Amplitude06.08.2003, Mathias Oertel
Amplitude

Vorschau:

Vor gut einem Jahr brach eine Flut an Ryhthmus-Spielen über die Fans herein: Gitaroo Man, Mad Maestro und Rez beispielsweise, um nur einige zu nennen. Und zum Abschluss dieser Hochphase erschien mit Frequency ein Spiel, das nicht nur mit einem Haufen lizenzierter Songs, sondern auch mit Innovation im Genre punkten konnte. Im September erscheint Amplitude (ab 12,23€ bei kaufen), der Nachfolger des besagten Frequency und wir hatten die Gelegenheit, uns schon vorab eingehend mit der Rhythmusübung zu beschäftigen. In der Preview erfahrt Ihr, auf was sich Freunde von musikalischen Spielereien freuen können.

Rhythmus im Blut

Spätestens seit Parappa the Rapper auf der PSone sind Spiele, in denen Ihr den musikalischen Vorgaben folgen müsst, nicht mehr aus der Softwarewelt wegzudenken. Doch wie kaum ein anderes Spiel hat es Frequency geschafft, neuen Wind in das so vermeintlich einfach zu spielende Genre zu bringen. Denn obwohl das Grundkonzept -den richtigen Knopf zur richtigen Zeit drücken- unverändert Einzug hielt, war die Idee, verschiedene Tracks einzufügen, äußerst innovativ und gut umgesetzt. Denn um den Song in voller Klangbreite hören zu können, musste man Geschick auf allen Tracks beweisen.

__NEWCOL__Runderneuert

An dem grundlegenden Gameplay hat Entwickler Harmonix auch nichts geändert: Immer noch müsst Ihr die Tracks, von denen jeder eine andere Instrumenten- oder Gesangslinie darstellt, abgrasen und im richtigen Moment die Beats aktivieren.

Doch das ganze Drumherum ist um einiges stylischer und übersichtlicher gestaltet.

Musstet Ihr in Frequency beispielsweise in einer Röhre von Track zu Track springen, liegen die Lines dieses Mal nebeneinander angeordnet, wodurch sich eine bessere Übersicht ergibt.

Neben bekannten Power-Ups wird es auch einige neue Extras geben, von denen uns die Slomo besonders begeistert hat: Der komplette Song wird kurzzeitig verlangsamt, wodurch Ihr es einfacher haben solltet, besonders komplizierte Passagen zu meistern.

Mit vier Schwierigkeitsgraden und über 20 Songs, u.a. von Pink, David Bowie, Run DMC, Weezer, Garbage usw, dürften Einzelspieler ausreichend gefordert werden.

Auch bei den Multiplayer-Möglichkeiten finden sich einige Ergänzungen. Denn es ist möglich, mit Amplitude online zu spielen und sich dort beispielsweise entweder an Remixes der Songs anderer Spieler versuchen, einfach eine Jam-Session mit einem Spieler am anderen Ende der Welt zu starten oder im aus Tony Hawk bekannten Horse kleine Rhythmus-Duelle auszufechten.

Stylische Grafik, edler Sound

Das einfache, aber ungemein faszinierende Spielprinzip wird durch eine Grafik angereichert, die man einfach nur als durchgestylt und gut bezeichnen muss. Sicher, wenn man Maßstäbe anlegt, die für Action-Adventure oder Ego-Shooter gelten, nimmt sich die knallbunte futuristische Umgebung etwas mager aus.

Doch im Zusammenspiel mit den Songs und in absolutem Einklang mit dem Gameplay wird hier ein wahres Grafikfeuerwerk abgefackelt. Allerdings dürften vorrangig Zuschauern die zahlreichen Effekte auffallen, die den Bildschirm füllen. Man selber ist zu sehr mit den Anforderungen beschäftigt, um die vielen kleinen Feinheiten zu bemerken, die den unauffälligen, aber extrem passenden Grafikhintergrund bilden.

Beim Sound wird es ebenfalls kaum etwas auszusetzen geben. Die Samples sind sauber und auch kleine Feinheiten wie Fehleinsätze der Spieler werden passend in den Song integriert. Und die spielerische Idee, die Songs in diverse Tracks umzusetzen, die unabhängig voneinander angewählt werden, ist wie in Frequency akustisch perfekt umgesetzt. Und auch hier gilt wieder besonderes Augenmerk dem schon angesprochenen Slowmo-Powerup: Vollkommen nahtlos senkt sich die Songgeschwindigkeit und damit natürlich auch die Frequenz der Töne - gerade so, als ob man eine der guten alten Schallplatten auf einer niedrigeren Geschwindigkeit laufen lässt - klasse!

Ausblick


Nach monatelanger Durststrecke kommt endlich mal wieder ein Rhythmusspiel, das es in sich hat: Mehr als 20 lizenzierte Songs namhafter Künstler, ein ebenso einfaches wie forderndes Spielprinzip, eine herausragende akustische Umsetzung und eine blitzsaubere Präsentation könnten Amplitude sehr schnell zum Geheimtipp für die nächste Party werden lassen. Nicht zu vergessen die interessanten Online-Modi, die ebenfalls für Freude sorgen dürften. Da das Genre der Musikspiele aber im Allgemeinen eher ein Schattendasein fristet, bleibt abzuwarten, ob sich der erhoffte Erfolg einstellen wird. Verdient hätte es Amplitude allemal.

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