Test: Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga 2 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga 2
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
02.03.2007
Spielinfo Bilder Videos
Die digitale Teufelssaga geht weiter. THQ hat auch den zweiten Teil der Shin Megami Tensei: Digital Devil Saga nach Deutschland gebracht, der die losen Enden des Vorgängers weiterspinnt und zum Abschluss bringt, während spielerische Neuerungen für noch mehr Tiefgang sorgen sollen. Noch schmackhafter als der Vorgänger oder fade Wiederaufbereitung ohne Biss?

Vom Regen in die Traufe

Digital Devil Saga 2 setzt genau da an, wo Teil eins endete: Mit dem Einzug des in einem erbitterten Clan-Krieg siegreichen Embryon-Stamms in das als Paradies verheißene Nirwana. Doch das gelobte Land entpuppt sich nur als weitere Hölle. Serph, Argilla und Gale erwachen an einem noch unwirtlicheren Ort, mit stummen Überresten menschlicher Gebilde, die im Licht der schwarzen Sonne zu Stein erstarrt sind.
Das erhoffte Paradies ist nur eine weitere Hölle, in der die Sonne Menschen zu Stein verwandelt.
 Nur wenige konnten in unterirdische Tunnelsysteme flüchten, wo sie von der elitären, unter einem gigantischen Schutzschild residierenden Karma Society erbarmungslos gejagt werden. Zusammen mit einer Rebellengruppe versuchen Serph und Co. verschollene Stammesmitglieder ausfindig zu machen, ihre gefangen gehaltene Freundin Sera zu befreien und die Geheimnisse der alles andere als paradiesischen Welt zu ergründen.

Das postapokalyptische Szenario ist einmal mehr von religiösen und mythologischen Elementen sowie Matrix-ähnlichen Zuständen geprägt, in denen sich der Spieler erst einmal zurechtfinden muss - die teils bizarren Umgebungen und Charaktere tun ihr Übriges. Kennern des Vorgängers dürften Stil und Spielablauf hingegen sehr vertraut vorkommen: Ihr trefft teils auf bekannte Gesichter und Gegner, erlernt vertraute Zauber und Fertigkeiten und erlebt zahlreiche Flashbacks, die auch für Neueinsteiger die wichtigsten Zusammenhänge zu Ereignissen im Vorgänger knüpfen, während die Spielmechanik nochmals kurz erklärt wird.

Wenig Neues

Zwar gibt es kleine Erweiterungen wie den Berserk-Modus, der euch bei entsprechendem Sonnenrauschen nicht immer vollständig in eure Dämonenform wechseln lässt, wodurch ihr mit immenser Angriffskraft, aber nur geringer Abwehr nach wie vor zufällig erscheinenden Widersachern gegenüber tretet. Aber das Kampfsystem selbst präsentiert sich genau so wie in Teil eins. Auch Party- und Charaktermanagement wurden quasi unverändert übernommen. Es gibt lediglich ein abgewandeltes Skill-Brett sowie die Möglichkeit seine Recken mit aufrüstbaren Karmaringen auszustatten. Das Erlernen und Zuteilen neuer Fertigkeiten ist aber nach wie vor eine sehr freie und motivierende Angelegenheit, die durch das Anlegen Status verändernder Ringe gekonnt verfeinert wurde.

Da der Platz für aktive Fertigkeiten stark begrenzt ist und das Kampfsystem keine Fehler verzeiht, ist es wichtig, eine ausgewogene Gruppe zusammenzustellen, deren Mitglieder ihr jederzeit gezielt austauschen könnt. Mit stupidem Draufhauen kriegt ihr die Kreaturen im Spiel jedenfalls nicht klein. Wie in den anderen Shin Megami-Spielen gibt es ein einfaches, aber sehr effektives Stärken- und Schwächensystem. Nur wer sich die Schwächen seiner Gegner merkt und konsequent ausnutzt sowie seine eigenen Schwächen kennt und schützt, kommt hier zügig und sicher voran. Das erfordert Einarbeitung und Aufmerksamkeit, sorgt aber für durchwegs taktisch motivierende Schlagabtausche. Persönlich hätte ich es mir zwar gewünscht, endlich von Zufallskämpfen aus dem Nichts weg zu kommen, um die Gegner noch vor dem Kampf zu erkennen und entsprechende Vorbereitungen treffen zu können, aber dann wäre es vermutlich schwer realisierbar gewesen, den Sonnenrauschzyklus auch Einfluss auf Gegnerart und -anzahl nehmen zu lassen.        

Kommentare

Gryfid1 schrieb am
ich denke mal das ein neue teil auf sich warten lässt... vorerst mal bis sich die entwicklungskosten unten sind bzw. die hardware basis gegeben wäre...
hoffe mal in 2 jahren spätestens....
wäre schade wenn die story nicht fortgesetzt werden würde
4P|Jens schrieb am
MiyaIchigo hat geschrieben:Ich warte schon seit Wochen auf diesen Test.
leider wurden wir von thq erst sehr spät mit dds2 bemustert und haben sogar überlegt, den test ganz fallen zu lassen. da es aber alles andere als ein schlechter titel ist, haben wir uns dann doch für "lieber spät als gar nicht" entschieden - hoffentlich klappt's bei devil summoner besser! 8)
Gryfid1 schrieb am
habe diesen titel schon vor einen halben jahr durchgespielt....
der teil ist zwar leichter als der vorgänger.. denke aber das es immer noch einer der schwersten titel auf der ps2....
das der protagonist stumm ist, finde ich gar nicht mal so schlecht... man kann bekommt eher das gefühl in der rolle des anführeres zu sein und dadurch eher vorurteils los ist.
für mich war der titel eines der besten rpgs letzten jahres.
laut rpgfan steht ein weiterer teil für die ps3 unter den ankündigungen.. wäre mal gespannt.
claudiaca schrieb am
Hab das Spiel schon seit einiger Zeit im Regal stehen, nur möchte ich zunächst Teil 1 durchspielen, ehe ich mit 2 anfange (ist ja auch irgendwo logisch...)
Demnächst kommt ja ein weiterer Shin Megami-Ableger, und zwar Devil Summoner *freu*
EdenGazier, danke für den Tipp, sieht wirklich interesant aus...
johndoe-freename-86094 schrieb am
Also wenn ihr auf Shin Megami Spiele steht, dann solltet ihr unbedingt
Persona 1 und Persona 2 für die PSX anspielen, sind auch klasse, zwar haben sie nicht mit Lucifer Call also Nocturne nichts am Hut, aber die Fusion der Monster und alles drum und dran sowie der Opa und auch die Maskottchen sind dort vorhanden, von der Storie her muss ich aber zugeben das der erste Persona teil um einiges mehr klasse besitzt, wobei der 2 nicht zu verachten ist, schönes spiel
Die Spiele sind natürlich sehr selten geworden, und es gibt sie nur in Japan und USA, auf SNES sind auch noch einige Shin Megami Spiele rausgekommen
schrieb am