Test: Dance Dance Revolution: New Moves (Musik & Party)

von Mathias Oertel



Dance Dance Revolution: New Moves
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
17.03.2011
Spielinfo Bilder Videos
Seit 1999 sorgt Konami mit der Dance Dance Revolution Serie (einigen auch als Dancing Stage bekannt) für verschwitzte Partystimmung. Nachdem man aber mit Dance Evolution für Kinect das Paradebeispiel abgeliefert hat, wie man die Tanzerei nicht für ein neues System umsetzen sollte, muss die PS3-Fassung mit optionaler Unterstützung der Bewegungs-Leuchte und dem Untertitel "New Moves" die Kastanien aus dem Feuer holen.

Tanzmatte ist Pflicht

Die Emulation der Tanzmatte ist Konami mit Dance Evolution für Kinect nur rudimentär gelungen. PS3-Besitzer müssen sich zur Premiere der Dance Dance Revolution-Serie (DDR) für ihr System aber keine Sorge machen: Der dringend benötigte drucksensitive Bodenbelag wird mitgeliefert! Und hinsichtlich der Verarbeitung der Zusatzhardware sowie der Erkennung und Übertragung der Signale hat sich Konami noch nie eine Blöße geleistet. Sprich: Auch hier können Groß und Klein schnell und unkompliziert Spaß haben - wie seit jeher mit nahezu jedem anderen Teil der Serie.

Video
Mit "New Moves" feiert die Tanzmatten-Serie ihre PlayStation3-Premiere.
Und damit ist das größte Problem von New Moves  bereits ausgemacht: Wer schon einmal im Takt der Musik auf einer Matte herumgesprungen ist, um die von unten nach oben laufenden Pfeile im richtigen Moment zu aktivieren, wird sich wie zu Hause fühlen und nur wenig Neues entdecken. Zwar kann man im so genannten Club-Modus zu vier bis 20 Tracks nonstop seine Füße bemühen und sich mit dem variablen Schwierigkeitsgrad auseinandersetzen. Doch richtiges Club-Feeling will nicht aufkommen, da vor jedem Song eine kurze Ladepause stattfindet. Ein vernünftiges Überblenden hätte hier Wunder wirken können.

Einzig das Turnier ist für Veteranen, die mit Freunden kurzweiligen Spaß erleben wollen, ein interessanter neuer Ansatz. Hier geht es für bis zu vier Eintänzer darum, abwechselnd (es lassen sich bis zu 15 Runden einstellen) so viele Pfeile wie möglich in seiner Farbe zu markieren oder dem Gegner abzunehmen, bis nach Ablauf der Runden der Sieger feststeht. Erschwert wird das Vorhaben durch zufällig eingestreute Modifikatoren wie z.B. verspätetes Anzeigen der Pfeile, ein Heraufsetzen der Pfeilgeschwindigkeit usw.
Das Problem ist allerdings, dass für die unterschiedlichen Mitspieler immer der gleiche Schwierigkeitsgrad gilt - was für eine zwanglose Party zwar durchaus interessant sein könnte, innerhalb einer Familie mit unterschiedlichen Fähigkeitsstufen jedoch für unnötig Zwist sorgt. Evtl. hätte man hier eine Zwischenlösung finden können, wie man die Pfeiljagd mit verschiedenen Anforderungsgraden unter einen Hut bringt, um den Spaß zu erhöhen und den Wettbewerb spannender zu gestalten.

Move ist optional - Spaß auch

Dass man sich bei Konami nicht neuen Mechanismen verschließt, war eines der positiven Elemente, das man bei dem ansonsten spröden Kinect-Gehampel Dance Evolution mitnehmen konnte. Dementsprechend ist es keine Überraschung, dass die PS3-Premiere trotz Tanzmatte auch Move unterstützt. Doch angesichts der halbherzigen Umsetzung stellt sich mir die Frage, ob man es nicht vielleicht ganz hätte lassen sollen.
Denn letztlich wird der Lichtdongel mit PlayStationEye nur in einem Modus genutzt, dem "Move & Step". In der Praxis bedeutet dies, dass parallel zu den Pfeilen, die man auf der Tanzmatte abarbeitet, vier Felder auf dem Bildschirm mit dem Move-Controller im richtigen Moment berührt werden müssen, um die Komboketten ins Unermessliche zu treiben. Klingt gar nicht so schlecht? Nur in der Theorie. Denn letztlich lenken die zusätzlichen Pflichtfelder nur unnötig ab, da sie mitunter
Ein Modus lässt sich auch mit Move-Controller spielen. Der Spaß durch die neuen Möglichkeiten hält sich allerdings in Grenzen.
relativ unpassende Bewegungen erfordern. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, eine Funktionalität ähnlich der Just Dance-Serie bzw. der Michael Jackson Experience auf Wii einzubauen, die sich eben nicht nur auf vier Positionen beschränkt, sondern eine freiere und damit flüssigere Bewegung ermöglicht.

Sprödes Umfeld, cooler Sound

Und wo wir schon bei Just Dance und Co sind: Die Präsentation von New Moves ist höchst spröde. Es gibt keine Originalvideos, die im Hintergrund laufen, keine Polygonfiguren oder Schattenrisse, die auf dem Bildschirm tanzen. Stattdessen gibt es abstrakte Formen und Farben, die zwar den Vorteil haben, dass sie nicht die Konzentration von den Pfeilen abziehen, aber auch schrecklich unspektakulär und spröde wirken.

Der Sound hingegen kann abseits des mit seinen Anmerkungen schnell nervenden DJs/Kommentators Pluspunkte einsammeln. Unter anderem weil mit knapp 50 Songs aus verschiedenen Epochen und Genres von Kool & the Gang (Celebration) bis hin zu Lady Gaga oder Train (Hey, Soul Sister) ein überraschend breites Spektrum an lizenzierten Tracks angeboten wird.  Dass wie für die Serie üblich dabei der Fokus immer etwas zu sehr auf generischem J-Pop/Eurotrash-Dancefloor liegt, ist letztlich eine Geschmacksfrage. Gleiches gilt für die Surround-Abmischung, bei der man den Weg gegangen ist, den Spieler auf der Matte frontal mit der Musik zu beschallen, während sich der Jubel der Zuschauer etc. von "hinten" den Weg in die Ohrmuschel bahnt.

 

Kommentare

Kampfhamster schrieb am
Randall Flagg hat geschrieben:Bin ich der einzige, der bei dem Titel Ossis vorm Geistigen Auge hatte, die mit neuen Moves über die Mauer springen?
Wenn du die Beiträge gelesen hättest, dann hätte sich dir diese Frage nicht gestellt. :roll:
Randall Flagg schrieb am
Bin ich der einzige, der bei dem Titel Ossis vorm Geistigen Auge hatte, die mit neuen Moves über die Mauer springen?
Jazzdude schrieb am
mr archer hat geschrieben:Woah!
Die DDR bewegt sich noch!!
Los, hau drauf, auf das zähe Luder!!!
wat
mr archer schrieb am
Woah!
Die DDR bewegt sich noch!!
Los, hau drauf, auf das zähe Luder!!!
schrieb am