Vorschau: Okami (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Okami
Publisher: Capcom
Release:
09.02.2007
13.06.2008
Jetzt kaufen
ab 16,69€
Spielinfo Bilder Videos
Mythologie und Kalligraphie, Götter und Dämonen, Wunder und Katastrophen: Okami entführt euch im Herbst in eine einzigartige Spielwelt, in der japanische Geschichte und Kunst auf klassische Elemente eines Action-Adventures treffen. Das Ergebnis ist so unheimlich faszinierend, so markant märchenhaft, dass selbst Urgesteine wie Zelda angesichts der Fülle an kreativen Ideen verblassen. Wir haben bei Capcom gespielt, gestaunt und jede Minute genossen.

 Es werde Licht!

Es ist dunkel da draußen. Dämonen schleichen herum. Ich kann nichts sehen. Was nun? Einen Lichtschalter gibt`s im alten Japan nicht, eine Fackel kann ich als Wolf nicht halten und bis zum Morgengrauen ist es noch lange hin. Aber hey: Ich bin zwar ein weißbepelzter Vierbeiner, aber angeblich auch ein Gott. Genauer gesagt: ich soll nichts Geringeres die wiedergeborene Sonnengöttin Amaterasu sein! Zunächst habe ich da ja noch meine Zweifel, denn ich kann bloß jaulen, springen, graben und Feinde beißen. Das sieht eher nach Isegrim & Co aus als nach der Ahnherrin der japanischen Kaiser.

Aus alt mach neu: Dinge, die in der Spielwelt fehlen, könnt ihr per Pinselstrich ergänzen - egal ob Brücken, Leinen, Schwerter.
Aber mein kleiner Begleiter, dieser seltsam glimmende Hüpfkäfer namens Issun, der sich als wandernder Künstler ausgibt, überzeugt mich eindringlich von meiner Göttlichkeit. Die hat allerdings ihren Preis: Ich soll dabei helfen, ein verwüstetes Reich wieder aufzubauen. Angeblich kann ich im Laufe meiner Wiedergeburt dreizehn gute Pinselgeister beschwören, um Wunder zu wirken und Dämonen zu bannen. Okay, wenn das so ist: Ich drücke die linke Schultertaste und Sim...sala...bim... plötzlich verwandelt sich die dreidimensionale Welt in ein vergilbtes Pergament: Bäume und Tiere sind nur noch schwache Umrisse und der buschige Kopf eines Pinsels wartet auf seinen Einsatz. Das, was die Musik in The Legend of Zelda: The Wind Waker war, ist hier die Malerei.

Verwunschenes Land

Was tut ein Gott also, wenn es dunkel ist? Er zeichnet sich eine Sonne! Mit dem rechten Analogstick skizziere ich einen Kreis
Okami muss man in Bewegung sehen, damit der Stil seine Wirkung entfalten kann:

Download: Gameplay #1

Download: Japan-Promo

Download: Trailer #1

Download: Trailer #2

Download: Trailer #5
am Himmel und siehe da: es wart Licht! Das Pergament verschwindet, ein Himmelskörper strahlt seine Energie ins verwunschene Land. Die Welt von Okami erinnert an eine bildschöne japanische Tuschezeichnung mit dicken Konturen, fließenden Farben und gleißendem Schimmern. Es ist eine Mischung aus der Extravaganz eines Killer 7 und der exotischen Stilsicherheit eines Wind Waker, aus gewagter Moderne und traditioneller Klassik. Ich habe noch nie ein Spiel erlebt, das in der Verbindung dieser Gegensätze so japanisch ist. Nicht nur die alten Sagen und Legenden des Landes, auch seine künstlerische Geschichte blüht hier in einem Abenteuer der Neuzeit auf.

Verwunschen ist das Land deshalb, weil es kaum Leben und Farben gibt, weil die Menschen den Glauben an die Götter verloren haben und zig Dämonen durchs Land streifen. Das Böse hat das Gute mal wieder im Würgegriff. Auch eine wiedergeborene Göttin muss hier erstmal Kraft tanken, indem sie die Menschen überzeugt, Quests löst und Vertrauen gewinnt. Das ist nicht immer einfach, denn die Geister halten die Natur so in Schach, dass keine Vögel zwitschern, keine Fische schwimmen und ganze Dörfer von Steinstatuen bevölkert werden - statt grüner Wiesen gibt`s z.B. schwarze Erde im Örtchen Kamaki.

Göttliche Pinselzauber

Manchmal streift man als Wolf durch dieses Elend und wird plötzlich von zig Kreaturen angegriffen: Dann markieren züngelnde Flammen den Kampfplatz und ich muss kräftig austeilen - mit gutem Timing nach rechts und links attackieren.
Zahlreiche Dämonen drangsalieren ein verwunschenes Land: In den Kämpfen herrscht klassische Action.
Auch hier kann ich die Zeit anhalten und den Pinsel einsetzen, wenn ich einen Gegner angeknockt habe: Male ich dann einen Kreis um ihn, wird er wenige Augenblicke später von einem Farbklecks mit blindheit geschlagen und verliert die Orientierung - ein leichtes Opfer! Nach jedem Kampf bekomme ich je nach Zeit und Schaden einen Rang zugewiesen. Viewtiful Joe , die erfolgreiche Arcade-Reihe der Entwickler, lässt grüßen.

Später probiere ich noch andere Pinselzauber aus: Wenn die Welt zu Pergament erstarrt, kann ich Bäume mit einem Strich zerteilen, die dann in der realen Welt zerfallen; ich kann fehlende Brücken zeichnen, zerbrochene Wasserräder vervollständigen, Felsen sprengen, Wäscheleinen hinzufügen und das zerbrochene Schwert einer Statue elegant ersetzen - faszinierend! Tausend Games gespielt, tausend mal ist nix passiert. Tausend und eine Capcomnacht, und es hat Zoom gemacht. Bemerkenswert daran ist, dass ich noch kurz vorher Lost Planet auf der Xbox 360 gespielt habe. Das sollte das eigentliche Highlight des Tages sein. War es aber nicht.

Zelda kommt mir beim Spielen immer wieder in den Sinn. Okami hätte auch locker aus der Feder Miyamotos für Nintnedo ersonnen werden können, denn dieses Abenteuer ist ähnlich liebevoll, kreativ und episch. Viele Elemente erinnern an dieses Vorzeige-Abenteuer: Eine Welt erkunden, Quests lösen, Feinde besiegen, Schätze bergen und an Macht gewinnen. Auch die märchenhafte Stimmung, die naiv anmutenden Dialoge und der Humor sind vergleichbar. Mit dem Pinselzauber muss man einen schlecht kämpfenden Samurai von seiner Klasse überzeugen - obwohl er vorbei schlägt, sorgen platzierte Striche für Treffer und er freut sich. Man soll einen sturzbesoffenen Haudegen irgendwie nücchtern machen, damit er seiner Frau bei der Reisernte hilft, die wiederum ihre Sake-Herstellung sichert und und und...
   
 

AUSBLICK



Ich bin hin und weg, schlichtweg begeistert. Man nehme einen Pinsel und verzaubere die Welt - klasse! Dieses Spiel fasziniert mich derzeit noch mehr als Legend of Zelda: The Twilight Princess. Okami ist so erfrischend anders, so verblüffend kreativ, dass man gar nicht mehr vom Gamepad weg kommt. Keine HD-Hysterie, kein Polygongeprotze, kein Next-Gen-Gepose, sondern virtuelle Kunst auf der guten alten PS2. Die Welt von Okami verbindet den traditionellen Stil japanischer Tuschezeichnungen mit der Extravaganz eines Killer 7, Moderne trifft auf Klassik, Action-Adventure auf Mythos. Dieses Spiel ist bis in seine letzte Faser japanisch. Das Team um Chef Atsushi Inaba hat sich zwei Dinge auf die Fahnen geschrieben: Kreativität und Imagination. Manchmal bleibt es bei leeren Worten, aber die Jungs strotzen nur so vor einzigartigen Ideen. Capcom hat mit Okami eine Perle in der Hinterhand, die einen zauberhaften Glanz in die von uninspirierten Nachfolgern und Mainstream-geflutete Spielewelt bringt. Auch Wii-Freunde dürfen sich schon die reiben: Die Clover Studios haben bereits deutlich gemacht, dass sie auch einen Titel für Nintendos neue Konsole entwickeln möchten.Ersteindruck: ausgezeichnet
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Kommentare

AdV1sor schrieb am
Nun ja, wie es aussieht werde ich mit dem Verkauf von PS2 abwarten müssen:)) wenn überhaupt:)) Bin wirklich neugierig auf das Spiel:)
johndoe-freename-102926 schrieb am
Also Leuts!
Habe das Spiel importieren lassen und gespielt.
Ich finde es sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr sehr seh sehr sehr sehr sehr GUT!
Skeletton_Knight schrieb am
@Okami
Bild Gekauft!
@Onimusha
Ich habe, bis auf Teil 2, jedes Onimusha zu Hause und muss sagen das mir persönlich Teil 3 und DoD am meisten Spass machen. Teil 3 gefällt mir sogar noch nen Tick besser als DoD, weil man dort noch mit Samanosuke zockt. Soki ist allerding ein würdiger Nachfolger. Teil 1 zock ich nicht mehr so gerne weil die Steuerung mit dem Steuerkreuz weniger Dynamik hat als mit dem Analog-Stick, ist aber auch ein sehr geniales Game so ists nicht!
Nefasturris schrieb am
jo, besonders teil 2 mit Jubei rockt alles im onimusha universum weg :biggrin:
johndoe460366 schrieb am
fabian.blue hat geschrieben:denke, ich werde mir mal Onimusha 1 & 4 holen, da 2 & 3 ja mit 1 identisch sein sollen.
Was muss ich lesen...2 und 3 sind mindestens ebenso geniale,eigenständige Teile der Serie. >_>
schrieb am