Guitar Hero 229.10.2006, Michael Krosta
Guitar Hero 2

Vorschau:

Wenn es ein Spiel gibt, auf das rockambitionierte Zocker mit leuchtenden Augen und einer Plastik-Klampfe in ihren feuchten Händen warten, kann es sich nur um Guitar Hero 2 (ab 19,98€ bei kaufen) handeln. Wir haben uns die begehrte Vorabversion geschnappt, uns für zwei Stunden in einem Raum eingeschlossen, den Verstärker aufgedreht ("Eleven IS louder than ten!") und in die virtuellen Saiten gehauen. Hat Guitar Hero 2 das Zeug, den genialen Vorgänger noch zu toppen?

One, Two, Three...ROCK!

Es kommt nicht oft vor, dass ich mich schon einige Tage früher auf eine Präsentation freue und ein fettes, rotes X in meinen Kalender eintrage. Doch im Fall von Guitar Hero 2 konnte ich es einfach nicht erwarten und bin voller Freude mit meiner Plastikgitarre auf dem Buckel ins Büro gehippelt, um noch vor dem Mittagessen gemeinsam mit Paul ordentlich abzurocken. Gott, was für ein Spaß! Zunächst haben wir uns auf den neuen Koop-Modus gestürzt und u.a. in Van Halens "You really got

So sehen zwei waschechte Rocker aus, die sich auch vor Expert-Songs nicht fürchten!
me" als Bass- und Lead-Gitarristen die Bühne gestürmt. Eine feine Sache, auch wenn von den direkten Duellen an der Klampfe nach wie vor der größere Reiz ausgeht. Praktisch: Neuerdings darf sich jeder Spieler separat für einen der vier Schwierigkeitsgrade von einfach bis zu extrem entscheiden.

Echte Männer

Nach ein paar Medium-Aufwärmrunden mit Nirvana und Guns N' Roses konnte es für echte Männer, die wir sind, nur eines geben: Black Sabbath. War Pigs. Hard. Und ja, es wurde hart! Läufe ohne Ende, ständiges Umgreifen und ein kleiner Schock, als wir uns plötzlich mit dreigriffigen Akkorden konfrontiert sahen. Ist Harmonix wahnsinnig geworden ? Hier ist doch ein wenig mehr Fingerfertigkeit gefragt als im Vorgänger, der euch in Songs wie "Bark at the Moon" jedoch auch schon einiges abverlangte. Doch Paul "Mr. Extreme" Kautz reichte das noch nicht! Dick Dales Misirlou, auch bekannt aus Pulp Fiction, musste her! Leider war der Song mit den fiesen Läufen noch nicht freigespielt, also musste es ein Gig in der Karriere richten, die im Prinzip genau so funktioniert wie im Vorgänger. Neu ist allerdings, dass ihr jetzt nach den Auftritten auch Zugaben geben dürft, wenn ihr das Publikum zuvor in wahre Begeisterungsstürme versetzt habt. Immer auf der Suche nach Extremen, sind wir dann bei Misirlou fündig geworden: Was sich im höchsten Schwierigkeitsgrad da alles an Icons auf dem Bildschirm tummelt und in einer

Die Bühnenshow wird mit starken Lichteffekten deutlich besser inszeniert als im Vorgänger.
Mordsgeschwindigkeit von oben nach unten rast, ist der schiere Wahnsinn. Wer auf dieser Welt soll diese krassen Tonfolgen spielen können, ohne sich dabei die Finger zu verknoten? Hier werden selbst Guitar Hero-Profis auf eine harte Probe gestellt!

Die große Unbekannte

Was wir bisher von den über 30 Songs zu hören bekamen, setzt das durchweg hohe Niveau des Vorgängers unvermindert fort: Die Tracks wurden erneut professionell von Harmonix eingespielt und lassen sich teilweise nur schwer vom Original unterscheiden. Hier hat man wieder ganze Arbeit geleistet. Allerdings dürfte ein guter Teil der Songs abseits der Mainstream-Titel wie "Sweet Child of mine" nur waschechten Rock-Cracks bekannt sein. Trotzdem muss das nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn schon der Vorgänger zeigte, dass man auch zu unbekannteren Stücken ordentlich abrocken kann. Einen großen Schritt nach vorne hat man bei der Präsentation gemacht, auch wenn dies beim Spielen kaum auffällt, da man sich auf die Griffe konzentrieren muss. Doch als Zuschauer wird einem schnell bewusst, dass Harmonix beim Gestalten der Locations im zweiten Teil mit viel mehr Liebe zum Detail ans Werk gehen. Da fliegen Bierflaschen während des Gigs durch die Gegend und überhaupt scheint das Publikum jetzt viel besser mitzugehen. Da wird gejubelt, da schütteln Headbanger ihre Mähnen und greift ihr zu oft daneben, werdet ihr gnadenlos ausgebuht. Hier kommt echte Konzertstimmung auf! Auch die genialen Lichtshows tragen viel zu dieser Atmosphäre bei und wurden ebenfalls im Vergleich zum Vorgänger deutlich besser inszeniert.   

Ausblick

Wenn man böse wäre, könnte man behaupten, dass Guitar Hero 2 eigentlich nichts anderes ist als ein Add-On mit einem leicht überarbeiteten Multiplayer-Modus. Aber um es mal in der Sprache eines Rockers zu sagen: "Sche... drauf, ihr kleinen, verdammten 'Wixxer'!" Das Ding rockt! Jetzt schon! Und ich kann es kaum erwarten, bis endlich die Vollversion bei uns eintrifft und wir so lange auf die Knöpfe unserer Gitarren eindreschen, bis nach zahllosen Krämpfen die 100% nach Misirlou auf Expert auf dem Bildschirm aufleuchtet! Bis dahin heißt es warten, warten, warten...

Ersteindruck: sehr gut

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