Pro Evolution Soccer 201624.09.2015, 4P|Team

Special: Der große Fußballvergleich: PES 2016 vs. FIFA 16

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Der große Fußballvergleich: PES 2016 vs. FIFA 16

In drei Teilen werden wir den virtuellen Fußball

von Konami und EA vergleichen. Wir starten mit

Präsentation & Atmosphäre, es folgen Figurenverhalten

sowie Umfang und wir finalisieren den Vergleich

mit der wichtigen Spielmechanik.

Teil 1: PRÄSENTATION & ATMOSPHÄRE (PES : FIFA)
Spieler-Animationen

PES 2016 hat aufgeholt: Das Spurten sieht authentischer aus, es gibt viele neue Taumel-, Ausweich- und Stolpermanöver, hinzu kommen emotionale Reaktionen auf dem Platz, wenn man seine Chance nicht nutzt oder der Schiedsrichter pfeift. Die neuen Torjubelanimationen hätte man sich allerdings sparen können, manche Dribblings wie der Regenbogenschnipser wirken übertrieben zirkusreif und man vermisst mehr Glanzparaden bei den Torhütern.

Davon gibt es in FIFA 16 viel mehr und die werden klasse animiert. Auch sonst kann man viele feine Bewegungs- und Abschlussaktionen beobachten, zumal es harmonischere Übergänge in den Zweikämpfen vom Rempeln bis hin zum Trikotzupfer gibt als in PES. Toll sind auch die Kopfballanimationen, aber dafür wirken die neuen Körpertäuschungen stellenweise wie Fremdkörper und in manchen Einblendungen bewegen sich die Spieler unnatürlich schnell.

Fangesänge

Mit PES 2015 hatte es Konami endlich geschafft, die Stadionkulisse akustisch so aufzuwerten, dass man wieder die Boxen aufdrehen konnte - vor allem in der italienischen und englischen Liga hört man einige coole authentische Gesänge. An diese Qualität knüpft PES 2016 an, entwickelt sich aber nicht hörbar weiter, zumal man als Wolfsburger oder Gladbacher zu wenig Wiedererkennungswerte findet.

FIFA 16 liegt hier vorne, was Vielfalt und Masse angeht, die weit über die Premier League oder die Serie A hinaus auch die Fans singen lassen: Egal ob HSV oder BVB, Frankfurt oder S04 - man darf sich auf originale Schlachtrufe freuen - das geht runter bis in die 2. Liga zum FC St. Pauli. Allerdings nutzt EA sein Potenzial nicht aus, denn es fehlen nicht nur klassische Ultra-Lieder, sondern es mangelt der Regie auch an Abstimmung, so dass in unpassenden Situationen schon der Walzer angestimmt wird. Schade: Man kann keine Fangesänge importieren!

Soundeffekte

Lattentreffer krachen satt, der Vollspann ebenfalls, aber eine große Stärke von PES 2016 ist das Raunen und Buhen der Zuschauer in heiklen Situationen. Wenn man nach einem Tempowechsel nach vorne stürmt geht das ganze Stadion mit; wenn man gefoult wird, gibt es böse Pfeifkonzerte. Allerdings wird das teilweise zu inflationär eingesetzt.

Auch in FIFA 16 kracht die Latte satt, wenn sie getroffen wird. Toll ist, dass das Drumherum an der Seitenlinie wie das Reinrufen gut zu hören ist. Aber manche Vollspannschüsse hören sich seltsam "klatschend" an und es hallt etwas blechern, wenn der Ball ins Tor gejagt wird. Außerdem geht das Publikum nicht so dynamisch mit den Situationen mit, so dass manchmal trotz Strafraumspannung nichts zu hören ist.

Spielergesichter

PES 2016 bietet hohe Wiedererkennungswerte vor allem bei bekannten Profis, aber sobald diese z.B. die Nationalhymne singen, sieht das albern aus. FIFA 16 hat noch mehr erkennbare Profis in den Kadern, aber da wird das Singen erst gar nicht animiert und manche zumindest in der Bundesliga bekannte Spieler wie Weigl, Lasogga & Co sind trotz voller Lizenz nicht zu erkennen - die Diskrepanz zwischen Topstars und gewöhnlichen Profis ist enorm. Toll aber, wie längere Haare animiert werden.

Stadien & Platzdesign

In PES 2016 kann ich drei Rasenstufen einstellen, es gibt dynamisch einsetzenden Regen, der sich spürbar auswirkt, bessere Flutlichteffekte, aber neben elf offiziellen Stadien wie San Siro oder der Allianz Arena nur noch zehn fiktive Arenen. Außerdem sieht der Rasen in manchen Wiederholungen aus wie platter Gummiboden. FIFA 16 bietet mehr Wettereffekte wie diesig, neblig, bewölkt und eine bessere Rasenabnutzung. Hinzu kommen an die 80 offizielle Stadien aus aller Welt. Zwar gibt es auch hier in den Wiederholungen eine Diskrepanz zwischen langem Rasen und zu platter Wiese direkt dahinter, aber die Qualität fällt nicht so deutlich ab.

Kommentare

Obwohl es in PES 2016 mit Marco Hagemann endlich einen Neuzugang neben Hansi Küpper gibt, kann er nicht für Akzente sorgen - im Gegenteil: Nicht nur dass er zu emotionslos ist, stimmt die Abmischung des Gesagten teilweise überhaupt nicht mit dem Gezeigten überein; hinzu kommen zu früh maßlose Übertreibungen wie "Welttor" oder sogar komplett falsche Tor-Kommentare, obwohl der Ball nicht drin ist. Positiv: Die Meisterliga wird speziell kommentiert. Negativ: Die Karriere gar nicht auf Deutsch. Man kann auf Englisch schalten - da wird es inhaltlich besser.

FIFA 16 hat mit dem alten Frank "Buschi" Buschmann und dem neuen (ehemaligen PES-Kommentator) Wolff-Christoph Fuss eine ähnliche Frische anzubieten, wobei Ersterer eher Phrasen drescht und Letzterer zumindest etwas Substanz reinbringt. Aber auch die beiden enttäuschen irgendwann mit unpassenden Kommentaren. Dafür leiten sie die Partien mit interessanten Anekdoten zur Vereinshistorie oder Spielern ein. Auch hier kann man auf Englisch schalten. Unterm Strich sind die beiden hörenswerter als das PES-Duo.

Menüdesign & Benutzerführung

PES 2016 sieht auf den ersten Blick stylisch aus, aber hinter den Kacheln steckt auch Altmodisches: Wer spezielle Dribblings üben will, muss im freien Training erst pausieren, dann die Befehlsliste aufrufen und diese auswendig lernen - anstatt dass man sie einfach einblendet. Außerdem braucht man etwas Geduld, um die richtigen Taktiken und Teamanweisungen einzustellen. FIFA 16 setzt auch auf Kacheln, sieht zwar etwas moderner aus, aber macht es Ballkünstlern noch schwerer: Im freien Training kann man gar nichts einblenden - wer alle Aktionen sehen will, muss auch hier eine Liste aufrufen, allerdings in einem anderen Menü. Abgesehen davon ist die Teameinstellung vielleicht etwas einfacher, weil man taktisch nicht so viel "verstellen" kann.

Zwischenstand
 19
     21

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Der große Fußballvergleich: PES 2016 vs. FIFA 16

In drei Teilen werden wir den virtuellen Fußball

von Konami und EA vergleichen. Wir starten mit

Präsentation & Atmosphäre, es folgen Figurenverhalten

sowie Umfang und wir finalisieren den Vergleich

mit der wichtigen Spielmechanik.

Zwischenergebnis Teil 1:

19
    21

Teil 2: FIGURENVERHALTEN & UMFANG (PES : FIFA)
Gegner-KI
War es in PES 2015 noch viel zu leicht gegen den Computer zu gewinnen, wird man in PES 2016 ab der vierten und fünften Stufe endlich wieder gefordert. Zudem wirkt der Spielaufbau der KI angenehm natürlich, inklusive "menschlicher" Fehler. Hinzu kommen emotionale Schlussphasen in Pokalspielen samt Zeitspiel an der Eckfahne. Auch FIFA 16 bietet sechs Schwierigkeitsgrade, die ähnlich fordern. Die Gegner spielen etwas mechanischer ihre Taktik durch, aber passen sich gut an den Spielstand an und lassen entweder den Ball laufen oder schalten bei Rückstand auf Offensive.

Offensiv-KI

Die Laufwege in die Spitze sind eine große Stärke von PES: Die Stürmer lauern auf Höhe der Viererkette, kreuzen bei flexibler Taktik und stoßen so gut in die Spitze, dass man toll in die Lücke spielen kann. FIFA 16 bietet zwar das komfortablere manuelle Schicken des Stürmers über L1, aber hier bieten sich seltener diese angesetzten Sprints und variablen Anspielstationen in der Tiefe.

Defensiv-KI
Sowohl PES als auch FIFA haben hier zugelegt: In beiden Spielen antizipieren auch die Innenverteidiger richtig gut, so dass sie schlechte Pässe über einen Schritt nach vorne abfangen oder Lücken in der Viererkette schließen. In FIFA 16 geht das so weit, dass die "tödlichen" hohen Pässe in die Spitze fast immer abgefangen werden.

Torwart-KI
PES hat hier trotz der Verbesserungen bei flachen Schüssen ein Problem, denn zu viele vermeintlich haltbare Bälle auf die kurze Ecke oder recht mittig platzierte Distanzschüsse landen im Netz; außerdem werden einige Bälle nach vorne abgeklatscht statt zur Seite. FIFA 16 hat unterm Strich die besseren Torhüter, die mehr Glanzparaden zeigen und die kurze Ecke dicht halten. Es nervt lediglich das automatische Rauslaufen sowie das häufige Rausfausten, onwohl man sicher fangen könnte.

Schiedsrichter-KI
Was offline zunächst den Spielfluss fördert, lädt auch zu sehr aggressivem Pressing ein und wird spätestens online zum Problem für PES 2016: Die Schiris pfeifen quasi englisch blutig, lassen zu viel laufen und selbst bei Grätschen von hinten gegen den vorm Tor freien Stürmer wird nur Gelb gezeigt. Zwar gibt es auch in FIFA 16 einige krasse Fehlentscheidungen, die Schiris pfeifen gelegentlich kleinlich, aber unterm Strich deutlich nachvollziehbarer.

Spielmodi offline
Nur die etwas dynamischere Meisterliga kann PES hier den Punkt sichern, aber auch ihr fehlt es an einer besseren Regie. Ganz schrecklich wird hingegen "Werde zur Legende" inszeniert, das sterile Langeweile verströmt. Zwar ist die Karriere in FIFA ebenfalls weit weg von der klasse Dramaturgie und Emotionalität eines NBA, aber sie bietet mehr Feedback und Trainingsoptionen, außerdem kann man als Spieler oder Manager loslegen. Die Ligen und Pokale werden in beiden Spielen statisch inszeniert.

Spielmodi online
Konami wollte letztes Jahr mit myClub dem Sammelkarten-Prinzip von EAs Ultimate Team nacheifern. Das klappte mehr schlecht als recht und dieser Modus wirkt auch dieses Jahr wie ein Mischmasch mit vielen abstrusen Zwängen hinsichtlich Training, Scouting & Co. Beide Publisher wollen hier mit Mikrotransaktionen Geld verdienen, dafür melkt EA die neue Cashcow "Draft", die zwar frisches Wettbewerbsflair einbringt, aber im Gegensatz zu Madden schon nach der ersten Serie mit virtueller Währung bezahlt werden muss - umgerechnet knapp drei Euro. Unterm Strich bekommt man online mit dem etwas besseren Ligen- & Pokalsystem sowie virtueller Bundesliga in FIFA 16 mehr geboten.

Lizenzen & Aktualität
Wenn man schon weniger Lizenzen hat, sollte man sie wenigstens mit aktuellen Kadern anbieten - selbst das bekam Konami noch Tage nach dem Start nicht hin, also blieb Schweinsteiger ein Münchner und De Bruyne ein Wolfsburger. PES bietet immerhin die UEFA Champions League sowie Euro League, aber Letztere ist angesichts der vielen fehlenden Vereine nicht mehr als Stückwerk. Mit nur drei Bundesligavereinen ist PES trotz südamerikanischer Ligen und Pokale hierzulande traditionell unterlegen, zumal FIFA nicht nur die erste und zweite Bundesliga anbietet, sondern auch aktuelle Nachrichten aus der Fußballwelt und die Spielerwerte wesentlich häufiger aktualisiert.

Training
Stillstand pur in PES: Man bekommt die nahezu identischen Übungen, kann wesentliche Bestandteile der Dribblings und Finten nicht gezielt üben und muss umständlich Befehlslisten studieren. Zwar muss man auch in FIFA für alle Funktionen eine Liste aufrufen und kann einzelne Tricks nicht im freien Training im 1-gegen-1 nachahmen, aber dafür sind die Skill-Trainings nicht nur neu, sondern deutlich umfangreicher und kreativer als bei der Konkurrenz. Und innerhalb dieser kann man dann auch die neuen Körpertäuschungen üben. Außerdem bietet FIFA für Einsteiger eine optionale Trainerfunktion in sechs Stufen, die Aktionen auf dem Platz einblendet.

Editor
Egal ob Gesichter, Frisuren oder Werte: In beiden Spielen kann man sich im Editor austoben, um eigene Profis zu erstellen. Nur in PES kann ich komplett neue Teams und Trikots en detail erstellen, aber mit diesen zeitaufwändig editierten Mannschaften darf man nicht mal online gegen Freunde kicken. Immerhin kann man in PES über den USB-Stick zumindest eigene Bilder von Logos und Trikots hochladen. FIFA bietet auch individuelle Möglichkeiten bis hin zu Accessoires, aber schade ist, dass man eigene Fangesänge nicht hochladen kann, was letztes Jahr auf PS3 und 360 noch möglich war.

Zwischenergebnis Teil 2:

 39
    50
Zwischenstand Teil 1 + Teil 2:

 58
    71

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Der große Fußballvergleich: PES 2016 vs. FIFA 16

In drei Teilen werden wir den virtuellen Fußball

von Konami und EA vergleichen. Wir starten mit

Präsentation & Atmosphäre, es folgen Figurenverhalten

sowie Umfang und wir finalisieren den Vergleich

mit der wichtigen Spielmechanik.

Zwischenergebnis Teil 1 + 2:
58
  71

Teil 3: SPIELMECHANIK (PES : FIFA)
Spielaufbau
PES ist in wichtigen Bereichen des Spielaufbaus so gereift, dass sowohl ruhiger Ballbesitz als auch stürmische Tempowechsel ohne künstliche Brüche möglich sind. Zudem kann man das Mittelfeld dank präziser Richtungswechsel und explosiver Sprints dynamisch überbrücken. So werden aus taktischen Ballzirkulationen plötzlich spektakuläre Szenen. Es entwickeln sich Spiele mit hoher Intensität.

FIFA bietet im Mittelfeld einerseits mehr Simulationsflair, weil man Pässe besser dosieren muss und hohe Zuspiele in die Tiefe von sehr aufmerksamen Verteidigern abgefangen werden. Der Spielaufbau ist dadurch fehleranfälliger und wirkt träger, weil man das zähe Hin und Her nicht immer über situative Tempowechsel auflösen kann. Es gibt auch hier spektakuläre Szenen, aber man muss dafür viel "arbeiten".

Taktiken & Formationen
Beide Spiele bieten zig Möglichkeiten, was Formationen und Anweisungen betrifft. FIFA hat zwar mehr Quantität mit 35 möglichen Aufstellungen, aber wenn man die Details der taktischen Anweisungen hinsichtlich der Laufwege, des Pressings etc. individuell anpasst, die in FIFA für jede Position und das ganze Team, und bei PES nur für das Kollektiv möglich sind, wirken sich diese in PES noch spürbarer auf dem Platz aus. Außerdem kann man in Konamis Kick flexible Taktiken aktivieren, die sich bei Ballbesitz oder Ballverlust automatisch ändern.

Pässe und Flanken
PES 2016 ist hier sehr vielfältig, bietet neben diversen Flanken aus dem Halbfeld oder von der Strafraumgrenze auch gezielt sehr hohe Flanken, um Kopfballspieler zu bedienen. Man kann Kurzpass-Stafetten einleiten, tödliche Pässe in die Spitze oder scharf in den Rücken der Abwehr spielen, dazu jederzeit manuell in alle Richtungen passen. FIFA bietet ein ähnliches Repertoire ohne die sehr hohe Flanke, hat den neuen strammen Flachpass im Angebot, aber der zeigt in der Praxis zu wenig Wirkung. Obwohl es auch tolle Hereingaben gibt, sind Flanken und kurze Pässe nicht effektiv genug - vor allem im Mittelfeld "versackt" der Ball häufig, weil man die Schärfe des Zuspiels vermisst.

Schüsse
Egal ob Vollspannschuss, Volley oder Schlenzer: Das geht in beiden Spielen. Wobei Letzterer mit seinem starken Drall in PES effizienter, aber damit auch etwas zu stark ist. In Konamis Kick gibt es mehr Vielfalt in den Flugkurven bei Distanzschüssen, dazu Flatterbälle und Direktabnahmen, außerdem krachen die Schüsse akustisch besser. Der Ball senkt sich in FIFA sehr ansehnlich in den Kasten, hat an Schwere gewonne, aber er wirkt dabei manchmal wie ein XXL-Flummi und zeigt immer gleiche gesenkte Flugbahnen, auch wenn man aus anderen Lagen abzieht.

Kopfbälle
In beiden Spielen ist das viel Luft nach oben. PES haben die Kopfbälle an Qualität gewonnen, weil sie nicht nur besser animiert werden, sondern weil man sich die Position dafür mit dem linken Stick im Gerangel erarbeiten kann. In FIFA gibt es noch wuchtigere Kopfbälle, die gerade bei Ecken toll inszeniert werden. Aber in beiden Spielen vermisst man z.B. die Möglichkeit, manuell einen Aufsetzer einzuleiten.

Tacklings
PES hat sich in der Inszenierung der Zweikämpfe verbessert, denn man braucht mehr Timing für ein erfolgreiches Tackling. Das Gerangel wirkt je nach Gewicht und Tempo angenehm authentisch - ein massiger Körper kann den Ball in Laufduellen auch mal komplett abschirmen; hinzu kommen schöne Taumel- und Stolperbewegungen. FIFA zeigt ebenfalls tolles Gezerre und physikalisch glaubwürdige Kollisonen und punktet vor allem in Laufduellen durch das dynamisch inszenierte Trikotziehen. Schön ist auch, dass man die einmal eingeleitete Grätsche abbrechen und weiterlaufen kann.

Dribblings
PES bietet in der Steuerung leider gar keine Neuerungen an, aber man hat das normale Dribbling ohne Tricks aufgewertet: Die enge Ballführung sorgt mit Drehungen auf engstem Raum dafür, dass man 1-gegen-1-Situationen auch ohne Elastico, Sombrero oder Roulette meistern kann. Genau da hat sich FIFA auch verbessert, denn man kann auch ohne Finten die Gegner mit kleinen Wendungen ausgucken. Außerdem bietet EA mit den "No Touch Dribblings" frischen Wind in der Steuerung, dazu kreative Skill-Spiele zum Trainieren. Aber diese Körpertäuschungen sind in der Praxis nicht ganz so cool wie sie klingen, weil man sie nicht intuitiv genug einleiten kann. Trotzdem hat FIFA hier frischere Impulse parat.

Standards
Stillstand bei PES und FIFA - weder bei den Freistößen noch Einwürfen oder Ecken gibt es nennenswerte Entwicklungen. Der Punktgewinn geht trotzdem an FIFA, weil das Repertoire dort vielfältiger ist, man gezielt Läufe auf den kurzen Pfosten oder die Verwirrung des Torwarts einleiten und dynamischere Standards kreieren. Ein kleiner Nachteil: Freistoßtore sind in FIFA so leicht wie nie - wer einen guten Schützen hat, versenkt mit etwas Gefühl zwei von drei Versuchen.

Ballphysik
FIFA hat auf den ersten Blick einen Schritt nach vorne gemacht, weil man dem Ball endlich mehr Schwere verliehen hat und er bei Pressschlägen & Co authentischer abspringt. Aber die Ballphysik wirkt manchmal wie eine Alphaversion: So angenehm sich die Distanzschüsse in der Flugbahn auch senken, wiederholt sich das auf den zweiten Blick ständig und es gibt noch zu viele seltsame Flugkurven und Rollwege - manchmal hat man das Gefühl, der Platz sei abschüssig, weil die Pille ewig weiterrollt, oder dass man in einen Medizinball tritt, weil er trotz Anlauf und voller Energie kaum Wucht bekommt. PES kann auch noch zulegen, z.B. beim unrealistischen Drall des Schlenzers, aber zeigt die harmonischere Ballphysik, vielfältigere Flugkurven bei Schüssen aus der zweiten Reihe, Volleys oder Flanken und vermittelt einem das angenehme Gefühl, sehr viel Kontrolle über die Pille zu haben.

Zwischenergebnis Teil 3:

64
   52
Gesamtergebnis:

122
  123

 
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