Vorschau: Sly 2: Band of Thieves (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
27.10.2004
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Famose Freiheit

Nein, ist er nicht! In den folgenden Mission wird man schnell eines Besseren belehrt: Hier zeigt Sly 2 tatsächlich eine neue Stärke - die Erkundungsfreiheit. Ganz im Stile von Jak II: Renegade  & Co bekommt ihr zwar einen Hauptauftrag, könnt aber auch die Nacht für lukrative Entdeckungen nutzen, um euer Konto aufzufrischen.

Paris bei Nacht: Düstere Clubs und enge Gassen laden zum Entdecken ein.

Verwinkelte Gassen und eine herrlich beleuchtete Dachlandschaft locken mit Goldmünzen und den begehrten Geheimflaschen, die bessere Moves freischalten. In Paris sind davon z.B.  30 versteckt, die ihr alle erstmal entdeckt werden wollen. Eine klasse Neuerung ist auch der Taschendiebstahl:  Schleicht ihr euch hinter einen Passanten, könnt ihr ihm mit dem Sichelstab Gold und evtl. wichtige Schlüssel stibitzen.

Aber Vorsicht: Überall streifen tierische Monster mit Taschenlampgen umher, um euch auf frischer Tat zu ertappen und Verstärkung zu rufen! Die KI schaut sich plötzlich um,  alarmiert klug nahe Kumpanen und verfolgt euch mit Schüssen, wenn ihr an Rohren hinaufklettert. Schnell ist man umstellt und muss die Beine in die Hand nehmen. Zwar geht es nicht ganz so offen zu wie in GTA 3 , es gibt z.B. nicht überall Nebenquests, aber die Stadt wirkt ausgesprochen lebendig.

Ohne die Hacker-Künste von Bentley geht gar nichts.

4P|Stream: Bentley (Laufzeit: 0:35 Min.)

Dazu tragen auch zwei weitere Spielfiguren bei, denn ihr übernehmt später auch die Kontrolle über Schildkröte Bentley und Nilpferd Murray: Ersterer ist bekanntlich ein schwachbrüstiger Hacker, kann aber mit seiner Armbrust Pfeile verschießen, fiese Bomben legen und wichtige Sprengungen vornehmen. Letzterer setzt voll und ganz auf seine Kraft, kann Hindernisse aus dem Weg räumen und als Wrestler selbst gegen eine Übermacht bestehen. Im Ernstfall kann er auch Kisten und bewusstlose Gegner aufheben und gezielt werfen. Manche Probleme lassen sich ohnhein nur bei geschicktem Figurenwechsel lösen, was dem Jump`n´Run mehr Tiefe und Abwechslung verleihen könnte. Allerdings seid ihr nur in Schlüsselszenen zu dritt unterwegs, wobei die KI die Figuren steuert;  ansonsten stromert ihr alleinverantwortlich umher.

Den Wachleuten muss Sly am besten schleichend ausweichen. Im Notfall kann er allerdings auch gut austeilen...

Goodies & Grafik

Auch das neue Shopsystem weiß zu gefallen: Ihr könnt euch im Hauptquartier ins ThiefNet einhacken, um Beute in Gold und Gold in neue Gegenstände zu verwandeln. Zu Beginn gibt`s z.B. Bomben mit Bereichsschaden, Rauchbomben für die getarnte Flucht oder explosive Krafthandschuhe. Auch die neuen Moves machen Appetit auf mehr: Sly legt einen feurigen Rundumschlag aufs Parkett und kriecht klammheimlich unter Tischen her. Steht er hinter einem Gegner, kann er ihn jetzt mit einer Judo-Kombo sofort flachlegen - das erspart knifflige Nahkämpfe.

Auch Nahkampfexperte Murray lässt sich diesmal steuern.

4P|Stream: Murray (Laufzeit: 0:42 Min.)

Obwohl es grafisch nur Detailverbesserungen gibt, sieht Sly 2 immer noch richtig gut aus: Nicht nur, dass sich Autos mit gezielten Schlägen verschrotten und Schornsteine wüst zerlegen lassen. Auch die Spielwelt lädt mit ihrem herrlich animierten Himmel und neuen Animationen, wie z.B. auffliegenden Tauben, wehenden Fahnen oder schwankenden Booten, zum Entdecken ein. Und zwischen den Missionen gibt`s wieder knackige Filmchen im Viewtiful Joe -ähnlichen Comicstil.
 

AUSBLICK



Der Einstieg roch gefährlich nach einem Abklatsch, aber der Ernüchterung der ersten Minuten folgt tatsächlich eine neue Faszination: Sly 2 schenkt euch wesentlich mehr Freiheit als der Vorgänger und wandelt im Oktober auf offenen Jak II-Pfaden. Im Vergleich zu diesem gestaltet sich das Hüpfen und Stromern in der Stadt allerdings wesentlich frustfreier. Das neue Kriechen, die Judo-Würfe und vor allem der fiese Taschendiebstahl sorgen auf dem Weg zur nächsten Mission immer wieder für spannende Abwechslung. Außerdem gewinnt das diebische Abenteuer durch zwei neue Spielfiguren und das Shopsystem an Tiefe. Trotzdem muss der Waschbär noch im Härtetest beweisen, ob das Missionsdesign, die Story und das Bewegungsrepertoire zu ähnlichen Höhenflügen ansetzen können, wie der famose Vorgänger. Vor allem einigen Dialogen fehlt es noch an Witz und Coolness. Wir sind gespannt, wie sich die Review-Fassung präsentiert!

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