Test: Tourist Trophy (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
29.05.2006
Spielinfo Bilder Videos
Wo sind all die Gegner hin?

Gerade Motorrad-Rennen zeichnen sich oft durch enge Duelle in einem großen Fahrerfeld aus, bei denen auch schon mal vier Zweiräder nebeneinander auf die nächste Schikane zurasen, um sich anschließend fast Rad an Rad durch die Kurven zu kämpfen und so für spannende Momente sorgen. Gerade hier hapert es bei Tourist Trophy, denn die meiste Zeit schlagt ihr euch mit gerade mal einem einzigen Gegner herum. Packende Rennatmosphäre? Keine Spur. Doch auch wenn ihr in späteren Wettbewerben oder dem Arcademodus zusammen mit mageren drei Konkurrenten die Pisten unsicher macht, will sich keine richtige Begeisterung einstellen. Nicht nur, dass sich die KI nicht sonderlich kämpferisch gibt und anscheinend nur nebenbei mitfährt; allein deren Anzahl ist schlichtweg zu mager – vor allem im Hinblick auf Namcos MotoGP-Serie: Hier
Sowohl die Fahrer mit ihren geschmeidigen Animationen als auch die detaillierten Motorrad-Modelle sehen hervorragend aus.
tummeln sich immerhin über 20 virtuelle Rennfahrer gleichzeitig auf den Kursen herum und sorgen für Zündstoff sowie viele Überholmanöver. Daneben ist auch ein Onlinemodus mit an Bord, der Tourist Trophy genau so fehlt wie wechselnde Witterungsverhältnisse.

Tolles Fahrgefühl

Dafür punktet der Polyphony-Titel in den Bereichen, die schon Gran Turismo ausgezeichnet haben: Fahrgefühl und Fahrphysik. Zwar erfordert es etwas Umgewöhnung, weil die Vehikel auf den altbekannten Kursen wie Trial Mountain oder Laguna Seca jetzt spürbar anders reagieren als die vierrädrigen Motorsport-Kollegen aus GT4, doch zählt Tourist Trophy sicher zu den realistischsten Motorrad-Spielen, die ihr auf der PS2 bekommt. Jede Maschine hat ihren eigenen Charakter und ihr werdet am Steuer schnell die jeweiligen Eigenheiten bemerken, wenn es gilt, durch den geschickten Einsatz der Vorder- und Hinterbremsen die Geschwindigkeit zu drosseln, um anschließend im richtigen Winkel die Kurve zu nehmen und vorsichtig wieder aus ihr heraus zu beschleunigen. Einen Einfluss auf das Fahrverhalten hat dabei auch euer genereller Fahrstil, den ihr in vielen Optionen festlegen und in bis zu drei Setups abspeichern könnt. Zuerst wählt ihr zwischen den Stilrichtungen Neutral, Innenlage, Außenlage und Motard, wobei sich Letztere hauptsächlich für MotoCross-Rennen eignet. Danach könnt ihr weitere Details wie Bein-, Torso- und Neigungswinkel oder den Grad der Armbeugung eures Bikers einstellen.
Neues Biker-Outfit gefällig?
Auch die Mode kommt nicht zu kurz: Ihr habt die Auswahl zwischen einer Vielzahl an Helmen, Jacken, Handschuhen und Stiefeln meist lizenzierter Hersteller und gewinnt neben neuen Maschinen auch ständig weitere Biker-Klamotten. Allerdings solltet ihr die Rennpisten nicht mit einem Laufsteg verwechseln, wenn ihr mit Vollgas und jenseits der 300Km/h über die Geraden donnert. Gelungen ist vor allem die Cockpit-Perspektive mit originalgetreu modellierten Instrumenten, bei der euch bei hohen Geschwindigkeiten der Wind nur so um die Ohren pfeift. Ansonsten wird nur Durchschnittskost für eure Ohren geboten: Zwar klingen einige Motoren schön knackig, dafür andere wiederum sehr synthetisch. Die Hintergrundmusik mit ihren düdeligen Menü-Themen und gewöhnungsbedürftigen Songs während der Rennen ist dagegen kaum der Rede wert. So richtig übel ist allerdings das Strafsystem, das optional aktiviert werden kann: Hier wird jeder noch so kleine Ausritt neben die Strecke mit einer zehnsekündigen Weiterfahrt in gedrosseltem Tempo bestraft – egal, ob ihr euch dadurch einen Vorteil verschafft habt oder nicht. Meistens seid ihr jedoch schon gestraft genug, wenn ihr durch eine Unachtsamkeit die Straße verlasst, denn seid ihr erst mit einem Reifen auf dem rutschigen Grün, lässt sich die Maschine nur noch selten abfangen und ein Unfall wird unvermeidlich. Allerdings werdet ihr schnell wieder auf die Strecke zurückgesetzt – und das oft sogar weiter vorne –, so dass ihr zeitlich kaum Verlust macht. Ein Schadensmodell gibt es genau wie bei Gran Turismo auch hier leider nicht, so dass Fahrer und Maschine jeden noch so starken Aufprall unbeschadet überstehen. 

    

Kommentare

Alex994 schrieb am
Ich finde auch dass 3 Gegner wenig sind...aber ich find das spiel sonst voll cool...weiß jemand wie man in den profi modus reinkommt???Muss ich nemlich umbedingt ma wissen!!! :wink:
Spieler1991 schrieb am
stimmt 3gegner ist wenig.
Finde das spiel aber trotzdem gut.
Dieses Spiel kommt aber an andere Motorad-Spiele nie ran.
2komma9 schrieb am
was? nur 3 Gegner? Was soll das denn darstellen? Eine Demo? Na mal ehrlich, selbst wenn der geneigte Tourist Trophy Käufer noch kein GT4 besitzt und die Strecken für ihn neu sind, sind doch spätestens dann doch alle diejenigen enttäuscht die in DTM hitzige Duelle ausgetregen haben oder in dem angesprochenem MotoGP gleiches getan haben.
3 Gegner. Ohne das Spiel gespielt zu haben, und nur GT4 zu kennen würde ich fast sagen, dass die Wertung noch fast zu hoch ist. Mit reduzierter Anzahl der Gegner geht auch die Spielspassrate dramatisch in den Keller. Bei GT4 geht es gerade noch so, aber bei TT wird es ja schon kriminell. Haben sich Polyphony Digital es nicht getraut die Streckendetails zu reduzieren zu Gunsten von einer höheren Anzahl an CPU Fahrern? Denn immerhin sind diese ein wesentlicher Bestandteil eines Spieles, die gerade für Einzelspieler enorm die Spielspasswertung bestimmen.... :roll:
johndoe-freename-96956 schrieb am
Also ich finde das spiel richtig geil und das mit den Tuning und so find ich auch nich so schlimm, dafuer hat man ja die rennmaschinen. :Daumenrechts:
schrieb am