Test: MotorStorm: Apocalypse (Rennspiel)

von Jan Wöbbeking



MotorStorm: Apocalypse
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
27.03.2013
Spielinfo Bilder Videos
Man lernt nie aus: Die Rechts-vor-links-Regel gilt offenbar auch in der Seefahrt! Besonders, wenn ein gigantischer Wirbelsturm mir von rechts einen aus dem Ozean gerissenen Kahn vor das Rallye-Auto pfeffert, empfiehlt sich ein kleiner Schlenker nach links. In Motorstorm: Apocalypse zelebrieren die Evolution Studios die pure Lust an der Zerstörung, denn diesmal führen die Off-Road-Rennen durch eine völlig verwüstete Endzeit-Metropole.

Das Chaos regiert!

Beim Entwerfen der Strecken haben die Entwickler sich viel Mühe gegeben: In einem Moment düse ich noch durch einen U-Bahnschacht, ein paar Sekunden später fällt die halbe Skyline vor meinen Augen in sich zusammen, während im Hintergrund der energetische Dubstep- und Drum’n’Bass-Soundtrack von DJ Shadow, Noisia und Elite Force für noch mehr Adrenalin im Blut sorgt. Jetzt sind gutes Timing und ein geübter Finger am Boost-Knopf besonders wichtig: Erreiche ich zu viel oder zu wenig Geschwindigkeit, segelt mein Fahrzeug gnadenlos in den nächsten Trümmerhaufen. Der Absturz ist aber kein Weltuntergang: Schon Sekunden später bin ich zurück auf der Strecke und merke, dass auch ein paar KI-Kollegen gestrauchelt sind – also ist nicht mal ein einziger Platz flöten gegangen.

Video
Das Festival steigt diesmal in einer von Naturkatastrophen demolierten Stadt.
Kurz bevor ich zum nächsten Absprung ansetze, gebe ich dem kleinen Cross-Motorrad neben mir einen kurzen, gut platzierten Check und schon macht es zum zweiten Mal den Abflug. Das seitliche Rammen funktioniert hier so einfach wie in Wheelman und sorgt meist für herrliche Schadenfreude: Ein Druck auf Kreis oder Quadrat und schon rempelt mein fahrbarer Untersatz schwungvoll in die entsprechende Richtung. Mit dem dicken Monster-Truck ist die unfaire Spielweise natürlich eher von Erfolg gekrönt als mit einem kleinen ATV. Auch die KI attackiert, was das Zeug hält. Während des Story-Modus hält sich das in einem erträglichen Rahmen – in den ohnehin schweren Hardcore-Veranstaltungen kosten die übertrieben nervigen Angriffe aber wertvolle Sekunden und gingen mir schnell auf die Nerven.

Krieg auf der Straße

Wer die Vorgänger gespielt hat, wird sich sofort in Motorstorm: Apocalypse zurecht finden. Im Einzelspielermodus verzichtet die Spielmechanik auf komplexe Regeln oder Fähigkeiten, wie es sie z.B. in blur oder Split/Second gibt. Statt frischer Ideen gibt es Arcade-Hausmannskost mit einfacher Steuerung und einem simplen Boost-System. Neben der Ramm-Attacke besitzen die über 30 Fahrzeuge in zwölf Klassen den serientypischen Boost. Der Sprit für den Nachbrenner geht nie aus – allerdings macht der Motor das nur einige Sekunden lang mit. Wenn der Zeiger in den roten Bereich flitzt und ein Warnhinweis aus den Boxen zwitschert, ist es höchste Zeit, den Finger vom X-Knopf zu nehmen, sonst fliegt das Vehikel in die Luft. Sause ich durch eine dicke Pfütze, wird der Motor aber spürbar kühler. Das Abkühlen durch Wasser oder den Luftzug bei Sprüngen lassen sich im Online-Mehrspieler sogar mittels Spezialfähigkeiten aufrüsten. Die zusätzlichen Verhöhnungen und kleinen Tricks mit den Bikes spielen aber keine große Rolle.

Leider scheinen meine Gegner die Boost-Regeln manchmal in der letzten Runde des Rennens zu vergessen und sprengen sich kurzerhand in die Luft. Oder sie bauen ohne Not kurz vor Schluss einen selten dämlichen Unfall, so dass ich doch noch mit der nötigen Platzierung über die Ziellinie rausche. Diese Variation der Gummiband-KI fällt zum Glück nicht so stark ins Gewicht wie in anderen Titeln, in einigen Rennen fällt sie trotzdem unangenehm auf.

                       

Kommentare

crewmate schrieb am
Das ist ja mal gestört! XD
Mitten im Rennen rückt plötzlich die Kavalerie im D-Day Stil am Strand an und schießt auf die Rennfahrer. Die haben PANZER! Ich dachte nur noch: "Oh Shit!" Passanten können im Carmageddhon Stil umgefahren werden, was ich zu vermeiden versuche. Außer die Soldaten, hrhr. Epic Awesomeness in jeder Runde. Effekthascherei, aber nichts könnte mir egaler sein. Das ist ein modernes POD.
Zum Glück ist es Teil der PSN+ Angebote, sonst hätte ich mich wohl nicht weiter dafür interessiert. Und dann soll das bald noch das Move Lenkrad unterstützten. Wooh! :D
Besser als Split/Second, nicht so ausbalanciert wie das großartige blur. Untergegangen sind sie leider alle.
Scorplian schrieb am
Kemba hat geschrieben:Hab irgendwo gelesen, dass der 2-Spieler-Splitscreen Balken hat und nicht so wie beim Vorgänger den ganzen Bildschirm nutzt, stimmt das?
ja stimmt =/
deshalb hab ich auch auf vertikalen Splitscreen gestellt (was auch doof bein ner Röhre is ._.)
ich muss auch sagen, das einzige das mir wirklich stark missfällt, dass das gesamte Spiel stark nen HD-TV voraussetzt (kein Geld dafür -.-)
Kemba schrieb am
Dark Scorpion 666 hat geschrieben:
Flat Eric hat geschrieben:Kann man MIT KI-Gegnern online gegen Freunde fahren?
nein, ABER man kann online Splitscreen spielen O.O
Hab irgendwo gelesen, dass der 2-Spieler-Splitscreen Balken hat und nicht so wie beim Vorgänger den ganzen Bildschirm nutzt, stimmt das?
PunkRockGuy schrieb am
Zocke das Spiel seit heute und finde es eigentlich ziemlich gut. Dennoch bin ich als Fan der Vorgänger(insbesondere Teil1) ein wenig enttäuscht:
Bin ich der einzige der den Comic Stil der Rennen nicht mag? Bei den Vorgängern wirkte alles noch sehr realistisch und jetzt siehts iwie nach Spielzeugautos aus. Generell finde ich die Grafik hat seit Teil1 eher abgebaut
Und warum kann ich die Kampagne nicht als Ich mit meinen eigenen Fahrzeugen spielen. Als SP only Spieler bin ich extrem enttäuscht nachdem die Upgrades ein Klasse Future sind und ich diese komischen Comic Charaktere nicht mag
Hardtarget schrieb am
naja vll hol ichs mir irgendswann ma für lau .....
scheint ja soooo schlecht nicht zu sein :waah:
schrieb am