Fantavision06.12.2000, Mathias Oertel
Fantavision

Im Test:

Im Land der aufgehenden Sonne sind Puzzle-Games äußerst beliebt. So war es auch kaum verwunderlich, dass Fantavision in Japan zu einem der meistverkauften Spiele für die PS2 avancierte. Doch bietet Fantavision auch für Deutschland genügend Zündstoff? Die Antwort erhaltet Ihr hier...

Im Land der aufgehenden Sonne sind Puzzle-Games äußerst beliebt. So war es auch kaum verwunderlich , dass Fantavision in Japan zu einem der meistverkauften Spiele für die PS2 avancierte. Doch bietet das Spiel auch für Deutschland genügend Zündstoff? Die Antwort erhaltet ihr hier...

Gameplay

Fantavision kann man am ehesten als Mischung aus dem seligen Missile Command (wo sind bloß die Zeiten hin?) und Tetris bezeichnen.

Dabei muss man verschiedenfarbige Feuerwerkskörper, die (meistens) vom unteren Bildschirmrand her nach oben geschossen werden, markieren, zünden und damit eine möglichst punktträchtige Kettenreaktion auslösen.

Das Ganze findet unter einem gewissen Zeitdruck statt, denn nicht rechtzeitig gezündete oder verfehlte Raketen sorgen für einen Abzug auf der Energieleiste, die bei totaler Leere für was sorgt? Richtig: Game Over. Damit eine Zündung stattfinden kann, müssen mindestens drei Knaller gleicher Farbe markiert sein, bzw. auch verschiedenfarbige insofern sie mit einem der Joker verbunden sind.

Als Ergebnis erhält man richtig nett aussehende Partikelexplosionen, die ein gutes Beispiel dafür abgeben, was mit der Partikelengine der PS2 machbar ist. Von Zeit zu Zeit tauchen beim Detonieren Bonus-Gegenstände auf, die es auch in die Ketten einzubinden gilt, damit man einen Nutzen aus ihnen ziehen kann. Das können z.B. Bonuspunkte sein, ein Health-Kit, das die Energieleiste wieder auffüllt oder Sterne, die in ausreichender Anzahl Zugang zu einem Bonuslevel gewähren.

Die Steuerung ist denkbar einfach. Mit dem linken Analog-Stick bewegt man sein Zielkreuz, mit den Tasten markiert, zündet oder demarkiert die Raketen. Nach erfolgreichem Abschluss eines Levels hat man die Möglichkeit, den Verlauf des Feuerwerks auf der Memory Card abzuspeichern, um ihn sich bei Gelegenheit nochmals zu Gemüte führen zu können.

Leider bleibt der Spielablauf immer gleich, egal ob man auf Leicht oder Hart spielt. Nur der Zeitraum, in dem man die Rakete zünden muss, ist enger bemessen. Letztlich hat man aber nach gut einer viertel Stunde den Dreh raus, und schreitet recht schnell durch die Level. Hat man schließlich das Spiel bezwungen, kann man im 2-Spieler-Modus noch versuchen, einen menschlichen Gegner herauszufordern. Dabei ist der Bildschirm durch eine senkrechte Linie aufgeteilt, die den Bereich für jeden Spieler markiert. Der Clou: Durch besonders gute Kombos kann man die Linie verschieben und so den Spielraum des Kontrahenten extrem verkleinern.

Grafik

Puzzlespiele haben selten eine Grafik, die einen vom Hocker haut. Das ist bei Fantavision nicht anders. Zwar sind die Hintergründe (z.B. Städte, Raumstationen, Meteore) schön gezeichnet und animiert, richtig wahrnehmen kann man sie aber erst, wenn man sich eine Wiederholung ansieht. Denn die Feuerwerks-Explosionen lassen einem neben dem Suchen nach der richtigen Rakete kaum Zeit, die Hintergründe zu genießen. Das Gleiche gilt für die Explosionen an sich, die anfänglich zwar noch zu einem "Ooh" oder "Aah" hinreißen, an denen man sich aber nach einer (leider) kurzen Zeit doch sattgesehen hat.

Sound

Auch hier bietet Fantavision nur Durchschnittsware. Angefangen von der sich ständig wiederholenden Sprachausgabe, den erstaunlich farblosen Explosionsgeräuschen bis hin zur Musik, die gut in einen Fahrstuhl passen würde, bietet sich nichts an, was dazu verleiten könnte, den Lautstärkeregler des Fernsehers nach oben zu stellen.

Fazit

Puzzlespiele leben erfahrungsgemäss selten von Sound und Grafik. Wenn dann jedoch beim Spielprinzip kein Suchtfaktor aufkommt, hat es ein Spiel schwer, auf dem doch recht kleinen Markt der Puzzlereien Fuss zu fassen.
Fantavision ist solch ein Fall. Bestenfalls für eine jüngere Zielgruppe geeignet, reisst leider nicht einmal der prinzipiell interessante Zwei-Spieler-Modus das Spiel aus dem dumpfen Mittelmass. Und für ein Grafikdemo ist der empfohlene Preis dann doch zu hoch angesetzt.

Wertung

PlayStation2

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