännern der jeweiligen Parteien bekommt. Je nachdem, wie und welche Missionen ihr erledigt, ändert sich euer persönliches Verhältnis zu den Fraktionen: die einen mögen euch auf Dauer mehr, die anderen weniger. Den aktuellen Status dieser Beziehungen könnt ihr jederzeit einsehen. Das ist selbstverständlich nicht nur oberflächlich: Befreundete Soldaten kämpfen an eurer Seite, anders herum werdet ihr schon von weitem bekämpft. Das beeinflusst natürlich die nicht-lineare Missionsstruktur, wobei ihr die Möglichkeit habt, euch verlorene Sympathien zurückzukaufen - wenn ihr genug Geld habt.

Des Teufels Advokat

Das Missionsprinzip ist nach den einführenden Aufträgen im GTA-Stil gehalten: Ihr könnt euch mehr oder weniger frei auf dem gewaltigen Gelände austoben, wobei kleine Icons den Weg zu potenziellen neuen Aufträgen weisen - falls ihr euch nicht auf das Mini-Radar verlassen wollt, könnt ihr euch jederzeit eure Position auf der zoombaren Karte nachschlagen. Nehmt ihr eine neue Mission an, bekommt ihr noch allerlei Hintergrundinformationen, und steht dann erstmal alleine da - denn jetzt kommt der Freiheitsaspekt von Mercenaries ins Spiel: Wie ihr eine Mission anpackt, ist ganz allein euch überlassen. Es gibt für die Aufgaben keine feste Strategie; ob ballernd oder schleichend, von nah oder fern, mit wehenden Fahnen oder unauffällig - es gibt immer mehrere Lösungen. Jagt ihr eine Person vom Kartendeck kommt noch hinzu, dass ihr die Bösewichter (wie in Oddworld: Strangers Vergeltung ) besser lebend fangen sollet - tot sind sie
Die Bosse bringen lebendig viel mehr Geld, müssen aber unter Lebensgefahr verhaftet werden.
zwar wesentlich leichter zu erwischen, aber nur halb so viel wert. Das Knifflige daran ist nämlich, dass ihr euch durch eine wild ballernde Leibgarde nahe genug an den Boss herankämpfen, ihm mit dem Gewehrkolben ein blaues Auge und auch noch Handschellen verpassen müsst. Trudelt der Abhol-Helikopter schließlich in der gesicherten Landezone ein, schultert ihr das zappelnde Bündel und ladet es in den Transporter - ka-tsching, da lacht die Kasse!

Das Geld investiert ihr in neue Waffen oder bessere Ausrüstung. Besonders wichtig wird schon nach kurzer Spielzeit »Merchant of Menace« - die offizielle Homepage der Russenmafia. Dort bekommt ihr nützliche Spezialwummen und mächtige Artillerieschläge - doch dazu gleich mehr. Ihr dürft zwar nur zwei Hauptwaffen nebst Granaten und etwas Zusatzausrüstung wie C4 mit euch herumtragen, allerdings könnt ihr die Knarren jederzeit gegen Waffen von gefallenen Gegnern eintauschen. Und da die Wege zwischen zwei Zielen teilweise sehr groß sind, könnt ihr jedes Vehikel benutzen: Ob Jeep, Truppentransporter, ziviles Fahrzeug oder Helikopter - das Beschlagnahmen funktioniert so einfach wie in der GTA-Serie. Manche Fahrzeuge haben auch Platz für mehrere Personen, so dass euch auf ein Hupzeichen befreundete Soldaten gerne Gesellschaft leisten und z.B. das montierte Gewehr besetzen. Die Steuerung der Vehikel ist von Typ zu Typ unterschiedlich einfach; ein flitziger Jeep lässt sich wesentlicher besser kontrollieren als ein behäbiger Panzer. Außerhalb der Fahrzeuge müsst ihr euch erst an das volle Pad gewöhnen, aber dank intelligenter Zielhilfen geht auch hier das Gegner-Zermürben lockern von der Hand. Etwas ärgerlich ist, dass ihr inmitten von Scharmützeln immer wieder mal auch eigene Truppen oder Zivilisten trefft - was natürlich mit einem »Kollateralschaden«-Abzug bestraft wird.

            

Kommentare

GTApLaYa schrieb am
ich hab mir das Spiel gerade geholt (schnäpchen) und finde es richtig geil!!! das grosse spielgebiet, die missionsfreiheit... ich finde das spiel rockt!!!!
Smul schrieb am
CJBROTHER hat geschrieben:Stimmt es wirklich, dass die PS2 Version wahnsinnig ruckelt?
Ist es schlimmer, als zum Beispiel der Multiplayermodus von Killzone?
Ich bin nicht soooo pingelig, wenn das Spiel dadurch immernoch spielbar bleibt.
Ich danke schon im voraus für jede Antwort.
Helau,
nö, von wahnsinnigem Ruckeln kann keine Rede sein. Die Xbox-Version ist flüssiger, das stimmt, aber auch die PS2-Fassung lässt sich hervorragend spielen.
Cheers
Paul
johndoe-freename-80032 schrieb am
Stimmt es wirklich, dass die PS2 Version wahnsinnig ruckelt?
Ist es schlimmer, als zum Beispiel der Multiplayermodus von Killzone?
Ich bin nicht soooo pingelig, wenn das Spiel dadurch immernoch spielbar bleibt.
Ich danke schon im voraus für jede Antwort.
schrieb am