Obscure 218.05.2007, Michael Krosta
Obscure 2

Vorschau:

Teenager haben's nicht leicht! Während für die einen bereits die Herausforderungen in der Schule oder am College einem nicht enden wollenden Alptraum gleichen, geht für Studenten und Schüler in Videospielen und Filmen der Horror erst richtig los. Auch in Playlogics Obscure 2 (ab 2,95€ bei kaufen) wird die blutige Jagd auf das Teenie-Fleisch wieder eröffnet, doch wir haben für die Vorschau den Baseballschläger ausgepackt und uns gegen die obskuren Kreaturen zur Wehr gesetzt...

Traumatische Erlebnisse

Als ob die schaurigen Ereignisse an der Leafmore High nicht schon schlimm genug gewesen wären, kehrt der Horror zwei Jahre später an die Fallcreek University zurück, an der einige der Überlebenden mittlerweile studieren. Doch auf dem Campus stimmt etwas nicht: Überall sprießen dunkle Blumen aus dem Nichts und verbreiten eine merkwürdige Substanz, die - wenn erst einmal eingeatmet - einen Trip der ganz besonderen Sorte auslöst und sich schnell als Party-Droge verbreitet.

Der Uni-Campus wird von ekelhaften Mutationen heimgesucht.
Doch was als eine beklemmende, lebendig wirkende Halluzination beginnt, scheint Realität zu werden und die Monster aus den Träumen verwandeln Party- in blutige Metzelorgien und das Studentenwohnheim in einen Ort des Bösen.

Gemeinsam überleben

Mit sechs Studenten, davon einige alte Bekannte aus dem ersten Teil, ist es eure Aufgabe, die surrealen Vorkommnisse aufzuklären und euch dem Horror mit seinen abscheulichen, grotesken Kreaturen zu stellen - ohne selbst eines der zahlreichen Opfer zu werden. Zum Glück müsst ihr nicht alleine ums Überleben kämpfen, denn in der Regel seid ihr in den über zehn Kapiteln der Story als Duo in verschiedenen Zusammenstellungen unterwegs. Da jeder Charakter über bestimmte Fähigkeiten verfügt, müsst ihr als Team agieren, um voran zu kommen. So können die kräftigen Kerle z.B. schwere Kisten bewegen oder sich an Wänden entlang hangeln und an Orte gelangen, die den weiblichen Protagonisten verwehrt bleiben. Letztere haben dafür Stärken, kleine Puzzlerätsel zu lösen oder elektronische Schlösser zu hacken. Ihr könnt jederzeit zwischen beiden Charakteren wechseln. Ist ein zweiter Mitspieler verfügbar, darf er jederzeit ins Spiel einsteigen und eine der Figuren übernehmen. Mussten sich im Vorgänger immer beide Charaktere auf dem Bildschirm befinden, hat man sich für den zweiten Teil ein neues System für den Koop-Modus ausgedacht: Müsst ihr euch trennen, übernimmt einer der beiden Spieler nach Absprache die Führungsrolle, während der andere zurückbleibt und wartet, bis er selbst das

Das Böse kann hinter jeder Ecke lauern.
Kommando übernehmen darf. Das erscheint auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, eröffnet auf den zweiten Blick jedoch völlig neue Möglichkeiten, die den Koop-Modus noch interessanter gestalten als im Vorgänger.

Kameraprobleme

Die Kulissen werden in Echtzeit berechnet und sorgen vor allem in dunklen Abschnitten für eine beklemmende Horror-Atmosphäre, wenn ihr euch zittrig mit der Taschenlampe vorbei an blutenden

Gameplay-Videos

PuzzleWänden schleicht, während ein quälendes Stöhnen und Ächzen aus den Boxen ertönt und die tiefen Streicher des Orchester-Soundtracks das Unheil ankündigen, das vermutlich hinter der nächsten Ecke lauert. Leider bereitet die Kamera noch Probleme, da sie vor allem in Kämpfen meist zu hektisch ist und man die Orientierung verliert. Zwar könnt ihr meist manuell nachjustieren, doch im Eifer des Gefechts geht der Versuch oft daneben - zumal ihr auch nicht immer die volle Kontrolle über sie habt. Manchmal lässt sich die Kamera nur minimal nach rechts oder links schwenken, an anderen Stellen dagegen um volle 360 Grad. Für die Testfassung würde ich mir außerdem wünschen, dass in bestimmten Momenten eine automatische Kamera forciert wird, die das Geschehen mit festgelegten Schwenks und Schnitten intensiver und dramatischer inszeniert - etwa vergleichbar mit Silent Hill. Hier verschenkt Obscure 2 meiner Meinung nach noch vorhandenes Potenzial.

       

Ausblick

Obscure 2 wird den Teeny-Horror-Pfad des Erstlings weiter beschreiten und füllt damit die Lücke zwischen einem actionreichen Resident Evil 4 und dem Hardcore Psycho-Horror vom Schlag eines Silent Hill. Vor allem der Koop-Modus, der schon im Vorgänger überzeugte, wird erneut ein großer Pluspunkt gegenüber anderen Genre-Vertretern. Auch das Konzept spezialisierter Charaktere, deren Fähigkeiten nach und nach neue Wege und Orte in den lebendigen Kulissen öffnen und zum Teamwork zwingt, hat mir neben dem ausgewogenen Anteil zwischen Rätseln und Action gut gefallen. Außerdem ist es schön zu sehen, dass hier nicht alles bierernst genommen wird und manche Dialoge oder Nachrichten auf der Pinnwand die eigentlich bedrohliche Situation am College merklich auflockern. Allerdings sollten die Entwickler noch die meist zu hektisch schwenkende Kamera verfeinern, die gerade in den Kämpfen das Geschehen nicht immer optimal einfängt.

Ersteindruck: gut

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