Test: Commandos 2: Men of Courage (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Eidos Interactive
Release:
kein Termin
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Technische Gradwanderung

Grafisch scheint die PS2 mit der Darstellung der an sich detailverliebten Szenarien nämlich ziemlich überfordert zu sein. Dabei ist die TV-bedingt niedrigere Auflösung mit sichteinschränkenden PAL-Balken und verpixelten Close-Ups noch das kleinste Problem. Sobald Ihr jedoch zwischen Charakteren, die sich an unterschiedlichen Orten aufhalten, wechselt, die Perspektive rotieren lasst, die Zoom-Stufe ändert oder durch ein Fenster bzw. Schlüsselloch blickt, vergehen teils mehrere Sekunden bis der Bildschirm aktualisiert wird -Zeit, in der viel passieren kann, ohne dass man eine Möglichkeit hat, darauf zu reagieren.

Selbst wenn man den Bildausschnitt nur scrollt, machen einem technische Einschränkungen das Leben schwer. Neben Slowdowns, Ruckleleinlagen und Soundhängern taucht die Spielumgebung bei größeren Distanzen auch erst langsam aus einem schwarzen Nebel auf, während andere Teile wieder darin verschwinden. Daher kommt es zu vielen unnötigen Verzögerungen, unter denen das Original nicht zu leiden hatte. Kompromisslos gut sind hingegen die zahlreichen Animationen, die abwechslungsreichen Locations sowie die akustische Untermalung.

Nervliche Belastungsprobe

Neben der erstklassigen deutschen Sprachausgabe können auch Soundtrack und Effekte überzeugen. Vor allem die interaktive orchestrale Musikuntermalung sorgt für gepflegte Anspannung und zusätzlichen Nervenkitzel bei Euren Einsätzen. Eine nervliche Belastung ganz anderer Art sind hingegen die meist endlos erscheinenden Ladezeiten, wenn man nach einem folgenschweren Fauxpas einen zuvor gespeicherten Spielstand von der Memory Card reaktiviert oder eine neue Mission startet. Durch die zahlreichen Neuanfänge und Spielstandwiederherstellungen, die Euch aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades wohl kaum erspart bleiben, eine äußerst lästige Geduldsprobe.

Auf die Stimmung kann dem einen oder anderen aber auch die entschärfte deutsche Version des Spiels drücken. Und das nicht aufgrund fehlender Nazi-Symbolik oder mangels Blutdarstellung, sondern weil sich getötete Gegner stets auf wundersame Weise in geradezu lächerlich wirkende Mehlsäcke verwandeln und es nach einem Bombenattentat oft aussieht, als wäre ein Getreidelager in die Luft geflogen. Na ja, was tut man nicht alles, um einer Indizierung zu entgehen - auch wenn ein paar Leichen sicherlich weniger anstößig gewesen wären als die ungeschönt vorausgehenden Meuchel- und Sterbeanimationen.


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