Test: Yakuza: Dead Souls (Action-Adventure)

von Benjamin Schmädig



Yakuza: Dead Souls: Untote langweilen in Kamarucho
Yakuza: Dead Souls
Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
16.03.2012
Spielinfo Bilder Videos
Schluss, Aus, Finito. Der Kapitän hatte das sinkende Schiff längst verlassen, als er sagte "Wir hatten genug davon. Wir hatten alles aus der Serie rausgeholt, das möglich war." Der Kapitän, das ist Spieleschöpfer Toshihiro Nagoshi, das Schiff ist seine Yakuza-Serie. Und deren Holz war schon im Vorgänger ganz schön morsch. Trotzdem zwingt Sega den alten Kahn noch einmal zu einem letzten Törn. Yakuza: Dead Souls bricht unter der Regie eines neuen Entwicklerteams dabei nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz buchstäblich zusammen.

Die enge offene Welt

Yakuza 4 und Yakuza: Dead Souls: Kann man überhaupt von einem Nachfolger sprechen? Wie in der Serientradition üblich findet Dead Souls ein Jahr nach den Ereignissen des vierten Teils statt. Wie üblich spielt die Handlung in Tokios fiktivem Stadtviertel Kamurocho.
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Schießen statt Prügeln: In Kamurocho hat sich viel verändert.
Und wie schon vor einem Jahr übernehmen vier Protagonisten - Akyjama, Majima, Ryuji Goda (ja, tatsächlich) sowie Serientäter Kazuma - die wechselnde Hauptrolle. Es fehlt nur die fortlaufende Zahl im Titel. Vor allem aber fehlt die verspielte, im Ansatz aber glaubhafte Nachbildung der Wirklichkeit.

Hier treffen Welten aufeinander: Die eine war eine offene Welt, in der man neben einem packenden Gangsterkrimi so viele skurrile Geschichten, Flirts und kleine Spiele erlebte wie man Zeit hatte – und das gilt mit Einschränkungen auch für Yakuza: Dead Souls. Denn in dem noch nicht zerstörten Teil des Vergnügungsviertels Kamurocho darf man wie gehabt Karaoke singen, Darts werfen, Angeln oder zur Massage gehen. Die neue andere Welt ist allerdings ein von Zombies überrannter Teil Kamurochos - eine vom Militär gesperrte Zone, die man wie einen geradlinigen Shooter durchquert. Man nehme das aus den Vorgängern bekannte Kamurocho, ramponiere die Fassaden, entferne die Einwohner und versperre die Straßen so, dass der Spieler nur auf einem vorgegeben Weg zum markierten Ziel gelangt. So sieht der Anfang von "Of The End" aus, wie die wörtliche Übersetzung des Untertitels lautet.

Ballern statt Prügeln

Zunächst sind es nur wenige der bekannten Straßenzüge, in denen aus Menschen plötzlich Untote werden und wie stümpferhafte KI-Routinen auf ihre Mitbürger losgehen. Als derselbe Akiyama, mit dessen Geschichte schon Yakuza 4 begann, davon Wind bekommt, gibt es um ihn herum schon kaum noch Lebende. Also greift er zur Waffe, damit man die
Japanisch mit Verspätung

In Japan erschien das Spiel unter dem Namen Yakuza: Of the End schon vor einem halben Jahr. Die im Westen veröffentlichte Version enthält englische Untertitel sowie japanische Sprache.

In Deutschland veröffentlicht Sega eine limitierte Steelbox, die allerdings nur so lange verkauft wird, wie die Erstausgabe verfügbar ist. Die darin enthaltenen Download-Inhalte sollen in späteren Ausgaben nicht mehr enthalten sein.
kommenden Stunden Dutzende Kilogramm Blei in verwesenden Körpern versenken möge. Das serientypische Prügeln mit verschiedenen Ganoven gibt es nicht mehr. Man schießt in abgeschlossenen Levels auf mythisches Gammelfleisch, anstatt nur hin und wieder Gangster zu vermöbeln. Mit einem Tritt verschafft man sich zwar auch diesmal Abstand von aufdringlichen Untoten, sonst kommt man ihnen aber besser nicht zu nahe.

Das Prinzip Ballern statt Prügeln funktioniert ähnlich wie man es aus japanischen Horrorspielen kennt: Man darf zwar im Laufen schießen, beim präzisen Zielen steht man starr aber am Fleck. Wenn die Entwickler schon nicht mit gutem Spieldesign Spannung erzeugen können, mag das ein probates Mittel zur Panikmache sein. Wer allerdings auf die depperte Idee kam, fürs Anvisieren einen anderen Analogstick als für die Kamerabewegung zu verwenden, der gehört schleunigst in die Gegenwart teleportiert!

Die Automatik-Bremse

Leider ist das sinnige Umschalten nur eines der Indizien für eine völlig veraltete Steuerung. Sobald man präzise zielen will, schwenkt die Kamera etwa von der ursprünglichen Blickrichtung dorthin, wohin die Spielfigur blickt: Oft hält man einen Feind im Blick, während man von ihm wegrennt - zieht man de Schultertaste zum Anvisieren, schaut man aber plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Also dreht man sich jedes Mal Pi mal Daumen in Richtung des gewünschten Ziels, bevor man endlich schießen kann. Was nicht tragisch wäre, würden die Figuren unmittelbar auf Eingaben reagieren. Tun sie aber nicht; die bewegen sich in der größten Hektik noch so behäbig wie Opa beim Pantoffelausziehen.

Kommentare

LeKwas schrieb am
Ähm der Test ist zehn Jahre alt ...
Im Gegensatz zu Metal Gear endete es nicht mit so nem dürftigen Zombie Spinoff, es erschienen auch danach noch brauchbare Games aus der Reihe.
andi2k78 schrieb am
hui . Sega macht das selbe wie Konami mit Metal Gear Solid seinerzeit . Zu tode melken juhu
Mogwai180 schrieb am
@mikeluft ich weiss ja nicht wie alt du bist aber auf grund deiner schreibweise tippe ich mal auf 12-14 aber egal . Die von dir so genannten ''Japano games'' haben den Videospiel Markt zu dem gemacht was er heute ist und haben ihn von Anfang an mit großartigen Spielen geprägt und jetzt tu mal bloss nicht so als würde der westliche markt nur hochklassige Games auf dem Markt bringen ganz im Gegenteil der westliche markt bringt bei weitem mehr casualgrütze auf den markt als der japanische . Du solltest froh sein das es einen Developer und publisher wie sega gibt die uns schon sehr gute spiele geliefert haben !
mikeluft schrieb am
@arco-gott sei dank bist du der einzige hier-sonst hätt ich mir noch gedanken gemacht!!wenn intrressieren den heut noch Japano games??die sind doch stehen geblieben,hallo??Und ich bin der selben meinung das die uns nur noch verarschen mit diesem dreck-und SEGA???die sollen endlich sich aus der Gaming Branche verpissen-die können es einfach nicht -BASTA!!! sollen am besten mit nintendo ihre Babaysitter tools verkaufen :-P
mosh_ schrieb am
A.Hopper hat geschrieben:Was für ein Trash.... guter Test zu einem schlechten Spiel.
Die Japaner glauben wohl wirklich, sie können uns jeden Ramsch andrehen wenn Zombies drin sind?
Genau das wird der Gedanke gewesen sein. "Entwickeln wir doch mal ein Spiel, mit Zombies. Quasi nur für die Europäer. Wenn sie doch eh so ghulhaft sind und unsere Spiele mit toller Story nicht wollen, dann nehmen sie vlt. ein Spiel mit der gleichen schwachen, holzigen Spielmechanik, weniger Storys aber Zombies die voll auf BrainzZz aus sind."
Kluger Bub :roll:
Das es einfach ein Sidekick sein soll, mal ein anderer Ausflug in de Yakuzawelt, nein, unmöglich.
schrieb am