Pearl Harbor statt D-Day

Konnte man in Medal of Honor: Frontline noch in die Schlacht um Omaha Beach eingreifen, bedient man sich bei Rising Sun eines weitaus weniger erfreulichen Kapitels der amerikanischen Geschichte. Ihr befindet Euch bei Spielstart sofort inmitten des beeindruckend umgesetzten Angriffes auf Pearl Harbor.

Doch dies ist nur der Anfang einer über zehn immens große Abschnitte aufgeteilten Kampagne, die Euch bis nach Fernost in den Kampf gegen das imperialistische Japan schickt.

Und noch stärker als bei den Vorgängern beruhen die abwechslungsreichen Missionen auf realen Ereignissen und Orten. So reist Ihr z.B. nach Guadalcanal und stattet auch der aus dem Film bekannten Brücke am Kwai einen actionreichen Besuch ab.

__NEWCOL__Um Euch den mittlerweile recht intelligent agierenden Gegnern stellen zu können, habt Ihr im Laufe des Spieles Zugriff auf mehr als 20 authentische Waffen, die allesamt gut umgesetzt wurden.

Wenig geändert hat man am weitestgehend linearen Aufbau der Missionen. Allerdings werden die großräumigen Abschnitte Euch jetzt mehr Möglichkeiten bieten, die Aufgaben zu erledigen. Hier ist jetzt auch noch mehr taktisches Vorgehen nötig, da Ihr häufig mit einem kleinen Trupp unterwegs seid.

Bereits in der vorliegenden Fassung befindet sich die Steuerung auf dem bekannt hohen Niveau, das man auch schon aus den Vorgänger-Spielen der Serie kennt, so dass man sich voll und ganz auf die Mission und vor allem auf die Atmosphäre konzentrieren kann. Denn die ist nach wie vor beispielhaft im Genre.

Und auch an Multiplayer-Fragfeste wird gedacht: Aller Voraussicht nach mit Netzwerkadapter online spielbar, warten zehn Karten darauf, in den diversen Deathmatch- und Team-Spielmodi genutzt zu werden.

Technisch mit Ooohs, Aaahs und Auas

Wer die Medal of Honor-Spiele kennt weiß, dass die Weltkriegs-Shooter kaum an Atmosphäre zu überbieten sind. Dies ist größtenteils auf die Soundkulisse zurückzuführen, die auch in Rising Sun wieder alle Register zieht: Bereits jetzt sorgen stimmungsvolle Musik und authentische Kampfgeräusche für das altbekannte Mittendrin-Gefühl, das man in vielen anderen Shootern schmerzlich vermisst.

__NEWCOL__Doch auch grafisch weiß der neue Ableger zu überzeugen: Vor allem die Einstiegssequenz des Angriffes auf Pearl Harbor geizt nicht mit Effekten, die staunende Augen fast schon überfordern.

Doch auch die anderen Abschnitte können mit feinem Design überzeugen, lassen derzeit aber noch die Detailverliebtheit vermissen, die man am Anfang vorfindet. Auch einige Effekte sind bei weitem nicht so imposant wie die explodierenden Schiffe der amerikanischen Flotte.

Die gelegentlichen Einbrüche in der Bildrate sind den Entwicklern ebenfalls bekannt und sollen in der Endfassung wie alle anderen Mankos behoben sein. Und dass die PS2 wie der Kollege PC zu nahezu realistischen Gesichtstexturen fähig ist, hat ja schon der Vorgänger gezeigt.