Special: Diablo 3 (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Diablo 3: Viele Köche....
Viele Köche...
Entwickler:
Release:
03.09.2013
15.05.2012
03.09.2013
kein Termin
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Spielinfo Bilder Videos
Diablo - ähnlich wie Sonys Walkman beschreibt der Name ein ganzes Genre. Diablo gehört zu den wenigen Serien, über die sich andere Spiele erst definieren können. Und mit einer Energie, die diesem Selbstverständnis zu entspringen scheint, bereitet das Pacific Symphony-Orchester gleich einen fulminanten Einstieg: "And The Heavens Shall Tremble" lässt die Erde unter den Füßen der Spielewelt erzittern! So könnten es sich die sieben Komponisten jedenfalls vorgestellt haben. Tatsächlich sind sie aber sechs Köche zu viel. Und ihr Brei ist verdorben.

Die Kraft des Einzelnen

"Verdorben" ist die Musik nur im übertragenen Sinne - von Grund auf schlecht ist sie nicht. Stimmungsvolle Bilder entstehen vor allem durch die Solisten: Eine Gitarre lehnt sich etwa an die Musik der Vorgänger an, eine Solostimme wandelt in uralten steinernen Hallen, eine Orgel beschreibt unheimliche Gotik.


In seinen besten Momenten entführt der Soundtrack in ein bodenständiges Fantasyreich. Denn während ihn das wiederkehrende Gitarrenspiel in einer vertrauten Wirklichkeit erdet, taucht der Chor in eine fantastische Anderswelt hinab. Immer wieder scheinen Chor und auch Orchester dabei den richtigen Ton zu verfehlen - ein cleveres Mittel, um finstere Gefahren in den tiefen Gewölben hervorzuheben. "Black Soulstone" und "A Tenuous Bond" zählen zu den Stücken, die mit ihrem leisen, manchmal schrägen Gesang ebenso Schönheit wie Bedrohung ausstrahlen.

Handwerk und Kunst

Manchmal klingt es aber auch seltsam esoterisch, wenn sich z.B. die an einen Western erinnernde Gitarre von "Tamoe Highlands" in einem starken Hall verliert. Dann wirkt selbst das vollständige Orchester blechern und leer - beinahe wie ein matter Synthesizer.

Doch es liegt nicht nur an der Nachbearbeitung, zum großen Teil ist es die Schuld der Komponisten selbst: Es ist geradezu enttäuschend, wie eintönig und austauschbar ihre Klänge das große Spiel begleiten. Und das wirft die Frage auf, warum ein halbes Dutzend Musiker kurze Segmente untermalen darf, wenn es doch meist einzelne Künstler sind, die
Als Grundlage der Besprechung dient der Soundtrack, wie er der Collector's Edition beiliegt. Einzeln ist die Musik derzeit noch nicht erhältlich.
"ihrem" Abenteuer einen markanten Stempel aufdrücken?

Diablo III fehlt ein starkes Thema - das einführende "And The Heavens Shall Tremble" ist einfach nur laut, Ohrwürmer gibt es nicht. Diablo III fehlen Melodien, die eine Geschichte erzählen, anstatt unbestimmte Atmosphären zu umschreiben. Und Diablo III fehlt auch eine kompositorische Klasse, die - überspitzt ausgedrückt - den geübten Handwerker vom Künstler unterscheidet. Soll in "Demon Hunter" oder "Leoric" Spannung entstehen, erheben sich Pauken, Chor und Streicher entweder gleichzeitig oder im Wechsel, bleibende Eindrücke entstehen in dem Allerlei aber nicht.

Es ist nicht schlecht. Es ist einfach nur erschreckend einfallslos und gewöhnlich, was die sieben Komponisten gemeinsam leisten. Wo einem einzelnen Cello in Journey dreißig Sekunden reichen, um seine Zuhörer mit Haut und Haaren gefangen zu nehmen, müht sich Diablo III mehr als eine Stunde lang vergeblich um Aufmerksamkeit. Die Musiker zitieren geläufige Klischees, doch ihrem Soundtrack fehlen Herz und Seele. Allein der routinierten Abwechslung und dem Einsatz der Solisten ist es zu verdanken, dass das vermeintlich große Spiel musikalisch nicht zur Hölle fährt.

Einschätzung: befriedigend
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Kommentare

greenelve schrieb am
Wizz hat geschrieben:Aber es gibt doch gar keine Nekromantenklasse in Diablo 3... D:
Seine Charklasse als Beschwörer wurde gefleddert um ihn aus den herausgerissenen Einzelteilen als Hexendoktor wieder auferstehen zu lassen.
Also wenn das keine Nekromantie ist. :ugly:
Wizz schrieb am
Aber es gibt doch gar keine Nekromantenklasse in Diablo 3... D:
Riskforfun schrieb am
Worrelix hat geschrieben:
USERNAME_2066799 hat geschrieben:Schade das hier einige Kritiken üben, aus denen klar erkennbar ist,
wie wenig Hintergrund Wissen dabei vorhaben ist.
In solchen Fällen vielleicht besser einfach mal SCHWEIGEN!
Wie viel Hintergrundwissen braucht man denn, um sagen zu dürfen, daß man den Soundtrack langweilig findet.
Da er auch losgelöst vom Spiel erworben werden kann, ist es absolut legitim, diesen auch unter dem Aspekt des ohne-Spiel-Hörens zu bewerten.
Ich finde auch die Argumentation à la "Grafikbombe braucht keinen guten Soundtrack" reichlich seltsam.
Hier mal ein Beispiel, wo Hintergrundmusik auch zufriedenstellend solo gehört werden kann, weil dort nicht nur generische Gestaltungsmöglichkeiten verwendet werden:
http://www.youtube.com/watch?v=jIqqHpZqDkU
Dazu ergänzen möchte ich zudem noch, daß Diablo 3 ein völlig anderes Spielerlebnis darstellt,
als die Vorgänger. Aufgrund der häufigen Ingame Kommentare zum Hintergrund, der Story und vielem mehr wäre alles andere als eine dezente Hintergrundmusik völlig fehl am Platze, da diese immer wieder unterbrochen wird.
Du solltest dringend mal Outcast, Grim Fandango oder Spiele mit ähnlicher folgender Funktionalität spielen.
Dort gibt es quasi kontinuierlich Hintergrundmusik, die sich aber je nach Situation ändert. Triffst du beispielsweise auf einen Gegner, kommt die Kampfmusik; sobald der besiegt ist, wird wieder auf die Standard Hintergrundmusik geschaltet.
Solche Beispiele kenne ich auch.
Im übrigen sind gewisse Gebiete oder Szenarien aus WoW auch brauchbar,
sowohl zum allein hören, als auch im Game.
Aber auch hier kommt aus meiner Sicht hinzu, daß sich Diablo 3 wesentlich schneller spielt
als andere Games und zudem eben die Textuntermalung wesentlich ausgepräger ist.
Vor allem eben ( und darum gings ja auch ) im Vergleich zu den Vorgängern und genreähnlichen Spielen und vor dem Hintergund, daß hier einige kritisieren ohne fundiertes Wissen.
Natürlich kann man diese Musik nicht mögen.
Das ist aber ein...
Vernon schrieb am
Der Schwierigkeitsgrad "Normal" zusammen mit der dahinplätschernden Musik macht mich selbst im HC Modus mitm Kumpel im Voice so dermaßen müde.
Nun im 3. Akt Alptraum machts aber wieder Spass, da man doch mittlerweile auf die Champion-Konstellationen achten muss.
Worrelix schrieb am
USERNAME_2066799 hat geschrieben:Schade das hier einige Kritiken üben, aus denen klar erkennbar ist,
wie wenig Hintergrund Wissen dabei vorhaben ist.
In solchen Fällen vielleicht besser einfach mal SCHWEIGEN!
Wie viel Hintergrundwissen braucht man denn, um sagen zu dürfen, daß man den Soundtrack langweilig findet.
Da er auch losgelöst vom Spiel erworben werden kann, ist es absolut legitim, diesen auch unter dem Aspekt des ohne-Spiel-Hörens zu bewerten.
Ich finde auch die Argumentation à la "Grafikbombe braucht keinen guten Soundtrack" reichlich seltsam.
Hier mal ein Beispiel, wo Hintergrundmusik auch zufriedenstellend solo gehört werden kann, weil dort nicht nur generische Gestaltungsmöglichkeiten verwendet werden:
http://www.youtube.com/watch?v=jIqqHpZqDkU
Dazu ergänzen möchte ich zudem noch, daß Diablo 3 ein völlig anderes Spielerlebnis darstellt,
als die Vorgänger. Aufgrund der häufigen Ingame Kommentare zum Hintergrund, der Story und vielem mehr wäre alles andere als eine dezente Hintergrundmusik völlig fehl am Platze, da diese immer wieder unterbrochen wird.
Du solltest dringend mal Outcast, Grim Fandango oder Spiele mit ähnlicher folgender Funktionalität spielen.
Dort gibt es quasi kontinuierlich Hintergrundmusik, die sich aber je nach Situation ändert. Triffst du beispielsweise auf einen Gegner, kommt die Kampfmusik; sobald der besiegt ist, wird wieder auf die Standard Hintergrundmusik geschaltet.
schrieb am

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