Test: H.A.W.X. (Simulation)

von Paul Kautz



H.A.W.X.
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
05.03.2009
19.03.2009
05.03.2009
Spielinfo Bilder Videos
Das Tom Clancy-Universum kannte bislang keine Berührungsängste: Von Ghost Recon bis Endwar ging es bislang immer bodenständig zur Sache, Flugzeuge kamen nur als durchschlagende Sondereinheiten ins Spiel. Zeit, die Perspektive zu wechseln: In HAWX kümmert man sich vom Cockpit aus selbst um das Grobe, während sich die Einheiten am Boden um die Detailarbeit sorgen können.

Es brennt wie Feuer

Gerade aus großer Höhe sieht HAWX fabelhaft aus - im Tiefflug geht's aber sowohl mit Detailgrad als auch Geschwindigkeit bergab.
Wir erinnern uns an Ace Combat 6 : Die Story war behämmert, aber hübsch inszeniert. Schnitt zu HAWX: Die Story ist behämmert, aber hässlich inszeniert. In den Jahren zwischen 2014 und 2021 fliegt David Crenshaw (den man nie zu Gesicht bekommt) Einsätze rund um die Welt, zuerst auf Seiten der privaten Söldnerfirma Artemis, dann für die US Air Force. Clancy-typisch mit viel patriotischem Tamtam, Atombomben sowie militärischem Zack, aber nicht nur in der Erzählweise sehr belanglos, sondern auch über staubtrockene Briefings mit Rendergesichtern auf dem Stand von 1998 bemerkenswert unansehnlich dargeboten.

Gut, diese Besprechungen lassen sich auch auf Knopfdruck überspringen, viel verpassen wird man ohnehin nicht: Ein Großteil der 19 Missionen folgt dem »Verteidige dies«- oder »Zerstöre das«-Prinzip: Mal muss man eine Ölraffinerie beschützen, mal einen flüchtenden Warlord abfangen, mal am Boden kämpfende Ghost-Einheiten unterstützen, mal die Air Force One davor bewahren, entführt zu werden, mal ein startendes Space Shuttle verteidigen, mal einen Angriff auf Chicago vereiteln. Nur ab und zu bricht man aus dem bewährten Schema aus - etwa wenn man unter einer bestimmten Höhe bleiben muss, um EMP-Türme auszuschalten, oder wenn man durch einen virtuellen Tunnel fliegen muss, um heil durch ein Flugabwehr-verseuchtes Gelände zu kommen. Die Aufträge, die teilweise unter Zeitdruck ausgeführt werden müssen, beginnen und enden immer in der Luft, nie muss man sich selbst um Start oder Landung kümmern. Und die Missionen selbst sind
Karriere leicht gemacht: Für jeden Abschuss gibt es Erfahrungspunkte, was neue Maschinen und Bewaffnung für selbige bedeutet.
sehr kurz: Sehr viel mehr als 15 Minuten dauert kaum ein Auftrag, was schlussendlich dafür sorgt, dass man nach spätestens sechs Stunden den Abspann zu sehen bekommt. Moment, das war gelogen - es gibt nämlich keinen. Die letzte Mission ist ein ultrakurzer Epilog, danach geht's schnurstracks wieder zurück ins Hauptmenü.

Ein todsicheres System

In den ersten Missionen muss man sich mit flugtauglichem Alteisen wie der Su-25, der Mig-25 oder der Mig-21 zufrieden geben, aber damit ist schnell Schluss. Denn mit jedem Abschuss und mit jeder erfüllten Herausforderung wandern Erfahrungspunkte aufs Pilotenkonto, die nicht nur für geschmeidig klingende neue Ränge, sondern auch für freigeschaltete Extras sorgen: Neue Maschinen, neue Lackierungen für selbige, neue Levels, neue Waffensets. Mit der Zeit beherbergt der Hangar damit gut 50 Flugzeuge aus den letzten 50 Jahren - ein Großteil davon realen Modellen wie der Mig-29, der F-22 oder der A-10 nachgebildet. Allerdings ist nicht jedes Modell auch sinnvoll; was zum Beispiel eine YF-12 hier verloren hat, eine reine Aufklärungsmaschine, ist schwer zu verstehen. Der größte Teil des freispielbaren Kontingents dient nur Ausprobier-Zwecken: Das Spiel schlägt für jede Mission eine optimale Maschine vor, mit der man grundsätzlich auch am besten fährt - ist zwar schön, dass man so viel freischalten kann, aber die Mehrheit davon braucht man schlicht nicht. Wer trotzdem Wert darauf legt, kann sich für jeden Auftrag seine Wunschkombination aus Flugzeug und Bewaffnung selbst zusammenstellen, allerdings nur im groben Rahmen: Die Wahl der Waffen erfolgt paketweise, nicht separat.

Das optionale ERS erleichtert das Fliegerleben erheblich: Einmal aktiviert weist es einem zuverlässig den Weg zum nächsten Abschuss oder von einer bedrohlichen Rakete weg.
Das alles passt allerdings wie der Feuerknopf auf den Joystick, denn HAWX ist so arcadig, wie es nur geht: Dutzende Raketen und Bomben unter den Tragflächen sind Standard, das Flugmodell kennt keine G-Kräfte, die Maschinen unterscheiden sich abgesehen vom Äußeren nur in wenigen Punkten - dass eine A-10 langsamer unterwegs ist als eine F-22 ist auch schon das wesentliche Alleinstellungsmerkmal. Wer trotzdem auf keinem der drei Schwierigkeitsgrade Land sieht, kann noch jederzeit das ERS aktivieren. Das »Enhanced Reality System« hat hauptsächlich zwei Funktionen: Die Anzeige einer optimalen Abfangroute und eines Ausweichkurses. Ersteres projiziert mittels eines blauen Dreiecktunnels einen todsicheren Abfangkurs auf den gerade gewählten Gegner, an dessen Ende man nur abdrücken muss, um einen Treffer zu landen. Letzteres hilft im gegenteiligen Fall; falls man von einer Rakete verfolgt wird, aktiviert man das ERS, welches jetzt einen orangen Tunnel ins Bild blendet, der dafür sorgt, dass man auf keinen Fall getroffen wird. Klingt billig? Ist es auch.

                

Kommentare

Sir Richfield schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:Ach auf Star Wars steht Clancy ? :D
Warum sollte Clancy Star Wars auch nicht mögen? :D
Jazzdude schrieb am
White Wolf_1986 hat geschrieben:Ich schätze das Verkauft sich mal wieder super , alleine weil Clancy draufsteht wirds gekauft.
Star Wars - The Force Unleashed hats (leider) vorgemacht.
Ach auf Star Wars steht Clancy ? :D
johndoe869725 schrieb am
Vodnik hat geschrieben:Da denkt man gleich, beide sind gleich dieselben User. :mrgreen:
Nicht so falsch gedacht. Dumm nur, dass das verboten ist.
Dat Scharger schrieb am
Da denkt man gleich, beide sind gleich dieselben User. :mrgreen:
death_dot_com schrieb am
Also Leute : wenn´s nicht laggen soll , kauft man sich mal nen ordentlichen PC. Außerdem soll´s helfen das Detail hochzustellen damit´s besser aussieht.
weiterhin hilft eine vernünftige Internetverbindung mit ausreichend Geschwindigkeit beim Onlinezocken... außerdem sollte der Host keine alte Mühle sein, ich weiß ja nicht mit was für einem Rechner mit was für Komponenten getestet wurde , aber das Ergebnis scheint mir wenig glaubwürdig , da auf meinem Rechner alles flüssig läuft. An dieser Stelle frage ich mich dann inwiefern die Testergebnisse der ganzen Seite repräsentativ sein können , wenn die Tester mit PC´s und Ahnung unter Niveau testen und beurteilen . Weiterhin möchte ich allen Nutzern dieser Seite die mit dem Fazit übereinstimmen raten, ihre PC´s nicht weiter zu nutzen ; mit so wenig Ahnung sollte man die Finger von PC´s lassen.
Diese wegen zu wenig Ahnung abzuschießen macht höchstens Leuten mit Ahnung Arbeit... Zu guter letzt bleibt mir noch den Testern von 4players.de zu raten dringend ihren Wissensstand in Sachen LESEN (auf den Verpackungen stehen hinten die Mindestanforderungen und die Empfohlenen für den PC), Hardware (davon braucht man Ahnung wenn man einen PC kauft, aufrüstet umbaut etc. bzw. wissen will ob etwas flüssig laufen kann oder nicht) und Möglichkeiten der Software etc. auf den Neusten Stand zu bringen...
In diesem Sinne ,
einen schönen Tag noch...
death_dot_com
P.S.: Ich habe mich nur registriert um das hier zu schreiben , ansonsten ist mir die Seite samt Testmethoden , Faziten etc. zu arm um sie für Anderes zu nutzen...
schrieb am