Rätselhafte Reise
Trotz der theoretischen Freiheit gibt es einen Weg, denn an bestimmten Plätzen werden mit der Anwesenheit der kleinen Gestalt Statuen zum Singen und Leuchten gebracht, worauf sich hinter ihnen riesige Tore in die nächste Welt öffnen. Dann begegnet man den rätselhaften erzählerischen Elementen: Zum einen eine Art Traum, in dem die kleine Gestalt in grellem Licht viel größeren Wesen begegnet. Ihre Eltern? Ahnen? Götter? Zum anderen gibt es eine Art Wandteppich, auf dem der künftige Weg des Kapuzenwesens ikonographisch dargestellt wird. Schon dort wird schnell klar, dass der Weg zum Ziel nicht immer so leicht und beschwingt sein wird – düstere Wolken ziehen auf.
Man muss einige Hindernisse überwinden und logische Rätsel lösen. Wie kommt man über diese Brücke? Nicht nur das Artdesign, auch die Technik ist fantastisch: Der Sand in Uncharted war schön, hier ist er schöner!
Auf schmalen Simsen im Gebirge muss man schon bald Schutz hinter Felsen suchen – ansonsten wird man über den Abgrund geweht. Und als die kleine Gestalt in einer kalt schimmernden Grotte an einer halb verschütteten Statue vorbei wandert, erwacht diese unter lautem Tosen zum Leben: Eine steinerne Kreatur, die aus dem Boden schießt und daraufhin wie ein Wächter durch die Höhle fliegt – ein klasse Moment in dieser so stillen Welt. Ihr blau funkelndes Auge sucht die Gegend ab, so dass man nicht mehr unbeschwert erkundet, sondern angespannt in Deckung flieht. Wird man von seinem Blick ertappt, stürzt sich der Drache auf die Gestalt und ihr magischer Schal, vielleicht schon auf eine stolze Länge angewachsen, wird gestutzt.
Gefährliche Odyssee
Es gibt zwar keinen Tod, keinen Kampf, aber die Reise wird so gefährlicher,
Es geht nicht nur idyllisch, sondern auch gefährlich zu: Lauert da etwas im Dunkeln? Ab und zu muss man sich verstecken.
spannender und beschwerlicher. Wo in der hellen Wüste noch die Unbeschwertheit sowie die Freude am Tanz mit den Stoffwesen regierte, muss man sich später nicht nur vor diesen Wesen in Acht nehmen, indem man Deckung und Schutz in kleinen Ruinen sucht: Gerade wenn man die Schneeregionen des Berges erreicht, huscht man wie ein Hase von Unterschlupf zu Unterschlupf, während mehrere der riesigen Jäger in der Luft kreisen . Ob man es schafft? Aber nicht nur diese sorgen für Gefahr und Spannung, vor allem die Natur wird immer gnadenloser, immer beeindruckender.
Schon in der Wüste hat man bemerkt, wie schwer es ist, eine steile Düne zu erklimmen. Mit jedem Schritt wurde man langsamer. Oder wie leicht man vom Wind hinweg gefegt wird, wenn man sich zu weit hinauf wagt – regelrechte Wellen wurden dann in den Sand getragen und man purzelte hinab. Noch gewaltiger wird das Ganze beim Aufstieg zum Gipfel, wenn man nicht mehr von Sand, sondern von Schnee und Frost umgeben ist, der sich dynamisch in den eigenen Mantel und auch alle anderen Stoffe frisst. Alles wird immer weißer und steifer. Man friert regelrecht ein, kann die glimmenden Runen nur noch ganz kurz aktivieren und spürt den nahenden Tod.