Vorschau: James Bond 007: Alles oder Nichts (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



James Bond 007: Alles oder Nichts
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
27.02.2004
15.02.2007
27.02.2004
Spielinfo Bilder  
Fragt man Spielefans, welches Game das bislang beste Bond-Spiel ist, dürfte man mit großer Wahrscheinlichkeit "Goldeneye" zu hören bekommen. Und das, trotz zahlreicher Versuche von EA, mit Spielen wie Tomorrow never Dies und Nightfire das N64-Juwel in Vergessenheit geraten zu lassen. Ausgerechnet der Third-Person-Shooter James Bond: Alles oder Nichts soll den Anschluss wieder herstellen und an ruhmreiche 007-Zeiten anknüpfen. Und die Chancen stehen nicht einmal schlecht. Warum, verraten wir in der Preview!

Spiel als Film

Electronic Arts hat keine Mühen gescheut, um dem Spiel Filmatmosphäre zu verleihen. Neben Pierce Brosnan wurden u.a. Heidi Klum, Willem Dafoe, John Cleese und Judi Dench engagiert, um den Figuren Stimme und Aussehen zu leihen. Und das Script stammt aus der Feder des erfahrenen Bond-Autoren Bruce Feirstein (Goldeneye, Tomorrow Never Dies, The World Is Not Enough). Die Ambitionen sind da, aber kann Alles oder Nichts spielerisch mithalten?

Gelungener Genre-Mix

Nach einigen Stunden Spielzeit und einem Blick auf die zur Verfügung stehenden Missionen, lautet unser Ersturteil schlichtweg: es kann!
Spielerisch ein gelungener Genre-Mix, finden sich u.a. Elemente aus rasanten und waffenstrotzenden Autoverfolgungsjagden, Helikopterschlachten, Nahkampf, Stealth-Abschnitten und natürlich den üblichen, fast schon "normalen" Feuergefechten.

Und wie es sich für James Bond gehört, hat er zahlreiche Gadgets aus dem Hause Q im Gepäck, die ihm die Arbeit erleichtern.
Angefangen von Thermosichtgeräten über ferngesteuerte und hochexplosive RC-Cars bis hin zu Spionagespinnen reicht das Arsenal, das in den abwechslungsreichen und clever designten Missionen zum Einsatz kommt.

Schöne Grafik, überzeugende Akustik und abwechslungsreiches Gameplay sind die Hauptmerkmale von Alles oder Nichts!

Und selbst der Wegfall der Ego-Perspektive stört nach wenigen Minuten überhaupt nicht mehr. Denn zum einen bieten sich dadurch nahtlose Übergänge zwischen den zahlreichen Elementen und zum anderen sorgt die Kamera zusammen mit der gut funktionierenden Steuerung fast immer für eine optimale Perspektive.  Bei Spielen dieser Art sollte dies zwar selbstverständlich sein, aber viele Beispiele in der Vergangenheit haben gezeigt, wie eine miserable Kameraführung ein eigentlich gutes Spiel verhunzen kann.

Diverse Schwierigkeitsgrade mit variierenden Aufgabenstellungen (Goldeneye lässt grüßen) sorgen für Wiederspielwert. Und wer keine Lust auf die Kampagne hat, kann sich in Multiplayer-Duellen oder in speziellen Koop-Missionen die Kugeln um die Ohren jagen.
Insofern spricht eigentlich alles dafür, dass Alles oder Nichts den N64-Klassiker endlich in Ruhestand schicken kann!

Mit dem neuen Bond-Abenteuer könnte endlich ein würdiger Nachfolger für den Klassiker Goldeneye erscheinen. Die Weichen stehen auf Hitkurs! 

Technisch erste Sahne

Spielerisch nahezu hitverdächtig, bietet die vorliegende Fassung zusätzlich einen famosen Augen- und Ohrenschmaus. Die Charaktere sind deutlich zu erkennen, bewegen sich sehr geschmeidig und die exotischen Kulissen, in denen die Spionageaktivitäten stattfinden, wurden abwechslungsreich gestaltet. Spezialeffekte, an denen man sich erfreuen kann, gibt es ebenfalls zuhauf, so dass auch von der optischen Seite alles für ein filmreifes Actionspektakel spricht. Und obendrauf gibt es noch aufwändig produzierte Rendersequenzen und gelungene Cut-Scenes in Spielgrafik.

Der Titelsong wird von Mya gesungen und die Sprecher sind endlich allesamt die Original-Schauspieler – da kann eigentlich nicht viel schief gehen. Einzig die Soundeffekte und die Sprachsamples der Gegner werden auf Dauer etwas eintönig. Dafür muss man sagen, dass die Waffen genau so klingen, wie man es sich vorstellt.
Insofern sind die Weichen auch von der technischen Seite deutlich auf aufwändig produziertes Action-Erlebnis im Hollywood-Stil gestellt.
 

AUSBLICK



Auch wenn sich Alles oder Nichts nicht aus der Ego-Perspektive spielen lässt, dürfte für Bond-Fans (und die, die es werden wollen) kein Weg am neuen 007-Abenteuer vorbei führen. Denn die Schulterkamera ermöglicht neue Spielmöglichkeiten, die von den Entwicklern konsequent genutzt werden: Nahtlose Übergänge zwischen heißen Verfolgungsjagden und der Terrain-Erkundung zu Fuß geben sich ein Stelldichein mit knallharten Schusswechseln und lassen zusammen mit den feinen Zwischensequenzen pures Filmfeeling aufkommen. Das Missionsdesign präsentiert sich schon jetzt enorm abwechlungsreich, die Soundkulisse dank illustrer Sprecherriege und feiner Musik grandios und grafisch werden Effekte und Umgebungen aus der PS2 herausgekitzelt, die man kaum für möglich gehalten hätte. Und dies dürfte auf Xbox und GameCube kaum anders sein. Kurzum: Ein Spiel, das allen Vorbehalten zum Trotz der erste große Action-Kracher dieses Jahres werden könnte.

Kommentare

johndoe-freename-65618 schrieb am
Also ich weiss nicht... Golden Eye ist wirklich ein Supergame, da hilft auch die Toptechnik nicht mehr. Aber ich möchte nichts gegen EA sagen, die sind zT nicht schlecht.
Demokrit schrieb am
Insofern spricht eigentlich alles dafür, dass Alles oder Nichts den N64-Klassiker endlich in Ruhestand schicken kann!
In dieser Hinsicht bin ich eher skeptisch! Selbst wenn ein EA-Konsolen-Titel ausnahmsweise mal im oberen Mittelfeld läge, bezweifle ich doch stark, dass Everything or Nothing besser als GoldenEye wird. Die Features hören sich ja ganz nett an (ob sie sich auch so spielen, ist ohnehin eine andere Sache), aber ich seh bis jetzt nichts wirklich Neues und Außergewöhnliches.
anigunner schrieb am
.. würde mir auch mal für den PC gefallen. Aber dort schickt man die Spieler ja meist in den zweiten Weltkrieg, von dem Szenario habe ich echt die Schnauze so voll. Einzig Far Cry ist ein gewisser Lichtblick, aber es ist erstens kaum anders als die Ego-Shooter davor und man braucht eine ziemlich aktuelle Kiste um richtig Spaß damit zu haben.
Hoffentlich wird \"Alles oder nichts\" auch für den PC umgesetzt, wenn die Umsetzung dann auch noch sauber wäre hätten sie auf jedenfall einen Käufer ;)
AnonymousPHPBB3 schrieb am
Fragt man Spielefans, welches Game das bislang beste Bond-Spiel ist, dürfte man mit großer Wahrscheinlichkeit ?Goldeneye? zu hören bekommen. Und das, trotz zahlreicher Versuche von EA, mit Spielen wie Tomorrow never Dies und Nightfire das N64-Juwel in Vergessenheit geraten zu lassen. Ausgerechnet der Third-Person-Shooter James Bond: Alles oder Nichts soll den Anschluss wieder herstellen und an ruhmreiche 007-Zeiten anknüpfen. Und die Chancen stehen nicht einmal schlecht. Warum, verraten wir in der Preview!
schrieb am