Ausgeglichen wird diese Starre von dem automatischen Anvisieren eines untoten Kopfes, sobald man die Schultertaste zieht. Und so steht man letztendlich ständig am Fleck und rotzt im rhythmischen Schulter-/Schusstaste-Beat massig Zombies weg. Zu allem Überfluss
Wenigstens Bossgegner fordern die Helden mit einfallsreichen Attacken heraus.
verlangsamt sich der Ablauf ab einer bestimmten Anzahl Gegner oder einem explosiven Feuerchen deutlich. Nein, das serientypische Prügeln war nie grandios. Aber es war um Klassen besser!
Spielzeuge
Wie viel Finesse will man auch erwarten? Tausende Verweste stürmen in schnurgeraden Linien auf Kazuma und Co. zu, nur wiederkehrende Ausnahmen mit besonderen Angriffsmustern verhalten sich clever: Skater, die flink Schüssen ausweichen oder Fleischfetzen, die sich offenbar an ihr Leben als Kampfkunstmeister erinnern. Auch im Kampf gegen die dicken Boss-Brocken entdeckt man unterhaltsame Ideen: Einem Golem muss man etwa aus einem Panzer heraus schützende Felsbrocken vom Leib knallen, bevor der Riese verletzbar ist. Left 4 Dead-Kenner runzeln allerdings die Stirn, wenn sich unter den normalen Angreifern ein Fettwanst befindet, der in der Nähe des Spielers explodiert oder wenn ein kreischendes Weib so lange Verstärkung ruft, bis man sie tötet...
Überhaupt schielt Sega recht unverhohlen zur Konkurrenz; schließlich darf man auch mit Kettensäge oder Flammenwerfer gegen die Zombies vorgehen und sie in einem Bagger überrollen. Yakuza-typisch kann man außerdem Gegenstände wie Fahrräder oder Tische nach Gegnern werfen. Von einem "Jugend forscht"-Baukasten à la Dead Rising 2 ist Dead Souls jedoch weit entfernt! Wichtige Waffen findet man stets nur dort, wo sie ein Entwickler hingelegt hat. Entweder brät man die Zombies an einer bestimmten Stelle also stets mit dem Flammenwerfer oder gar nicht.
Dynamische Duos
Richtig unterhaltsam sind in der Geradeaus-Action nur Spezialangriffe, für die bestimmte Objekte farblich markiert sind - dazu zählen Hydranten, Ventile von Gasrohren sowie der
Die filmischen Stärken eines Yakuza-Titels spielt Dead Souls zu selten aus.
Klassiker: explosive Fässer. Auf Tastendruck versetzt man das Spiel in Zeitlupe, wählt das gewünschte Objekt und feuert. Drückt man im richtigen Moment noch eine kurz angezeigte Taste, segnen sämtliche Zombies in der Umgebung des Objekts das Zeitliche - sei es durch einen harten Wasserstrahl oder ein flächendeckendes Feuerchen. Tatsächlich ist es ungemein befriedigend, sich auf diese Art einer Übermacht zu entledigen.
Verschiedene Fähigkeiten erhält man dabei erst, nachdem man Erfahrungspunkte entsprechend verteilt hat. So kann man später mehr Gegenstände tragen, der Kopf eines Gegners bleibt länger im automatischen Fokus oder man darf zusätzliche Spezialangriffe ausführen. Nett – die Charakterentwicklung der Vorgänger war aber vielfältiger und merkwürdiger Weise erarbeitet man nicht für jeden der vier Protagonisten eigene Fähigkeiten, sondern verbessert mit jedem Stufenaufstieg die für alle gültigen Werte. Manchmal zieht man zudem im Team in den Kampf. Ausgesprochen hilfreich sind die Mitstreiter nicht - hin und wieder halten sie aber durchaus den Rücken frei. Praktisch sind die Begleiter, weil auch sie Möglichkeiten für Spezialangriffe erzeugen, denn auf Knopfdruck werfen sie eine Hand voll Granaten über die Zombies, die man dann zur Explosion bringen kann.