Devil May Cry05.03.2002, Mathias Oertel
Devil May Cry

Im Test:

Capcom, die Meister des Action-reichen Survival-Horror, melden sich zurück. Nach dem Samurai-Spektakel <4PCODE cmd=DGFLink;name=Onimusha;id=1001> folgt mit dem Pistolen und Schwert schwingenden Dante in <4PCODE cmd=DGFLink;name=Devil May Cry;id=891> Nachschub für die arg vernachlässigten Action-Adventure-Spieler. Wir haben uns in den düsteren Kampf zwischen Gut und Böse begeben und verraten Euch in unserem Test, ob Onimusha einen würdigen Nachfolger gefunden hat

Capcom, die Meister des Action-reichen Survival-Horror, melden sich zurück. Nach dem Samurai-Spektakel Onimusha folgt mit dem Pistolen und Schwert schwingenden Dante in Devil May Cry (ab 25,34€ bei kaufen) Nachschub für die arg vernachlässigten Action-Adventure-Spieler. Wir haben uns in den düsteren Kampf zwischen Gut und Böse begeben und verraten Euch in unserem Test, ob Onimusha einen würdigen Nachfolger gefunden hat.

Der Teufel lebt

Dante Sparda, die Hauptfigur von Devil May Cry, ist der Sohn des Dämons Sparta, der sich vor mehr als 2000 Jahren gegen die Teufel und Dämonen gestellt hat, um sie in einem apokalyptischen Kampf zu besiegen und daraufhin unter den Menschen zu leben.

Dementsprechend verfügt Dante über einige Fähigkeiten, die ihm die Arbeit als freischaffender Dämonenjäger massiv erleichtern. Doch seine Welt wird komplett auf den Kopf gestellt, als ihm eine schöne Unbekannte einen neuen Job anbietet. Einen Job, der ihn bis aufs Letzte fordert und die Dämonen der Vergangenheit wieder aufleben lässt. Der epische Kampf zwischen Gut und Böse kann beginnen.

Teuflische Action

Die facettenreiche und interessante Story, die mal in Spielgrafik, mal in Rendersequenzen fortgeführt wird, bildet den stimmungsvollen Hintergrund für ein adrenalinhaltiges Gameplayerlebnis, das selbst Onimusha in den Schatten stellt.

Kenner von Capcom-Spielen werden sich schnell zurecht finden, da viele Elemente aus bewährten Capcom-Produkten übernommen wurden.

Dazu gehören zum Beispiel die festgelegten Kameraperspektiven, die im Vergleich zu anderen Spielen wie zum Beispiel Resident Evil wenig Grund zur Klage bieten. Nur in wenigen Ausnahmefällen verliert man die Orientierung oder den Gegner aus dem Blickfeld.

Ebenfalls übernommen -wenn auch stark erweitert und grafisch aufgepeppt - wurde die Menü- und Inventarführung.

Bei der Steuerung ging man neue Wege und hat sich Gott sei Dank von der Resident Evil-typischen Figurenführung verabschiedet und dem Spieler endlich die Möglichkeit gegeben, Dante direkt zu lenken, was sich merklich auf den Spielfluss und die Action auswirkt.

Und davon gibt es mehr als genug: An allen Ecken und Enden wollen Gegner Euch an die schicke Lederkluft und in die ewigen Jagdgründe schicken. Um Euch Eurer Haut zu erwehren, steht Euch ein reichhaltiges Waffenarsenal zur Verfügung, das vom einfachen Schwert über Doppelpistolen mit unendlicher Munition bis hin zum Granatwerfer reicht, der für viele Verluste bei den Gegnern sorgen kann.

Bei den zahlreichen Kämpfen behält man dank Auto-Targeting auch im heißesten Gefecht einen kühlen Kopf und dezimiert die anstürmenden Gegner schnell.

Auch die Karte, die einem per simplen Knopfdruck angezeigt wird, hilft die Übersicht zu bewahren, da sie Euch wichtige Räume markiert.

Wie es sich für einen Dämonensohn gehört, kann sich Dante auch in bestimmten Situationen in einen Dämon mit speziellen Fähigkeiten (z.B. Flug) verwandeln, wodurch neue Taktikelemente ins Spiel kommen.

Capcom-typisch gibt es natürlich auch diverse Goodies und Geheimnisse zu entdecken, die Euch im Spielverlauf weiterhelfen - von so genannten Orbs, welche Eure Gesundheit wieder auffüllen bis zu Continues und Waffenupgrades ist so ziemlich alles möglich, was das Spielerherz begehrt.

Wie schon bei Onimusha wurde die Rätsellast, die man aus den frühen Resident Evil-Spielen kennt, zu Gunsten der Action auf ein Minimum zusammengeschrumpft und besteht meistens aus Gegenständen, die gefunden und irgendwohin gebracht werden müssen.

Das Speichersystem ist konsolentypisch und bietet Euch an spielstrategisch günstigen Punkten die Möglichkeit, den Spielstand auf die Speicherkarte zu bannen.

Die actionreiche Monsterhatz wird positiv durch die angenehm leichtgängige und unkomplizierte Steuerung unterstützt: Kämpfe gehen genau so locker von der Hand wie die fordernden Sprungsequenzen, die vor allem im späteren Spielverlauf auf Euch warten und neben etwas Überlegung eine gute Koordination verlangen.

Zählt man alle diese Komponenten zusammen, erhält man eines der intensivsten Spielerlebnisse, das Ihr derzeit auf der PS2 durchleben könnt und sicherlich für schweißnasse Hände sorgen wird.

Auch wenn die Spieldauer -wiederum Capcom-typisch- mit gut zehn Stunden etwas zu kurz geraten ist.

Der Teufel im Detail

Während spielerisch kaum etwas auszusetzen ist, fallen einem schon beim ersten Einschalten die äußerst üblen PAL-Balken auf, die zusammen gelegt fast ein Drittel des Bildschirmes ausmachen.

Das alleine wäre ja nicht so schlimm, doch durch die schlampige PAL-Konvertierung wird auch ein Geschwindigkeitsverlust mitgeliefert, der Spielern auf Anhieb sicherlich nicht auffallen wird. Doch im Vergleich zur amerikanischen bzw. japanischen Fassung läuft das Spiel um einiges langsamer - das muss nicht sein und kostet einige Punkte in der B-Note.

Doch abgesehen von diesem Manko ist es eine wahre Augenfreude, dem Geschehen auf dem Bildschirm zuzuschauen: Famos gestaltete und düstere Atmosphäre verströmende Gothic-Hintergründe gehen einher mit feinen Animationen der Figuren.

Das Scrolling ist sauber und auch an Spezialeffekten wird nicht gegeizt. Flammen, Partikeleffekte und schöne Explosionen sorgen für ein rundum gelungenes Grafikerlebnis - wenn die PAL-Balken nicht wären.

Teuflischer Sound

Bei einem Spiel wie Devil May Cry, bei dem eigentlich alles stimmt, kann der Sound natürlich nicht zurück stehen - tut er auch nicht. Die stimmungsvollen Musiken, die sich dynamisch dem Spielgeschehen anpassen bilden nur den Anfang für die pompöse Soundkulisse, die sich mit einem Stakkato aus Explosionen, durch die Luft zischenden Schwerten und Kugelhagel in die Gehörgänge bohrt. Auch die saubere (englische) Sprachausgabe -jedoch Deutsch untertitelt- kann uneingeschränkt überzeugen.

Pro

  • Adrenalin pur
  • gute Steuerung
  • hervorragende Grafik
  • pompöse Soundkulisse
  • Action bis zum Abwinken
  • zahlreiche Goodies und Geheimnisse
  • übersichtliche Karte
  • hervorragend ausbalanciert
  • Kontra

  • schlampige PAL-Umsetzung mit Riesenbalken
  • wenig Rästel
  • zu kurz
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Onimusha;id=1001>

    Fazit

    Devil May Cry hat alles, was einen Top-Hit ausmacht: famose Grafik, überzeugenden Sound, eine eingängige Steuerung und Action ohne Ende. Damit hätten sich Dantes Abenteuer auch zweifellos einen Award mehr als verdient gehabt. Doch auch wenn sich Spieler, welche die NTSC-Fassungen nicht kennen, an dem vergleichsweise langsameren Spielablauf nicht stören werden, bleibt Devil May Cry die höchste 4P-Weihe aufgrund der schlampigen PAL-Umsetzung versagt. Trotzdem bietet Devil May Cry ein adrenalinhaltiges und äußerst intensives Spielerlebnis, das momentan auf der PS2 seinesgleichen sucht.

    Wertung

    PlayStation2

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    Kommentare

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