Aber dass dies so heraussticht, liegt gerade an der herausragenden Leistung, die Norm ist: Wenn Wakka Tidus in den Schwitzkasten nimmt, weil dieser mal wieder aus lauter Neugier über die Stränge geschlagen ist, dann kann man erahnen, was in den nächsten Jahren alles an Ausdrucksmöglichkeiten machbar sein wird. Es muss allerdings gesagt werden, dass die Identifikation mit den Helden nicht mehr in dem Maße möglich ist, das sie Helden ohne Namen und Sprachausgabe in den alten Rollenspielen geboten haben. Anders ausgedrückt: Wenn Tidus&Co. Euch von Anfang an auf den Nerv gehen, wird Euch Final Fantasy X keinen Spaß machen. Andererseits hat sich Square wirklich bemüht, für jede Natur einen Gruppen-Charakter einzubauen, für den man Sympathie empfinden kann.
Wenn es der deutschen Lokalisation gelingt, die Charaktere ähnlich lebensecht darzustellen (und die Menü-Tutorials klar und präzise zu übersetzen), wie es der amerikanischen Version gelungen ist, sollte Final Fantasy X im Jahr 2002 das beste Konsolen-Rollenspiel bleiben, denn die japanischen Hoffnungsträger des Genres werden Europa sicherlich erst im nächsten Jahr erreichen.
