Test: Trinity Universe (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Tecmo Koei
Release:
25.06.2010
Spielinfo Bilder  
Die Partypflege ist jedenfalls sehr motivierend und facettenreich. Vor allem da man nicht alle Objekte der Begierde einfach kaufen kann, sondern erst aus gefundenen Rohmaterialien herstellen muss. Unverständlich nur, dass beim Kauf oder Herstellen neuer Ausrüstung keine Vergleichswerte angezeigt werden und aktuell ausgerüstete Gegenstände als nicht vorhanden angezeigt werden.
Die Handlung wird komplett durch Standbilder und Dialoge im Anime-Stil erzählt. Dabei kommt es immer wieder zu witzigen Reibereien unter den Gruppenmitgliedern.
Für ambitionierte Jäger und Sammler ist Trinity Universe trotzdem ein gefundenes Fressen, an dem man sich unzählige Stunden laben kann. Schade nur, dass der immer gleiche Spielverlauf so schnell an Reiz verliert.

Amüsante Belanglosigkeit

Auch die Story plätschert völlig belanglos vor sich hin und lebt einzig von ihren amüsanten Dialogen, in denen sich selbst die Figuren teilweise über den Plot oder ihre Rollenverteilung beschweren, was die Missstände zwar irgendwie sympathisch, aber nicht besser macht. Manchmal ist der Humor zwar genauso flach wie Etnas immer wieder als Gesprächsthema dienenden Brüste, aber die mitschwingende Selbstironie bringt einen trotzdem zum Schmunzeln. Und dann sind da ja auch noch die unter Etnas Wutausbrüchen leidenden Prinnys, die um keine faule Ausrede verlegen sind, ständig nach besserer Bezahlung und Alkohol lechzen und doch immer den Kürzeren ziehen.

Leider wurden jedoch nicht alle Dialoge vertont, selbst Story-Events werden mal mit, mal ohne Sprachausgabe serviert. Eine deutsche Lokalisierung hat man sich sogar komplett gespart, was angesichts der Übersetzungsqualität der Spielanleitung aber vielleicht auch besser ist. Immerhin kann man im Optionsmenü jederzeit zwischen englischer Synchro und japanischem Originalton wählen und muss auch während der Dungeon-Streifzüge und Kämpfe nicht auf bissige Kommentare wie partyinterne Beschwerden über Zufallskämpfe verzichten. Allerdings sind diese trotz stufenweise anwachsendem Spruchrepertoire sehr wiederholungsanfällig - ein Manko unter dem auch der Soundtrack mit der Zeit immer stärker leidet.

2D hui, 3D pfui

Grafisch punktet Trinity Universe vor allem durch seine hübsch animierten Charakterportraits, die den stets vor statischer Kulisse geführten Dialogen gekonnt Leben einhauchen. Das ist auch gut so, da schließlich die komplette Story einzig über Standbilder und Dialoge inszeniert wird.
Dungeon-Erkundungen und Monsterkämpfe wirken grafisch reichlich antiquiert. Statt aufwändiger Effekte und Animationen rücken eher Schadens- und Trefferzähler in den Mittelpunkt.
Die Dungeon-Ausflüge bieten hingegen kaum optische Highlights und wären vermutlich ohne nennenswerte Abstriche auch auf der PS2 realisierbar gewesen: Die Figuren wirken ziemlich klobig, die Texturen detailarm, Animationen und Effekte bis auf wenige Ausnahmen von der Stange.

Hin und wieder macht auch die Kameraführung bei der Schatzsuche Zicken und lässt sich durch nahe Umgebungsobjekte nicht wie gewünscht justieren, was aber mit zunehmender Spielzeit immer weniger ins Gewicht fällt. Lobenswert sind hingegen die vielen aktiven Tutorien, die einen schrittweise mit den Besonderheiten der Spielmechanik vertraut machen und durch hilfreiche Nachschlagewerke ergänzt werden. Vermisst habe ich lediglich eine Art Monster- bzw. Dungeon-Enzyklopädie, die Item-Fundorte festhält. Die entsprechenden Angaben bei der Dungeon-Wahl sind jedenfalls nur bedingt hilfreich.     

Kommentare

X-Live-X schrieb am
Bastian.vonFantasien hat geschrieben:ich kann diese 2D tactic spiele nämlich überhaupt nicht leiden.
wenigstens hat mans jetzt schon zum rundenbasierenden kampfsystem geschafft :roll:
Sehe ich genau andersrum - mit Disgaea-Kampfsystem o.ä. hätte es mir interessiert, aber so ... Murks...
Sephiroth1982 schrieb am
Also Leute. Nach 200 Stunden Spiel und game+++ mein kurzes Fazit: Falls euch eine Story nicht zu wichtig ist und ihr nichts anderes wollt als eure chars auf lvl 999 (ja 999, kein tippfehler) bringen, dabei gigatonnenweise zeugs sammeln wollt um gegen arenamonster zu kämpfen, eure waffen aufzurüsten, neue waffen, rüstungen usw usw usw entdecken, ist dieses game ein muss. ich persönlich komme gar nicht mehr davon weg. die chars geben dauernd mal lustige, mal nervende kommentare von sich. alle sind sie helden und jeder von ihnen hat mal größere, mal gigantische macken und persönlichkeitsstörungen. das ist lange zeit erheiternd, nervt aber nach ca. 100 stunden. zum glück kann man ja die stimmen abstellen xP.. man kann dutzende dungeons bereisen, die mit jedem universum-lvlup tiefere, gefährlichere dungeons eröffnen. man kann sich bei ausreichendem leveln, monstern stellen denen der endboss des spieles nicht mal ankratzen könnte. solange ihr das spiel als ein reines spiel für jäger & sammler seht und euch flacher, teilweise schwarzer humor nicht abtörnt, gibt es zur zeit, meines wissens nach keine bessere alternative. das einzige was schwer werden dürfte ist an ein exemplar ran zu kommen. die sind wohl mangelware zur zeit. internetläden kennt ihr bestimmt auch schon, wo ihr euch umsehen könnt. (spielegrotte, gamestop, der fluss, eb games, usw.)
ps: bitte nicht als werbung für das game verstehen. die wertung geht so weit ok.
nottooldforgames schrieb am
Normal bzw in der guten alten Zeit hätte ich ein JRPG mit 68% einfach links liegen gelassen, aber heutzutage ist man ja froh über jedes halbwegs spielbare JRPG!
Deswegen werds ich wohl antesten.
oh gute alte Zeit! :roll:
$tranger schrieb am
Da ich aus diesen ganzen Spielen bis jetzt nur Valkyrie Profile: Silmeria gespielt habe (sehr gutes Spiel übrigens :P), werde ich wohl erstmal die Atelier und Disgaea-Spiele spielen, welche hier bei mir noch ungespielt liegen.
Das kommt dann auch meinem Geldbeutel zugute ^^
Oberdepp schrieb am
Ich glaube, dieses Spiel schlägt in selbe Kerbe ein, wie seinerseits Unlimited Saga, oder wie es hieß - nur was für Hardcore-Fans.
schrieb am