Test: Hunted: Die Schmiede der Finsternis (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Hunted: Die Schmiede der Finsternis
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
03.06.2011
03.06.2011
22.02.2013
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ab 4,49€

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Action und Fantasy: Diese beiden klassischen Spielelemente zu verbinden, haben nur wenige abseits des Hack&Slay à la Diablo oder Sacred versucht. Und noch weniger hatten Erfolg damit, obwohl The Wheel of Time oder Hexen gezeigt haben, dass es auch anders geht. Das Team von inXile versucht nun, mit Hunted -Die Schmiede der Finsternis diese Lücke zu schließen und nebenbei der Zweierarmee Salem und Rios den Kampf anzusagen.

Alles schon gesehen

Zwei Söldner, die bei ihrem Job plötzlich ihrem Gewissen statt dem Ruf des Geldes folgen und gegen das personifizierte Böse antreten - koste es, was es wolle. Haufenweise schwer bewaffnete Gegner. Bosskämpfe. Ein rudimentäres Deckungssystem. Kooperatives Spielen. Schaut man sich einen Großteil der Mechanik an, gewinnt man den Eindruck, dass man den nächsten Teil der Army of Two-Serie spielt.

Video
Die Zusammenarbeit der beiden Fantasy-Söldner spielt eine wichtige Rolle. Dennoch bleibt die Action weitgehend gewöhnlich.
Und machen wir uns nichts vor: Wenn man die Kulissen von Hunted austauschen würde, die Grafiksets der Feinde anpassen, die Elfendame E'lara mit mehr Muskeln versehen und ihr sowie dem Schwertschwinger Caddoc Masken geben würde, hätte man Salem und Rios. Naja, so ähnlich.
Denn auch wenn man, und das ist durchaus positiv zu sehen, immer wieder an die kooperative Action von EA erinnert wird, vergisst man irgendwann das offensichtliche Vorbild. Denn trotz einiger Schwächen, die vor allem im kosmetischen Bereich zu finden sind, die aber auch vor Mechaniken nicht halt machen, zeigt das Fantasy-Abenteuer auch einige solide Stärken.

Banale Geschichte, interessante Chemie

Die Story gehört allerdings nicht dazu. Zu abgegriffen, zu stereotyp zeigt sich die Mär um Verrat und Rache, als dass man überrascht Atem holen oder vor Spannung nervös an den Fingern nagen würde. Auch die fragmenthaften Erzählungen, die man über den so genannten "Todesstein" von den über 50 gut in den linearen Abschnitten verteilten (und mitunter versteckten) Verstorbenen bekommt, helfen nur eingeschränkt weiter.
Ähnlich den Tonbändern in BioShock geben sie zwar einen vertieften Eindruck in die Geschehnisse und die Welt, in der man sich Schwert schwingend und Pfeile verschießend herumtreibt. Doch trotzdem mag sich kein bleibender Eindruck einstellen.

Ganz anders bei dem ungleichen Paar, das man bei seinem Abenteuer begleitet. Anfänglich noch ebenso stereotyp wie die Geschichte, lernt man über die Elfin und den Menschen bald einige Hintergründe kennen. Und wie Salem und Rios ist es auch für E'lara und Caddoc ein Zeitvertreib, sich gegenseitig anzufrotzeln und Kommentare zum gegenseitigen Schicksal abzugeben.
Von Zeit zu Zeit wird die Klischeekiste zwar etwas zu sehr bemüht, doch im Großen und Ganzen werden sowohl die Figuren als auch ihre Beweggründe gut gezeichnet. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, wobei die Lokalisierung abgesehen von gelegentlich unsauberer Abmischung gelungen ist. Aber da Witz- ähnlich wie Film- und Musik-Geschmack stark vom Individuum abhängt, werden einige der Gags nicht bei jedem zünden. Doch die zumeist altkluge Elfin ist mit dem tumben und verbal mitunter unbeholfen scheinenden Menschen ein durchaus interessantes Duo, das von mir aus gerne ein weiteres Abenteuer erleben darf.

Kooperative Taktik und passable KI

Denn die Action, die sich zu einem Großteil eher an klassischen Varianten wie Drakan orientiert und diese mit moderner Ballerei im Stile der Army of Twos anreichert, anstatt sich an einschlägigem Hack&Slay wie Sacred oder Titan Quest entlangzuhangeln, weiß zu unterhalten.
Okay: Mit glaubwürdiger Fantasy haben die Pfeil-Gatlings nichts zu tun, die man hin und wieder bemannen darf und die in einem mörderischen Stakkato ihre unendlich scheinenden Geschosse über die Schlachtfelder jagen. Doch die Genugtuung, auch die größten und im normalen Gefecht schwer zu erledigenden Feinde im Pfeilhagel fallen zu sehen, ist nicht zu unterschätzen.

Doch der Rest der Auseinandersetzungen, die die beiden Söldner ausfechten müssen und die man im Idealfall mit einem menschlichen Spieler an seiner Seite erlebt, sind im weitesten Sinne klassisch. Da die KI einen größtenteils guten Job macht und es für Solisten und Duett-Krieger keine jeweils eigenständigen Abschnitte gibt, kann man auch alleine in den Kampf ziehen, ohne allzu viel Spaß einbüßen zu müssen.

An den Konsolen kann man auch per Splitscreen ins Gefecht ziehen. Ansonsten stehen auch Online- und LAN- bzw. System-Link zur Verfügung.
An den Konsolen kann man auch per Splitscreen ins Gefecht ziehen. Allen Fassungen stehen Online- und LAN- bzw. System-Link zur Verfügung.
Was das Koopspiel (auf Konsolen neben LAN/System Link und Online auch per Splitscreen möglich) jedoch deutlich aufwertet, ist die Möglichkeit, sich absprechen zu können und die dafür prädestinierten Arenen, durch die man geschleust wird, taktisch auszunutzen. Vor allem das Zusammenspiel verschiedener Angriffe und Zauber ist mit einem menschlichen Partner deutlich besser umzusetzen als mit der KI, der man leider nur im Zusammenhang mit Schalterrätseln einen Befehl geben kann. Ansonsten ist man solo eher in der reaktiven Rolle und versucht, sich so gut es eben geht auf die Aktionen des KI-Partners abzustimmen, der nur selten mit seinen Zaubern und Spezialangriffen vollkommen danebenliegt und auch bei notwendiger Reanimation des Spielers gut reagiert, während man wie bei Gears of War 2 auf den Partner zu kriecht und der Bildschirm sich zunehmend rot verfärbt.

Gewöhnliche Action

Doch egal, ob man jetzt solo in den Kampf zieht oder zu zweit die Truppen des Gegners dezimiert: Die Schlagkombos sind überschaubar und leicht zu erreichen. Die Distanzwaffe lässt sich ebenfalls einfach einsetzen und kann optional von einer Zielhilfe zum besseren Anvisieren unterstützt werden. Mit der unkompliziert aufzurufenden Magie sowie dem Block, dem rudimentären Deckungssystem und der Ausweichrolle wird das offensive bzw. defensive Repertoire komplettiert.
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Kommentare

Funfab schrieb am
Also ich habs jetzt übers wochenende mit nem kumpel durchgezockt und muss rückblickend sagen "es hat spaß gemacht"
AxTincTioN schrieb am
PanzerGrenadiere hat geschrieben:
Funfab hat geschrieben:
AxTincTioN hat geschrieben:Also ich empfehle dir: Quäl dich durch die ersten beiden Kapitel... Das Ende vom 2. wird noch ganz witzig und im 3. gibt's dann sogar ein paar ansehnliche Kulissen zu sehen ;)
ja mach ich, ich hoffe immer noch das der spaß mit dem spielen kommt
erstmal nicht, denn gerade der zweite akt, der auch gleichzeitig vom design her der langweiligste im ganzen spiel ist, zieht sich scheinbar endlos in die länge. danach wird wird das spiel, zumindest voin der umgebung her, interessanter.
Wirklich, fandest du? Also ich fand bisher nichts hässlicher und langweiliger als die brennende Stadt in Kapitel 1 :D
superboss schrieb am
ich fands nach anfänglicher Begeisterung auch recht fad. Ist halt nen typisches Klopp Adventure im Enslaved Stil mit Demons Souls und Gears Elementen. wer auf sowas steht, kann es sich ja anscahuen. Für mich war alles recht belanglos und austauschbar.
Und die Souls Elemente sollen sie da lassen , wo sie hingehören.
Das ist ja fast schon Rufschädigung......
Funfab schrieb am
klingt aber auch nicht so als würde es meine hoffnung, die ich vor dem Kauf hatte, erfüllen :(
Ps. die waren nicht groß
PanzerGrenadiere schrieb am
Funfab hat geschrieben:
AxTincTioN hat geschrieben:Also ich empfehle dir: Quäl dich durch die ersten beiden Kapitel... Das Ende vom 2. wird noch ganz witzig und im 3. gibt's dann sogar ein paar ansehnliche Kulissen zu sehen ;)
ja mach ich, ich hoffe immer noch das der spaß mit dem spielen kommt
erstmal nicht, denn gerade der zweite akt, der auch gleichzeitig vom design her der langweiligste im ganzen spiel ist, zieht sich scheinbar endlos in die länge. danach wird wird das spiel, zumindest voin der umgebung her, interessanter.
schrieb am

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