Fire Warrior26.07.2003, Mathias Oertel
Fire Warrior

Vorschau:

Nachdem ein ausgedehnter Blick auf den Ego-Shooter Fire Warrior im März bereits äußerst viel versprechend wirkte, hat uns nun eine neue, spielbare Vorabversion erreicht, in der schon ein Großteil der mehr als 20 Abschnitte integriert war. In unserem Preview-Update könnt Ihr erfahren, ob der Action-Abstecher in das Warhammer 40.000-Universum auch nach längerem Spiel den guten Ersteindruck beibehält!

Warhammer 40.000 aus Ego-Sicht

Schon beim ersten Anblick wird klar, dass man nicht ein Hardcore-Warhammer-Fan sein muss, um einen sofortigen Einstieg in das Spiel zu finden. Denn da die Entwickler bekennend von zahlreichen Gameplay-Elementen anderer Spiele beeinflusst wurden, ist das Spiel in erster Linie ein geradliniger Ego-Shooter als ein Warhammer-Trittbrettfahrer.

Zwar werden die insgesamt mehr als 20 Missionen weitestgehend linear sein, doch dieses Mittel hat dank starker Atmosphäre auch schon bei Medal of Honor funktioniert. Denn das Umfeld mit gescripteten Events und einer guten Soundkulisse sorgt genau so wie bei dem EA-Shooter für massive Spannung und ein intensives Mittendrin-Gefühl.

Und auch wenn man den Einfluss von Halo mit seinem Schild- und dem Zweiwaffensystem deutlich spürt, hat man nie den Eindruck, dass Fire Warrior nur ein zusammengestückeltes "Best-of-Egoshooter" darstellt.

Dafür sorgen schon die 17 Waffen, die Ihr im Laufe des Spieles benutzen könnt und die teilweise verheerende Zerstörungskraft besitzen.

Eine Zielhilfe wird -wie bei Konsolen-Shootern üblich- die Spieler unterstützen, um die letzten Pixel nicht mühevoll selber finden zu müssen.

Auf Interaktivität, wie man sie von der GeoMod-Engine der Red Faction-Serie kennt, wird man weitestgehend verzichten müssen. Außer ein paar Schaltern, die eingesetzt werden sowie Fässer, die man gezielt zur Explosion bringen kann, gibt es nicht viel, was man in den großräumig angelegten Umgebungen manipulieren kann. Doch dies wird durch die Atmosphäre mehr als wettgemacht und hat außerdem auch bei der Konkurrenz nicht für Misserfolge gesorgt.

Nachdem in der ersten Fassung noch nicht all zu viel von der KI zu sehen war, ist es erfreulich, dass die CPU-gesteuerten Gegner Euch mittlerweile bis zum Letzten fordern. Teilweise -vor allem in den späteren Abschnitten- ist der Schwierigkeitsgrad aber fast schon zu hoch angesetzt und sorgt für unnötigen Frust. Doch bis zum Release im September hat Kuju ja noch genug Zeit, um sich dieses Problems anzunehmen und dafür zu sorgen, dass nicht nur Hardcore-Spieler bis ans Ende kommen und die abwechslungsreichen Missionen genießen können. Zumal die Steuerung wirklich gut reagiert und intuitiv belegt ist.

Die Story mit ihren aufwändig hergestellten Render-Sequenzen macht ebenfalls bereits einen guten Eindruck, wartet mit vielen Überraschungen und Twists auf und lässt so vergessen, dass die Abschnitte eigentlich streng linear sind.

Dass man auch ohne Kenntnisse des Warhammer-Universums trotzdem schnell einen Einstieg findet, ist den Schreibern hoch anzurechnen und dürfte mit dafür sorgen, dass Fire Warrior schnell seine Fans finden wird.

Fire Warrior Online

Kein Ego-Shooter ohne Multiplayer-Möglichkeiten - das ist auch bei Fire Warrior nicht anders. Doch im Gegensatz zu den bislang erhältlichen Mitbewerbern wird Kujus Warhammer-Action als erster PS2-Shooter über eine Online-Möglichkeit verfügen. So seid Ihr nicht nur auf die kleinen Bildausschnitte im Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler angewiesen, sondern könnt online in voller Bildschirmpracht in diversen Spielmodi um die Wette fraggen.

Leider wird es aber nach derzeitigem Stand keine Möglichkeit geben, fehlende Spieler durch Bots zu ersetzen.

Technisch erste Sahne

Konnte die Prä-Alpha-Fassung im März bereits grafisch weitestgehend überzeugen, feuert Kuju mittlerweile aus allen Grafik-Rohren. Mit ganz wenigen Ausnahmen ultraflüssig und mit 60 Frames pro Sekunde rauscht das Bild an einem vorbei.

Dabei ist es vollkommen egal, ob Ihr Euch durch riesige gotisch angehauchte Räume der Terrans bewegt, durch die Schlachtfelder auf einem Tau-Planeten marschiert oder in engen Raumschiffgängen Aliens jagt - jederzeit hat die Engine die Grafik voll und ganz im Griff und sorgt mit vielen kleinen Details für eine spannende Atmosphäre.

Auch die zahlreichen Licht- und Spezialeffekte bieten viel fürs Auge und sind teilweise in dieser Qualität weder auf der PS2 noch auf einer anderen Konsole zu sehen gewesen.

Die Gestaltung der Figuren ist ebenfalls als gelungen zu bezeichnen. Gut animiert und mit feinen Texturen versehen, wird das Warhammer-Universum zum Leben erweckt und bietet Fans der Tabletops viele Wiedererkennungs-Möglichkeiten. Doch auch Spieler, die bislang nichts mit Warhammer 40K zu tun hatten, kommen dank der opulenten Grafik voll auf ihre Kosten

Soundtechnisch wird durch das permanente Stakkato von sauberen Sprachmeldungen, Explosionen und Feuergefechten eine Spannung und Atmosphäre geschaffen, die der aus Medal of Honor Frontline absolut ebenbürtig ist und definitiv Lust auf das Endprodukt macht.

Ausblick


Auch wenn die meisten Elemente aus anderen Spielen bekannt sind, präsentiert sich Fire Warrior als eigenständiges Produkt. Die Warhammer 40K-Lizenz wird gut ausgenutzt, ohne dass sich die Feuerprobe des Tau-Kriegers als reines Fan-Vehikel herausstellt. Feine Grafik mit teilweise atemberaubenden Effekten und eine imposante Soundkulisse sorgen für viel Atmosphäre. Einzig der in den späteren Abschnitten extrem hohe Schwierigkeitsgrad könnte sich als gewaltiger Stolperstein herausstellen. Wenn Kuju sich dieses Problems noch annimmt, hat Fire Warrior das Zeug, sich als Maßstab für kommende PS2-Egoshooter ins Rampenlicht zu schieben und sich als absoluter Genre-Tipp zu etablieren - auch wenn man mit dem Warhammer 40K-Universum rein gar nichts anfangen kann.

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