Buzz! Das Film-Quiz07.11.2007, Paul Kautz
Buzz! Das Film-Quiz

Im Test:

Vor etwas mehr als zwei Jahren sorgte Sony mit Buzz! Das Musik-Quiz mal wieder für Jubel unter den Spielern und kollektives Stirnklatschen bei der Konkurrenz. Denn nach Kamerafuchtelei und Mikrotralala war es mal wieder eine so simple Idee, die sich zum Spontanerfolg mauserte: Das Quiz-Spiel mit Buzzer zum Draufbatschen! Seit diesem Einstand durchlief der großklappige Moderator viele Hochs und Tiefs, viele gute und weniger gute Auftritte - das Film-Quiz gehört dankbarerweise zur ersten Kategorie.

Wo bleibt Günther Jauch?

Man soll sich ja nicht selbst loben. Und ich gebe ja auch zu, dass meine Prognose im Fazit des ersten Buzz-Tests nicht eben einen Level 50-Hellseher erforderte: »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Sony das Konzept wie schon bei SingStar mit allen möglichen Erweiterungen kannibalisiert - ich sehe schon die Buzz-Editionen zu Film- und Sportfragen in meiner Kristallkugel«. Und trotzdem tut es gut, Recht zu behalten! Ich hätte damals Wetten entgegen nehmen sollen...

Arrrr, die Weltherrschaft ist nahe: Der Kandidaten-Kader wird u.a. um diese illustren Gestalten erweitert. Man sieht schon, dass auch das Film-Quiz der simplen, aber liebenswerten Designlinie der Vorgänger folgt.
Verschenkte Reichtümer beiseite geschoben, wenden wir uns dem Film-Quiz zu: Kenner der Serie werden von der ersten Minute feststellen, dass sich im Vergleich zu Buzz: Das Mega-Quiz erstaunlich wenig getan hat - was zwar nicht sehr verwundert, schließlich machte das letzte Spiel sowohl in Sachen Fragen-Auswahl als auch Grafikqualität die größten Sprünge. Die Entwickler haben sich jetzt auf dem vorhandenen Gerüst ausgeruht und nur hier und da die Feile angesetzt - beim Spielmodus »Ordnungssinn« z.B. spielt jetzt auch die Antwortzeit eine Rolle. Ansonsten bleiben Innovationen aus, es gibt mit »Vermächtnis« nur einen neuen Modus (in der Kandidaten um mehr Punkte spielen, wenn ihre Vorgänger Fehler machen) - und der Kenner vermisst einiges: Das »Bombenspiel« wurde gekickt, es gibt nur noch die Schwierigkeitsgrade »normal« und »Film-Fanatiker«, die ihrerseits Einfluss auf Spiellänge und Rundenzahl haben. Aber natürlich erwarten euch wieder neue, thematisch passende Figuren, mit denen man zusätzlich zum bewährten Kader herumbuzzert: Eine Vampirella, einen Piratenkäptn, einen Rambo oder ein Schleimmonster. Diese Freaks sind wie üblich comichaft-einfach gestaltet, aber witzig animiert.

Ein T-Rex für Mama

Spielerisch hat sich gar nichts geändert - warum auch? Euch und bis zu sieben mit dem guten Buzzer-Controller bewaffnete Kumpels erwartet mal wieder ein mit mehr als 5.000 teilweise absurd albernen Fragen gut gefüllter Quiz-Katalog, der sowohl beharrlichen Kinogehern als auch Bunte-Lesern entgegenkommt - wer sich mit Stars und Sternchen

Ein Oger, ein Oger! Zu vielen Fragen gibt es unterstützende Bilder oder kurze Videoclips.
sowie dem dazu gehörigen Klatsch und Tratsch auskennt, wird hier auf seine Kosten kommen. Die Spiele setzen nicht nur Wissen, sondern auch Menschenkenntnis, gelegentlich Taktik sowie eine gehörige Portion Fiesheit voraus, schließlich müsst ihr eure Nachbarn immer wieder mit Torten beschmeißen oder ihnen Punkte klauen - schließlich kann es nur einen geben, der einen der thematisch passenden Preise (wie eine Protonenkanone aus »Ghostbusters« oder einen anschmiegsamen Jurassic Park-T-Rex) gewinnt. Am Ende jeder Runde gibt es auch noch Sonderpreise für die meisten richtig beantworteten Fragen oder den langsamsten Drückfinger.

Technisch hat sich seit dem Vorgänger nichts getan: Buzz und Konsorten sehen immer noch putzig, aber beim besten Willen nicht spektakulär aus; es gibt viele brauchbar aufgelöste Fotos und Videoclips. Genauso interessant wie die Optik ist die Akustik: Nach wie vor gibt es nur den deutschen Buzz zu hören, der witzige Originalsprecher (Jason Donovan) bleibt uns leider vorenthalten - aber sein hiesiges Pendant leistet immer bessere Arbeit. Neuerdings hat auch Assistentin Rose mehr zu labern, auch wenn sich ihre Sprechrolle größtenteils darauf beschränkt herumzuzicken, wenn man ihre Rundenerklärungen vorzeitig abbricht.        

Fazit

Der Cineast in mir ist glücklich: Das Film-Quiz vermischt das unerschütterlich tolle Buzz-Spielprinzip mit schön albernen Fragen von Bollywood bis Hollywood. Die Bedienung ist nach wie vor ungeschlagen gut (bin gespannt, wie sich Microsofts Scene It im Vergleich dazu macht), das Design simpel, aber unterhaltsam, die Akustik prima und der Unterhaltungsfaktor ab mindestens drei Spielern hervorragend! Das ist allerdings auch wie gewohnt gleichermaßen Fluch wie Segen: Denn so spaßig Buzz in der Gruppe ist, so öde ist es für Solisten. Aber wer würde denn so ein Spiel allein zocken?

Pro

bis zu acht Spieler möglich
großartiger Gruppenspaß
umfangreicher Fragenpool
einfache Bedienung

Kontra

nur zweckmäßige Optik
mäßiger deutscher Sprecher
für Solisten öde

Wertung

PlayStation2

Ab drei Spielern ein herrlich unterhaltsamer Quiz-Spaß!

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