Allerdings gibt es genügend Geheimnisse innerhalb der Echtzeit-3D-Landschaften (nur die Innenräume von Wohnung sind vorgerendert) um eine erneute Erforschung richtig interessant zu machen. Die fixierte Kamera-Führung und die eingeblendete Automap mit Orientierungspfeil erleichtern den Besuch jeder einzelnen obskuren Ecke in der sich oft unsichtbare Schatztruhen oder aber die 26 Lexika der Al Bhed-Sprache befinden, die zum Lösen von bestimmten Bonus-Rätseln notwendig sind (oder auch nur zur Unterhaltung mit den Al Bhed-Stammesmitgliedern).
Und die Unterhaltungen machen Spaß: fast jeder NPC hat Sprachausgabe, die zum Charakter passt (achtet mal auf den alten Yevon-Gelehrten und die junge Yevon-Priesterin, die Ihr immer wieder treffen werdet) und die Sprecher der Hauptcharaktere haben sich enorme Mühe gegeben ihre Rollen mit Leben zu füllen (das Wakka und Kimahri von demselben Schauspieler gesprochen werden, habe ich erst durch das Lesen des Handbuchs erfahren).
Das ist auch notwendig, denn jeder der Gruppe wird auch innerhalb der linearen Story mit allen Zweifeln und Hoffnungen vorgestellt. Die FF-typischen starken moralischen Überlegungen über Gut und Böse, Leben und Tod werden in Final Fantasy X auf sehr subtile Weise in allen Charakteren und den Ereignissen der Geschichte reflektiert. Leider ist gelegentlich zu merken, dass japanische Sprachmimik und englisch Sprache nicht zusammenpassen, oder dass bestimmte Gesten formelhaft wiederhold werden, was den Figuren etwas Puppenhaftes verleiht. Das fehlende Anti-Aliasing und die gelegentlich schludrigen Texturen machen sich besonders bemerkbar, wenn von FMV (in der die Hauptcharaktere deutlich asiatischer wirken als in der Game-Grafik) auf Echtzeit-Game umgestiegen wird.
