Highway to HellWar bereits Gran Turismo 4 mit abgeschalteten Fahrhilfen eine anspruchsvolle Angelegenheit, werden euch die Rennen auf den PS-starken Motorrädern von mageren 124cc bis hin zu Monstern mit 1670cc noch mehr Feingefühl am Pad abverlangen
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Duckt euch, um den Luftwiderstand zu verringern. |
als zuvor. Zwar findet ihr auch einen vereinfachten Arcademodus mit Einzel- und Zeitrennen, doch liegt der Schwerpunkt auf dem Karrieremodus, in dem ihr euch zunächst in den obligatorischen Führerscheinprüfungen mit dem anspruchsvollen Fahrverhalten der Zweiräder vertraut macht.
Abgespeckte KarriereVerglichen mit der umfangreichen GT-Karriere wirkt Tourist Trophy etwas arm: Bis auf verschiedene Auspuff-Ausbaustufen ist Tuning Fehlanzeige und so dürft ihr lediglich Einstellungen an der Federung, Bremsen, Reifen und der Gang-Übersetzung vornehmen und in drei Sets abspeichern. Auch stehen mit knapp 100 Bikes längst nicht so viele Modelle zur Verfügung wie bei den GT-Kollegen, doch behält man so wenigstens den Überblick. Etwas witzlos ist jedoch die Art und Weise, wie ihr an neue Maschinen gelangt: Wo bei Gran Turismo oft fleißig gespart werden musste, werden die Motorräder bei Tourist Trophy neben Rennsiegen auch durch einen neuen Challenge-Modus freigespielt, bei dem ihr euch sofort aussuchen könnt, welches Bike in eure Garage wandern soll. Einzige Bedingung: Ihr müsst einen Konkurrenten auf einem vorgegebenen Kurs schlagen. Daneben warten insgesamt 22 Rennveranstaltungen auf euch, was gemessen an GT4 ebenfalls einen gewaltigen Rückschritt darstellt. Ebenfalls stößt die minimierte Gegneranzahl sauer auf: Waren bereits die fünf Konkurrenten in Gran Turismo nicht gerade eine stolze Anzahl, beschränkt sich Tourist Trophy auf maximal vier Rennteilnehmer, wobei ihr oft sogar nur in 1-gegen-1-Duellen antretet.
Bekannte StreckenDie Strecken sind weitestgehend aus GT4 bekannt und so finden sich neben Laguna Seca, Trial Mountain, Nürburgring & Co nur wenige Neuzugänge. Grafisch entsprechen die Kurse genau den Gran Turismo-Vorbildern und selbst das Menüsystem samt Soundeffekten wurde 1:1 vom großen Vierrad-Bruder übernommen, genau wie der Fotomodus, in dem ihr Schnappschüsse von den Rennen macht und auf der Memorycard verewigt. Neu sind lediglich Rennausrüstungen wie Helme, Overalls oder Handschuhe, die nach Rennsiegen in euren Kleiderschrank wandern. Anders wie in SCAR haben diese jedoch keinen Einfluss auf eure Leistung, sondern dienen lediglich der Optik.
Anspruchsvolles FahrverhaltenWährend Namcos MotoGP-Serie eher auf ein arcadelastiges Fahrverhalten setzt, orientiert sich Polyphony Digital mehr an der Realität und kann mit einem anspruchsvollen Fahrverhalten aufwarten,
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Die knapp 100 Motorräder wurden mit viel Liebe zum Detail modelliert. |
das mit zuschaltbaren Fahrhilfen jedoch entschärft werden kann und demnach auch Anfängern den Einstieg ermöglicht. Neben zwei Innen- und einer Außenansicht steht zudem eine Cockpit-Perspektive zur Verfügung, die vor allem Profis ansprechen dürfte. Das Geschwindigkeitsgefühl ist dank durchweg flüssiger Darstellung enorm – vor allem, wenn euer Untersatz bei über 300 Sachen auf einer langen Gerade ins Schlingern kommt und jede Bodenwelle zu einem fatalen Unfall führen kann, der mit ansehnlichen Animationen eingefangen wird. Ein Schadensmodell sucht ihr aber auch hier vergebens, so dass das Fahrverhalten eures Motorrads selbst nach schweren Stürzen nicht beeinträchtigt wird und auch keinerlei optische Schäden an der Maschine erkennbar sind. Um die Kontrolle zu behalten verändert ihr mit den Schultertasten eure Haltung oder bedient die Hinterradbremse, mit der ihr schneller zum Stillstand kommt. Die Konkurrenz ist stark, also müsst ihr schon mit den hoch motorisierten Zweirädern umgehen können, wenn ihr eine Chance auf den Sieg haben wollt.