Tony Hawk's Underground19.10.2003, Paul Kautz
Tony Hawk's Underground

Vorschau:

Während Altmeister Tony Hawk seine vierte Runde in Kürze auf dem PC dreht, steht der Konsolen-Nachfolger bereits in den Startlöchern. Tony Hawk´s Underground verändert und erweitert das Spielprinzip grundlegend - Spielspaßkiller oder nochmalige Verbesserung? Rollt zu unserer Preview..

Die Geschichte des Skatens

Wer traditionsgemäß zu Beginn mit Tony Hawk die Welt berollen will, erlebt gleich seine erste Überraschung: den Namensgeber und seine Profi-Kollegen trefft Ihr lediglich im Spiel als Aufgabengeber, nicht mehr als Spielfigur selbst! Stattdessen bastelt Ihr Euch gleich zum Start Eurer Karriere einen passenden Skater aus hunderten Einzelteilen zusammen, mit dem Ihr dann das Spiel in Angriff nehmt - per Eye Toy könnt Ihr sogar Euer eigenes Gesicht importieren! Steht der Protagonist, geht´s gleich mit den Überraschungen weiter: das Game ist tatsächlich in so etwas wie eine Storyline eingebunden! Zwischen den Aufgaben erwarten Euch immer wieder Echtzeit-Zwischensequenzen, die Eure Charakterentwicklung und das Geschehen drumherum verfolgen.

Der Spielkern an sich wurde vom vierten Teil übernommen: Ihr kullert durch die umfangreichen Locations und quatscht überall herumstehende bzw. -fahrende Leute an, die die eine oder andere Aufgabe für Euch haben, von denen es pro Level jetzt allerdings deutlich weniger als bekannt gibt. Außerdem könnt Ihr alle Aufträge von vornherein anwählen, sobald Ihr den Level betretet - bis auf die finale Aufgabe, die zum Levelabschluss gedacht ist und vom Spiel zum gegebenen Zeitpunkt automatisch aktiviert wird.__NEWCOL__

Die Missionsauswahl ist wie üblich abgefahren: Ihr müsst ein gestohlenes Board wiederfinden, an einem Hundeschwanz skitchen, Bestechungs-Erdnüsse für Polizisten beschaffen oder einen Bankräuber anhand seiner Geldspur verfolgen.

Skater am Steuer

Die Liste der Neuerungen liest sich so, als hätte Entwickler Neversoft die Absicht, aus Tony Hawk´s Underground die eierlegende Wollmilchsau der Funsportgames zu machen: so könnt Ihr jetzt vom Skateboard springen, zu Fuß laufen, springen und Euch beispielsweise an Häuserdächern oder Leitern hochziehen - das lässt sich auch alles in Kombos einflechten und ist gerade bei Skater-unfreundlichem Terrain empfehlenswert. Falls Ihr jedoch vier Räder statt Rollen bevorzugt, könnt Ihr jetzt auch in herumstehende Autos springen, und Eure Runden drehen - natürlich gibt es auch viele entsprechenden Missionen: Ihr müsst gegnerische Autos rammen, konkurrierende Nusshändler überrollen oder den Motor erhitzen und die Karre schließlich im Fluss versenken. Natürlich wird THUG dadurch nicht zur Rennsimulation; die Steuerung ist extrem simpel gehalten. Sogar an prinzipiell unbedeutende Dinge wurde gedacht: so könnt Ihr jetzt das Menüdesign dank verschiedener Skins den eigenen Vorlieben anpassen.

Doch auch auf dem Brett der Ehre gibt es einige Neuerungen: wie bei Aggressive Inline könnt Ihr Eure Skater-Werte jetzt verbessern, indem Ihr bestimmte Moves konsequent übt und ausführt - besondere Stat-Challenges dienen beispielsweise nur dazu, Eure Werte zu pushen. Außerdem dürft Ihr Euch via Wallplant von Wänden abstoßen, was besonders für lange Kombos reizvoll ist. Und falls Ihr neu auf dem Board seid, könnt Ihr jetzt nicht nur unter mehreren Schwierigkeitsgraden wählen, sondern auch im einführenden Tutorial die Besonderheiten des Spiels perfektionieren.

Ich, ich und nochmals ich!

Dass bei einem vielfach verbesserten Spiel auch die Grafik eine Generalpolitur erfährt, ist eigentlich Ehrensache. Natürlich hat Neversoft auch hier die Feile angesetzt, liefert zwar keine Revolution, aber dennoch sichtbar ansehnliche Resultate: besonders in den erwähnten Zwischensequenzen bemerkt man die um Klassen verbesserten Animationen aller Beteiligten, inklusive detaillierter und voll bewegter Gesichter.__NEWCOL__Nach einem Sturz lässt der Skater schon mal seine Wut am Board aus, die Tageszeiten wechseln zwischen den einzelnen Aufträgen, außerdem kann Euch zwischendurch mal ein Regenschauer überraschen. Der bekannte Editor ist natürlich auch wieder am Start; wer allerdings zu faul zum grundlegenden Aufbau ist, kann auch aus einem knappen Dutzend vorgefertigter Charaktere wählen, und an diesem herumschrauben. Wer sich allerdings noch tiefer in die Materie wühlen will, kann jetzt sogar eigene Tricks basteln! In einem nicht ganz einfach zu bedienenden Editor könnt Ihr fertige Manöver kombinieren oder eigene Parameter erstellen, und so Eurem Skater den letzten persönlichen Schliff verpassen.

Ihr beginnt Eure Karriere in einem Vorort von New Jersey und skatet im Laufe des Spiels auch durch Manhattan oder Tampa. Die Levels sind deutlich belebter als bisher, überall laufen Zivilisten herum, fahren andere Skater oder drehen Autos ihre Kreise. Ihr könnt jederzeit zwischen den bereits freigespielten Levels wechseln, müsst allerdings in jeder Welt eine bestimmte Aufgabenzahl schaffen, um weiterzukommen.

Ausblick

Verbesserung, Erweiterung und Ausbau - das ist das Motto von Tony Hawk´s Underground. An wirklich jedem Aspekt des Spiels wurde geschraubt, der Weggang von der reinen Skateboard-Sim ist allerdings eine zweischneidige Sache: die Auto- und Sprung-Steuerung ist recht ungenau und wirkt bislang eher aufgesetzt. Lässt man diese Gedanken aber mit der geheimen Hoffnung auf Optimierung beiseite, eröffnet sich dem Funsportfan ein sonnenstrahlender Himmel. Die Personalisierung des Spiels ist grenzgenial, mein Gesicht, meine Moves, meine Karriere - persönlicher geht`s kaum noch. Das tolle Missionsdesign, die nette Story (wurde ja auch Zeit!) und das unverwüstliche Spielprinzip mit exzellenter Steuerung versprechen einen Megahit.

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