Sportspiele erfreuen sich gerade auf Konsolen einer großen Beliebtheit, ist doch der Game Controller bestens für derartige Spiele geeignet. Kaum ist die Playstation 2 auf dem Markt, gibt es schon zwei sehr gute Fußballspiele, EA Sports´ Fifa 2001 und International Superstar Soccer (ISS) von Konami. Ihr habt die Qual der Wahl? Dann wollen wir versuchen, Euch ein wenig zu helfen...

Während Fifa 2001 doch eher im Actionbereich angesiedelt ist und dementsprechend schnell gespielt wird, liegt bei ISS doch eher eine Simulation im DVD-ROM Laufwerk der PS2. Schon die Menüs deuten an, dass dieses Spiel wesentlich komplexer als Fifa 2001 ist.

Gameplay

Spielt man das erste mal ISS, fragt man sich unweigerlich, warum alles ein wenig langsam auf dem Platz abläuft. Warum? Ganz einfach, weil bei diesem Spiel die Geschwindigkeit stimmt. Während in vielen anderen Fußballspielen der Platz im Eiltempo von hinten heraus in einem einzigartigen Solo aufgerollt werden kann, ist dies bei ISS kaum möglich. Die Spieler laufen und joggen mit realer Geschwindigkeit, d.h. man sollte eher nach dem Motto "Der Ball ist der schnellste Spieler" spielen und großzügig von den vielen Passvarianten Gebrauch machen.

ISS sieht gegenüber Fifa 2001 einfach realistischer aus. Nicht die Grafik oder die Animationen geben hier den Ausschlag, sondern einfach die Art und Weise wie ISS gespielt wird. Nicht jeder Pass landet exakt auf dem Fuß des Angespielten: die Pässe sind hin und wieder zu kurz, ein Pass in den freien Raum oder in den Lauf eines Spielers geht daneben usw. - das alles macht ISS zu einem Erlebnis, wohlgemerkt, für den der es mag.

Bei jedem Fußballspiel sollten Statistiken zum Standard-Repertoire gehören, und auch hier setzt ISS Maßstäbe. Sehr viele Statistiken sind bis ins kleinste Detail aufgebaut und lassen keine Wünsche offen. Auch die umfangreichen Einstellungen, die ISS zu Verfügung stellt, lassen keine Wünsche offen. So kann man Spieler nach Herzenslust editieren, man kann sogar neue Spieler anlegen, und wählt das Gesicht, die Frisur, usw.

Auswechslungen, wie auch das Ändern der Taktik in den umfangreichen Menüs, macht ebenso Freude. Kurzum, all das Drumherum ist in ISS sehr gut und lückenlos umgesetzt.

Ebenfalls erwähnenswert sind die vielen Spielmodi und diesesmal sind sogar die Original-Teams und Spieler vertreten, da Konami eine entsprechende Lizenz erworben hat. So kann man neben dem obligatorischen Freundschaftsspiel auch eine Art Weltmeisterschaft durchspielen oder man spielt historische Partien nach. Ziel hierbei ist es, das Original-Ergebnis zu erreichen. Auch das Training, von dem man reichlich Gebrauch machen sollte, macht aufgrund der komplexen Steuerung und vielen Trainingsmöglichkeiten sehr viel Spaß.

Steuerung

Die Steuerung ist wirklich komplex, und man muss schon ein wenig üben, um in den vollen Genuss des Spiels zu kommen. Dabei ist die Steuerung aber sehr logisch aufgebaut, und man macht sich damit schnell vertraut. Je länger man die Schusstaste gedrückt hält, desto stärker wird der Schuss; den Winkel (also flach oder steil) stellt man mit dem "Knüppel" ein. So kann man sehr feinfühlige Schüsse auf das Tor abgeben, so genannte Schlenker, die in einer hohen Flugkurve hinter dem Torwart ins Tor fallen, oder echte Kracher, die wie an der Schnur gezogen ins Kreuzeck fliegen.

Übung macht den Meister: Bei Fifa 2001 drückt man z.B. die Schusstaste und fast jeder Ball trifft das Tor - und der Computer bestimmt, ob der Torwart hält oder nicht. Dies wird doch nach einiger Zeit eher langweilig, bei ISS muss der Spieler den Torwart mit der Wahl des Schusses überlisten. Dabei gehen sehr viele Schüsse daneben, d.h. es braucht sogar einige Zeit nur um nicht ins Aus zu schießen. Aber gerade das macht den Reiz des Spiels aus.

Genauso verhält es sich mit den Pässen, die sehr vielfältig gespielt werden können. Man kann sogar ohne Probleme in den freien Raum spielen, oder in den Lauf eines anderen Spielers, und das geht recht einfach von der Hand. Bei ISS muß man versuchen, mit Einfallsreichtum und Taktik die Verteidungslinie zu durchbrechen um dann auch noch einen gezielten Schuss anzusetzen.

Auch wenn die Computergegner sehr gut programmiert sind, macht es doch immer noch am meisten Spaß gegen einen menschlichen Mitspieler anzutreten. Die frustrierenden Sololäufe die ständig in anderen Fußballspielen genutzt werden, sind bei ISS fast nicht drin. So müssen beide Spieler durch intelligentes Spiel versuchen den Gegenspieler auszuspielen. Hauruckaktionen führen nur selten zum Erfolg.

Grafik/Sound

Die Grafik ist bei Fifa 2001 zugegebenermaßen besser als bei ISS, aber auch ISS macht keine schlechte Figur. Vor allem die Spieler sind sehr detailliert herausgearbeitet und hervorragend animiert: hier gibt es nichts zu meckern. Auch die Stadien und das Drumherum ist gut gelungen, aber einen Tick schlechter als bei Fifa 2001. Viele kleine Details, die man auf der PlayStation2 weitaus detaillierter und ansehnlicher umsetzen kann, wurden vernachlässigt, beispielsweise die Flutlichter, aber das ändert am eigentlichen Spiel nichts. Auch der Sound kann überzeugen. Die Stadionatmosphäre kommt sehr gut rüber und auch der Kommentar überzeugt voll und ganz, und fällt nicht nervig aus.