Waffen, Rüstung & Modifikationen
Shepard kann komplette Panzerungen anlegen oder einzelne Teile gezielt schützen - es gibt zig Hersteller.
Es gibt also weniger Abwechslung, weniger Rollenspiel. Was gibt es mehr? Waffen und Ausrüstung! Shepard kann sich fünffach und seine Mitstreiter zweifach ausrüsten, indem er Waffen auf Steckplätze am Rücken montiert. Im Gegensatz zum Vorgänger kann er auch während eines Einsatzes wechseln. Von Pistolen über Sturmgewehre, Schrotflinten und Präzisionsgewehren in zig Varianten ist alles dabei; und sie fühlen sich auch anders an, was Rückstoß, Mündungsfeuer und Explosivgeräusche angeht.
Jede Waffe besitzt fünf Eigenschaften: Gewicht, Kapazität, Feuertempo, Schaden und Präzision. Zwar werden diese Werte zum Vergleich markiert, wenn man zwischen ausgerüsteten Waffen wechselt. Aber diesen Vergleich vermisst man bei einem Händler bzw. an einem Shop-Terminal - dort bekommt man nur eine Beschreibung und muss raten, ob diese neue Pistole vielleicht mehr Schaden macht als die alte. So kauft man des Öfteren die Katze im Sack. Ärgerlich, aber erneut komplett verschmerzbar, denn man hat quasi immer genug Geld. Das "Wirtschaftssystem" wirkt beliebig: Man findet eigentlich überall Credits, selbst in Kampfmissionen, und bekommt sie auch automatisch nach Missionen gutgeschrieben. Das Kaufen von neuen Waffen wird einem auch deshalb nicht allzu schmackhaft gemacht, weil man selbige genauso wie Panzerungen unterwegs findet.
Die Farbe der Panzerung
Allerdings sollte man nicht zu viele Ballermänner gleichzeitig mit in den Kampf schleppen, denn ihr summiertes Gewicht wirkt sich negativ auf die Abkühlzeit der Fähigkeiten aus – das ist eine lobenswerte Ergänzung. Man kann dem entgegen wirken, indem man weniger Waffen trägt oder selbige z.B. über Modifikationen leichter macht. Pro Waffe gibt es zwei Plätze für Verbesserungen, dazu gehören auch Visiere, eine höhere Feuerrate oder mehr Durchschlagskraft. Mit all diesen Zusätzen kann man recht schnell experimentieren, allerdings vermisst man eine komplette Übersicht. Zudem kann man jede Waffe gegen Credits direkt auf höhere Stufen bringen und damit nahezu alle Werten verbessern.
Bei der Ausrüstung vom Helm bis hin zur Panzerung verschiedener Körperteile sieht das etwas anders aus: Diese kann Shepard nicht für seine Gefährten anpassen und nicht direkt im Gelände wechseln, sondern nur stationär - z.B. auf der Normandy. Neu ist, dass man nahezu alle Rüstungsbereiche optisch anpassen kann, indem man Farben und Materialstrukturen dafür wählt. Wichtiger sind natürlich die statistischen Werte: Man kann gezielt die Gesundheit, die Aufladezeit, den Schaden etc. verbessern, wenn man Teile unterschiedlicher Hersteller kombiniert. Es gibt auch teure Komplettpanzerungen, die man dann allerdings nicht mehr modifizieren kann.
Die Multiplayer-Ernüchterung
Video:
Der neue Koop-Modus wurde für bis zu vier Spieler konzipiert.
Wer möchte, darf sich neuerdings auch über das Internet im Universum austoben. Das ist zwar nicht nötig, um die Kampagne zu meistern, aber man kann seine militärische Stärke für das Finale verbessern – nicht nur über kooperative Missionen an PS3, 360 und PC, sondern auch über iPhone und iPad: Denn nur so lässt sich der Wert der Bereitschaft erhöhen, der im Offline-Spiel ansonsten immer bei 50% liegt und so die Hälfte aller bisher gesammelten Kriegsaktivposten abzieht. Nur wer online loslegt, kann diese Abzüge verringern.
Bis zu vier Spieler können gemeinsam einzelne Missionen starten. Das Schöne daran: Man kann auch mal andere Völker wie Kroganer oder Quarianer wählen, kann ihre Fähigkeiten verbessern und Waffen modifizieren – es geht also um einen neuen Helden, Shepard bleibt auf der Normandy. Man erhöht so allerdings nicht nur die Bereitschaft für die Kampagne, sondern sammelt auch Erfahrungspunkte, um weitere Charaktere, Wummen und Ausrüstung freizuschalten. Außerdem wird ein maximal aufgestufter Online-Kämpfer umgehend als Kriegsaktivposten in der Kampagne hinzugefügt. Das ist theoretisch eine gute Verbindung zur Story, denn so wird die Parallelität der Ereignisse simuliert. Allerdings ist dieser Charakter für den Multiplayer auch gestorben.
Das Schlechte daran: Das kooperative Spiel ist im Vergleich zur Shooterkonkurrenz einfach zu austauschbar, zu träge und wirkt wie eine billige Kopie des Horde-Modus aus Gears of War. Man stellt sich ganz einfach knapp einem Dutzend Angriffswellen der Reaper und ihrer Verbündeter, ohne jedoch die situative Dynamik und Spannung des Vorbildes zu erleben. Vor allem der Nahkampf macht immer wieder Zicken – Letzter wird einfach nicht flüssig genug ausgeführt. Hinzu kommt, dass das Geschehen mit plötzlichen Gegner-Spawns, Richtungspfeilen, Countdowns sowie dem Hantieren der Spezialfähigkeiten oft chaotisch ist. Die KI verdankt ihre Stärke vornehmlich ihrer Masse oder starken Schilden, agiert aber wie in der Kampagne teilweise apathisch und dumm.Der Zugriff auf biotische Kräfte oder Hacker-Angriffe wird übrigens eingeschränkt, da man sich vor jeder Runde auf drei festlegen muss, die direkt über Knöpfe ausgelöst werden. Für etwas Abwechslung sorgen kleine Schutzmissionen, wenn einer der vier z.B. einen Terminal bedienen und während dessen bewacht werden muss.