Ready 2 Rumble Boxing (Round 2)28.11.2000, Jörg Luibl
Ready 2 Rumble Boxing (Round 2)

Im Test:

Der erste Teil galt bereits als das witzigste und beste Boxspiel auf dem Dreamcast. Jetzt darf man mit Ready 2 Rumble Boxing: Round 2 auch auf der PlayStation 2 die Fäuste fliegen und die Lachmuskeln zittern lassen.

Ready 2 Rumble Boxing: Round 2

Der erste Teil galt bereits als das witzigste und beste Boxspiel auf dem Dreamcast. Jetzt darf man mit Ready 2 Rumble Boxing: Round 2 auch auf der PlayStation 2 die Fäuste fliegen und die Lachmuskeln zittern lassen. Schon die Dreamcast-Titel waren die absoluten Top-Seller in den USA. Natürlich ist es wieder Ansager-Ikone Michael Buffer, die Euch im zweiten Teil des Box-Spektakels mit dem berühmten "Leeeet`s geet reeeeady tooo rrrruuumbllle" in die richtige Arena-Stimmung versetzt.

Alte Bekannte und neue Gesichter

Am Anfang stehen Euch wieder zwölf Boxer zur Verfügung, alte Bekannte und neue Gesichter, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Der flinke Afro Thunder aus New York ist wieder dabei, der Box-Stilist Angel "Raging" Rivera, der bullige Maori-Kampfexperte Johnny "Bad" Blood oder, neu hinzu gekommen, die überaus furchteinflößende, 181 kg schwere Hobby-Catcherin Mama Tua. Wer es lieber klassisch mag, sollte sich den Briten Willy Johnson näher ansehen; er boxt ganz nach der alten Schule: Pomadiger Mittelscheitel und Schnauzbart, dabei die Fäuste seltsam angewinkelt, wird seine Bewegungskomik wohl für die größten Brüller sorgen. Aber Vorsicht: Willy gilt als Geheimtipp, da er sehr schnell und vielseitig ist.

Absoluter Exot ist aber wohl der zusammengebastelte Roboter-Boxer Robox Rese-4: Eigentlich nur als Trainingsmaschine entwickelt, sorgt der skurrile Blechkämpfer mittlerweile für Angst und Schrecken. Jeder dieser Boxer hat seine speziellen Charakteristika, Special-Moves und Schlag-Kombos. Selbst an Erzrivalen wurde gedacht, die die ein oder andere Begegnung zusätzlich aufheizen. Wenn Mama Tua nur an Top-Model Selene Strike denkt, beginnt ihr Stiernacken zu zucken und die Schweißdrüsen pumpen wie wild. Weshalb Robox Rese-4 der Erzfeind von Willy Johnson ist, bleibt allerdings eines der wenigen ungelösten Rätsel von R2RB.

Prominenz im Ring

Im weiteren Spielverlauf kann man sich noch elf andere Boxer erkämpfen. Das ist allerdings nicht so leicht: Erst wenn man zwölf Fights hintereinander gewinnt, kommt ein besonderer Boxer hinzu. Hierzu zählen u.a. berühmte Persönlichkeiten wie Michael Jackson -dem der eine oder andere ohnehin mal zeigen wollte, wo der Hammer hängt- oder Basketball-Monster Shaquille O`Neal, der übrigens auch ganz gut ins Gesicht dunken kann. Mr. Clinton ist da, im Gegensatz zu Frau Hillary, weniger furchteinflößend. Alles in allem dürfte für jeden etwas dabei sein.

Gameplay

Jedes Jahr absolviert man dann eine bestimmte Anzahl an Kämpfen, trainiert zwischendurch und klettert so langsam die Weltrangliste hinauf. Die Spielmodi reichen vom Arcade-Modus, Meisterschaft-Modus und Turniermodus bis hin zum Teamkampf-Modus. Im ersten Modus könnt Ihr gegen die Computer-Gegner oder Eure Freunde antreten, während der Meisterschafts-Modus der eigentliche Single-Player-Modus ist. Immerhin kann man zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen, falls die Frustgrenze erreicht ist. Im Turniermodus könnt Ihr für 3-8 Boxer eigene Wettkämpfe veranstalten, oder auch in Teams gegeneinander antreten.

Tja, wie gelangt man nun in die hohen Sphären der Boxkunst? Üben, üben, üben. Am Anfang steht nämlich literweise Schweiß. Wer die Rocky-Filme gesehen hat, weiß wozu die vielen Trainingsgeräte im Meisterschafts-Modus gut sind: Sie sorgen für mehr Stärke, Ausdauer, Stehvermögen, Geschick etc. Insgesamt gibt es sieben lustige Mini-Spiele, die aber letztlich eher als Beiwerk zu betrachten sind: Seilspringen, Schneller Sack, Schwerer Sack, Schwingender Sack, Rumble Pads, Rumble Aerobic (ein weiterer Lacher, insbesonderer mit Mama Tua) und passives Training. Letzteres beinhaltet ein kostspieliges Vitaminprogramm und die Einnahme der dopingverdächtigen Rumble-Masse.

Das eigentliche Boxen ist wirklich faszinierend: Die Bewegungen sind flüssig und auf den jeweiligen Boxer abgestimmt. Man kann im Ring tänzeln, sich ducken und natürlich blocken. Auch die Kollisionsabfrage wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert. Insgesamt stehen fünf Schlagvarianten zur Auswahl, hinzu kommt je ein Special-Move und eine gefährliche Kombo. Natürlich darf auch wieder herrlich gepöbelt und provoziert werden: Die Sprüche sind einfach cool und selbst die herausfordernden Gesten erreichen glatt Comedy-Niveau. Aber Vorsicht: Wilde Schlägertypen werden nicht weit kommen; eine ausgeklügelte Taktik, schnelles Ausweichen und vor allem die Einteilung der Kraftreserven versprechen mehr Erfolg.

Sollte man sich im Ring die alle Buchstaben des Wortes RUMBLE erkämpfen, kann man per Druck auf R1 und R2-Taste den begehrten Rumble-Modus auslösen. Den gibt es jetzt in drei Stufen - je höher, desto schlagkräftiger wird der Kämpe. In der ersten Stufe hat man mehr Power, in der zweiten noch mehr und in der dritten befördert man seinen Gegner mit einem Schlag spektakulär aus dem Ring.

Grafik/Sound

Die Grafik kann zwar gegenüber dem Vorgänger nichts wirklich Neues bringen, überzeugt aber auf der Playstation 2 trotzdem durch die Verbesserung der Details, die tollen Animationen und die flüssigen Bewegungen der Figuren. Das Design der witzigen Figuren ist wirklich gelungen und verleiht dem Spiel sein besonderes Comedy-Boxing-Flair. Schläge hinterlassen natürlich Spuren in den weiten Gesichtslandschaften der Gegner: Dort wird es dann je nach Trefferzone blau oder grün. Im oralen Bereich machen sich nach gezielten Wirkungstreffern auch so einige Lücken breit. Ein tolles Feature: Geht man zu Boden, sieht man den Ringrichter leicht (oder stark) verschwommen beim Anzählen.

Da die Hintergrundmusik für ein Boxspiel nicht so wichtig ist, bedarf sie auch keiner großen Erwähnung. Die SoundFX sind dafür wirklich gelungen, von den Flüchen und ulkigen Schmerzbekundungen bis hin zu den provozierenden Sprüchen.

Fazit

Ready 2 Rumble Boxing: Round 2 ist ein prächtiges Boxspektakel mit einer gehörigen Portion Humor. Die Entwickler bieten eine sehr gute Fortsetzung, die spieltechnische und grafische Details verbessert. Alle Liebhaber von Hardcore-Box-Simulationen -wenn es denn welche gibt- seien jedoch gewarnt: R2RB bedeutet zwerchfellerschütternde Arcade-Action, die besonders im Multiplayer-Modus für Spielspaß pur sorgt. Für Box- und Sportbegeisterte ein wahrer Pflichtkauf; Besitzer des ersten Teils dürften nicht viel Neues vorfinden - deshalb gibt es auch keinen Award.

Wertung

PlayStation2

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