Test: Death by Degrees (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Death by Degrees
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
13.04.2005
Spielinfo Bilder  
Tekken-Spieler kennen Nina Williams als wortkarge, in vorteilhafte Klamotten gewandte, stets im Dauerclinch mit ihrer Schwester Anna befindliche, zunehmend älter werdende, blonde Killerin. Doch wie hat das Ganze angefangen? Wie wurde Nina Williams zur »Queen of Iron Fist Tournament«? Die Antwort darauf versucht Namco im Spin-Off-Action-Adventure Death by Degrees zu geben.

Surreale Steuerungs-Abgründe

Einige Jahre vor dem ersten Tekken-Turnier: Nina Williams ist jung, attraktiv und ausgesprochen tödlich. Als Elite-Killerin wird sie vom britischen Geheimdienst MI6 engagiert, um bei einer Mission auf dem Luxusdampfer »Amphetrite« für Ablenkung zu  sorgen, während zwei weitere Agenten normalen Spionage-Tätigkeiten nachgehen. Denn die Verbrecherorganisation »Kometa« ist im Besitz einer fürchterlichen Waffe,
Keine Ruhe für Nina - aus dem geplanten Sonnenbad wird schnell ein Killerkommando.
was natürlich nicht im Sinne der freien Welt blablabla. Die Hintergrundgeschichte ist vernachlässigbar, das Wichtigste ist, dass die Pläne schief gehen und Nina jetzt auf die altbewährte Methode ans Ziel kommen muss: Knochen brechend. All das erfahrt ihr aus einem langen und technisch brillanten Intro-Video, welches geschickt zum Tutorial überwechselt.

Denn anhand von angreifenden Grimmigschauern lernt ihr gleich das wichtigste Feature des Spiels kennen: die 360°-Kontrolle. In der Theorie könnt ihr Nina mit dem linken Stick steuern, während sie mit dem rechten Kicks und Kombos in alle Richtungen austeilt. Wie gesagt: in der Theorie. In der Praxis ist das neue Feature, welches in ähnlicher Form auch im Jet Li-Spiel »Rise to Honor« Verwendung fand, der Hauptgrund dafür, dass Death by Degrees schnell frustriert: Ihr könnt und werdet zwar mehrere Gegner gleichzeitig bekämpfen, keinen davon aber präzise. So wischt ihr ständig mit dem Stick in die ungefähre Richtung des Feindes und hofft, dass der Tritt sein Ziel findet – was er meist nicht tut. Noch schlimmer wird es mit den Kombos: Im Grunde reicht es, immer wieder auf den rechten Stick einzuprügeln, woraufhin Nina automatisch die wildesten 
Die Schusswaffen lassen sich auch in Kombos einbinden.
Kombinationen vom Stapel lässt. Später könnt ihr allerdings auch besser aussehende Moves freischalten, deren Ausführung jedoch nicht nur die präzise getimte Nutzung beider Sticks, sondern auch die der Schulterbuttons und Analogbuttons (!) beinhaltet – teilweise sind schon die Bewegungs-Erklärungen kaum zu verstehen, geschweige denn die Anwendung! Dankbarerweise werden derartige Fingerverknoter im Spiel faktisch nicht gebraucht, aber die Hirnverbranntheit von Namcos System zeigt sich schon im kleineren Maßstab: Um etwas so simples wie einen Sprungkick zu machen, müsst ihr die Renntaste (Kreis) gedrückt halten, mit dem linken Stick steuern – und zum Absprung den rechten Stick bedienen! Eine Erklärung, wie das normal gebaute Spieler mit lediglich zwei Händen sinnvoll hinbekommen sollen, bleibt uns Namco schuldig. Man kann auch ausweichen oder blocken, aber das wird u.a. durch schnelle Doppelbewegungen des Sticks in eine bestimmte Richtung erreicht, was mitten im Kampf nicht zuletzt aufgrund der Trägheit der Analoghebel quasi nicht vernünftig zu machen ist.

Schleicher in Stöckelschuhen

Der Kampf Frau zu Mann ist zwar der größte, aber bei weitem nicht der einzige Teil in Death by Degrees. Ihr dürft auch mit Waffen loslegen, müsst Schleichpassagen überwinden und vielerlei Puzzles knacken. Fangen wir vorne an: Ihr findet nicht nur Schusswaffen, sondern auch Schwerter oder Schlagstöcke, die sich im Laufe der Zeit abnutzen. Per Druck aufs Digipad wechselt ihr zwischen euren Gerätschaften, wobei ihr nur wenige gleichzeitig tragen dürft. Wie beim normalen Gefecht dürft ihr Pistolen, Uzis und MGs in unterschiedliche Richtungen positionieren, und so mehrere Gegner gleichzeitig aufs Korn nehmen. 
Dank der 360°-Steuerung könnt ihr es mit mehreren Gegnern gleichzeitig aufnehmen.
Gelegentlich warten auch Scharfschützen-Einlagen, in denen ihr einen Kollegen mittels gezielter Schüsse vor heranstürmenden Feindscharen bewahren müsst. Wollt ihr lieber langsam vorgehen, bieten euch viele Gegner, Ninas klappernden Stöckelschuhen zum Trotz, die Gelegenheit, sie hinterrücks über den Zustand ihres Genicks zu befragen. Bleiben noch die Adventure-Elemente: Zum einen müsst ihr wie in den frühen Resident Evils Gegenstände, die ihr bei A gefunden habt, bei B benutzen – so offensichtlich, dass damit niemand überfordert sein dürfte. Ferner gilt es, Fingerabdrücke und Zugangscodes zu sammeln, um gesicherte Bereiche des Schiffes betreten zu können. Schlussendlich warten noch Puzzles, in denen ihr Bilder in die richtige Reihenfolge drehen müsst – das aber so oft, dass es über kurz oder lang unweigerlich nervt.

            

Kommentare

atari.com schrieb am
hab die demo von dem spiel gezockt (gott sei dank). war von den ganzen trailern begeistert und bin auch n riesiger tekken fan aber was ich da gezockt habe hat mir ganz und garnicht gefallen. So perfekt wie die frau auch ist, die steuereung und das man die schläge und angriffe wechseln muss is einfach nur auf gut deutsch gesagt: zum kotzen!lasst die finger weg von dem spiel, hätte es ne bessere steuerung wäre das gane bestimmt um 20% besser aber so wie es ist ists einfach nur letzter schrott, dann doch lieber devil may cry 3 kaufen oder auf tekken 5 warten.
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Tekken-Spieler kennen Nina Williams als wortkarge, in vorteilhafte Klamotten gewandte, stets im Dauerclinch mit ihrer Schwester Anna befindliche, zunehmend älter werdende, blonde Killerin. Doch wie hat das Ganze angefangen? Wie wurde Nina Williams zur »Queen of Iron Fist Tournament«? Die Antwort darauf versucht Namco im Spin-Off-Action-Adventure Death by Degrees zu geben.<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3574" target="_blank">Death by Degrees</a>
schrieb am