ESPN International Track & Field11.12.2000, Mathias Oertel
ESPN International Track & Field

Im Test:

Schon seit seligen Arcade-Zeiten zieht KONAMI mit seiner Track & Field-Serie die Fans in seinen Bann. Und endlich dürfen auch die PS2-Spieler Krämpfe in den Fingern und Angst um den Zustand des Joypads haben. Mit einem geruhsamen Mausklick gehts zum Test...

Schon seit seligen Arcade-Zeiten zieht KONAMI mit seiner Track & Field-Serie die Fans in seinen Bann. Und endlich dürfen auch die PS2-Spieler Krämpfe in den Fingern und Angst um den Zustand des Joypads haben. Mit einem geruhsamen Mausklick gehts zum Test...

Gameplay

Das Spielprinzip ist seit gut 15 Jahren weitestgehend unverändert. Nachdem man sich eine Nationalität und einen Namen ausgesucht hat, gehts in anfänglich zehn Disziplinen darum, durch möglichst schnelles Drücken der Buttons den Traum von der Goldmedaille wahr werden zu lassen. Doch Geschwindigkeit ist nicht alles. In einigen (leider zu wenig!) Disziplinen geht es auch um Timing, so z.B. in der Rhythmischen Sportgymnastik, die vom Ablauf her an die Spacechannel-Tanzmaus Ulala angelehnt ist.

Gott sei Dank gibt es einen Trainingsmodus, in dem man sein Timing perfektionieren kann. Außerdem bekommt man vor jedem Wettbewerb ein Tutorial, welche Knöpfe wie zu bedienen sind, um Erfolg zu haben.

Fühlt man sich endlich bereit, kanns ins Stadion zum Wettbewerb gehen. Dabei fällt die fernsehreife Präsentation auf. Kameraschwenks über das weite Rund sind genauso zu finden, wie Zeitlupenwiederholungen oder, bei besonders guten Leistungen, Fotografen die auf den Star einstürmen.

Als Solo-Spieler hat man sich relativ zügig durch das Spiel durchgearbeitet und sämtliche Extras und Zusatzdisziplinen erspielt. Doch im Prinzip sowieso eher eine Multiplayer-Angelegenheit, entfaltet Track & Field erst mit Freunden im Wettbewerb sein ganzes Potenzial. Da wird um jede Zehntelsekunde gekämpft, jeder Medaillengewinn gleicht einem Sieg in der Champions League und hat man schließlich den Wettbewerb mit schmerzenden Fingern und Armen hinter sich gebracht, fordert man den Sieger erneut, um ihm doch zu zeigen, wo der Hammer hängt. Spielspaß ohne Ende.

Dabei ist anzumerken, dass die Button-Drückerei auf einem PS1-Dualshock sogar noch problemloser zu bewerkstelligen ist als beim PS2-Pad. Denn die analogen Buttons scheinen mit einer minimalen, aber doch spürbaren Verzögerung die Signale weiterzugeben. Doch trotz dieses Mankos ist T&F stets gut steuerbar. Und für alle Statistik-Wütigen werden die acht besten Resultate jeder Disziplin in einer High-Score-Liste festgehalten. Und nichts wurmt mehr, als beim 100m-Lauf mit nur einer Hundertstel-Sekunde Rückstand auf Platz 2 zu liegen.

Grafik

Die gute Grafik trägt einen großen Teil zum Spielspass bei. Denn neben der schon angesprochenen Fernseh-Präsentation kriegt man gut gestaltete Arenen zu sehen, in denen sich realistisch animierte Polygon-Sportler redlich bemühen. Auch die dafür verwendeten Texturen können sich sehen lassen. Abgerundet wird das Ganze durch kleine, aber stimmungsvolle Animation vor dem Wettkampf. Einziger Wermutstropfen: Die Zuschauer, obwohl animiert, bestehen nur aus 2D-Bitmaps und pixeln bei Nahaufnahmen fast bis zur Unkenntlichkeit auf.

Doch insgesamt bietet Track&Field die momentan sicherlich beste Grafik im Genre und ist sogar noch einen Tick besser als bei der schon guten Dreamcast-Fassung.

Sound

Solide Gitarren-Musik in den Menüs, saubere Sprachausgabe in den Arenen und auf die Leistungen der Sportler reagierende Zuschauer: Damit bietet Track & Field alles, was ein

Sportspiel dieser Art braucht. Mehr wäre zwar schön gewesen (z.B. Nationalhymnen), aber die Soundkulisse erfüllt voll und ganz ihren Zweck und geht einem auch nach mehrfachem Spielen nicht auf die Nerven, was auch nicht ganz selbstverständlich ist.

Fazit

Solo pfui, Multiplayer hui. Als Single-Player wird man ESPN International Track & Field spätestens nach Freispielen aller Extras und Disziplinen ins Archiv stellen. Da helfen auch die gute Grafik und passende Soundkulisse nicht. Spielt man jedoch mit Freunden, entwickelt T&F eine Eigendynamik und einen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Und selbst wenn nach zwei, drei Wettbewerben die Finger schon gehörig schmerzen, fordert man doch noch eine Revanche. So muss es sein.

Wertung

PlayStation2

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