Resident Evil: Operation Raccoon City22.03.2012, Michael Krosta
Resident Evil: Operation Raccoon City

Im Test:

Valves Left4Dead zählt mit zum Besten, was man im Koop erleben kann: Es ist spannend, atmosphärisch und fasziniert vor allem im Team. Auch Resident Evil bringt dank Zombies und anderer Mutationen eigentlich alle Zutaten mit, die man für einen ähnlich packenden Überlebenskampf braucht. Aber reicht das alleine aus?

Die Action regiert

Die Action hält bereits seit einigen Jahren Einzug in die Serie und verdrängt dabei zunehmend den Horror, für den sie ursprünglich geliebt wurde. Zuletzt versuchte man auf dem 3DS mit Revelations einen Spagat zwischen Ballereinlagen und düsteren Abschnitten, doch richtig glücklich wurde mit diesem Mischmasch niemand. Bei Operation Raccoon City herrscht diesbezüglich Klarheit: Rätsel und Grusel spielen keine Rolle, stattdessen dreht sich alles um Action, wenn sich das schwer bewaffnete Quartett in Diensten Umbrellas durch die berühmt-berüchtigte Kleinstadt schlägt, um neben Zombies und BOWs auch Beweise zu vernichten. Die Handlung läuft parallel zu den Geschehnissen aus Resident Evil 2 und dessen Nachfolger ab, doch erlebt man sie hier aus der Perspektive der bösen Jungs und Mädels. Tatsächlich steht man im späteren Verlauf sogar dem alten Heldenduo bestehend aus Leon S. Kennedy und Claire Redfield gegenüber, um sie auszuschalten…  

Ein (spielerischer) Alptraum

Doch bis dahin ist es ein langer, schwerer und frustrierender Weg. Warum? Weil Operation Raccoon City ein furchtbares, ödes und mitunter unfaires Spiel ist – zumindest, wenn man die etwa knapp achtstündige Kampagne mit ihren sieben Missionen alleine in Angriff nimmt. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die unterirdische KI: Die drei Mitstreiter stellen sich meist an wie die letzten Vollidioten, wenn sie stur gegen eine Wand rennen, ständig in Fallen tappen und selbst auf kurze Entfernung ihre Ziele nicht treffen. Zudem scheint Teamwork für die Deppen ein Fremdwort zu sein, denn liegt ein Mitglied am Boden, kann ihm nur der Spieler wieder auf die Beine helfen. So ist man stellenweise mehr als Babysitter unterwegs anstatt sich um die Feinde zu kümmern. Immerhin wird man manchmal im Gegenzug von der KI mit einer Dosis Heilspray versorgt, doch meistens kümmert sie sich nicht um den Spieler und macht ihr eigenes Ding. So laufen die drei z.B. einfach voraus und lassen mich als Spieler allein zurück. Das ist ohne Zweifel die schlechteste KI, die ich in den letzten Monaten ertragen musste!

Im Verlauf des Spiels trifft man auf einige alte Bekannte...
Im Verlauf des Spiels trifft man auf einige alte Bekannte...
Das gilt nicht nur für die Kameraden, sondern auch hinsichtlich der Gegner, die versuchen, ihre Dummheit durch massenhaftes Auftreten sowie unglaubliche Nehmerqualitäten auszugleichen.  Während man der Zombiemeute und infizierten Hunden noch problemlos mit wenigen Schüssen oder gezielten Granatwürfen einen endgültigen Tod bescheren kann, sind die Truppen einer feindlichen Söldnereinheit deutlich hartnäckiger und stecken schon mal mehrere Kopfschüsse oder einen ganzen Kugelhagel einfach so weg. Trefferzonen? Fehlanzeige. Den Vogel schießen aber die BOWs (Bio-Organic Weapons) ab, die oft im Rudel auftreten: Schon die Licker mit ihren langen Zungen scheinen auf den ersten Blick unbesiegbar und stecken eine Schrotkur aus bis zu acht Kugeln ohne Reaktion weg. Noch heftiger sind die Hunter, die ihre Opfer anspringen und mit ihren Krallenklauen zerfetzen, im Gegenzug aber komplette MG-Magazine problemlos verdauen. Entsprechend zäh gestaltet sich der Spielablauf, wenn man ständig mit neuen Wellen der gleichen Biester konfrontiert wird und es einfach nicht voran geht. Ich habe jedenfalls schnell die Lust an dieser Monotonie verloren und bin lieber schnurstracks zum nächsten Checkpunkt gelaufen, was bei Zombies und BOWs erstaunlich oft funktioniert, so dass man sich die dröge Ballerei sparen kann. Leider aber nicht immer, denn manchmal muss man erst ein Gebiet von Feinden säubern, bevor sich wie durch Zauberhand eine Tür öffnet. Mehr Vorsicht ist zudem bei den Spezialeinheiten geboten, da die Mistkerle vor allem in späteren Leveln sehr treffsicher sind.

Deckungssystem mit Macken

Hier hilft das Deckungssystem, mit dessen Hilfe man an Kisten, Wänden und anderen Objekten automatisch Schutz sucht, sobald man sich in der Nähe befindet. Doch leider funktioniert es nicht immer so zuverlässig wie es sein sollte: So kann es passieren, dass man bestimmte Stellen gar nicht oder erst mit einer gewissen Verzögerung als Deckung nutzen kann. Ein schneller Wechsel zwischen den Barrieren ist leider genauso unmöglich wie das Überspringen niedriger Hindernisse, wodurch der Spielablauf starr und etwas altbacken wirkt. Immerhin kann man aus dem Schutz heraus sowohl gezielt als auch blind feuern.

Die Licker sind zäher als jemals zuvor. Und damit extrem nervig.
Die Licker sind zäher als jemals zuvor. Und damit extrem nervig.
Die Auseinandersetzungen gegen Licker & Co sind schon zäh wie Kaugummi, doch manche Bosskämpfe setzen sogar noch einen drauf: So muss man sich z.B. eine gefühlte Ewigkeit mit einem lästigen Sniper herumschlagen, nur um dann irgendwann von der Zentrale zu erfahren, dass dieses Ziel doch keine Priorität hat und man lieber anderweitig weitermachen soll. In diesen Momenten fühlt man sich genauso verarscht wie zum jeweiligen Ende der Missionen, in denen der Schwierigkeitsgrad plötzlich sprunghaft ansteigt. Ja, auch bei Left4Dead ging es beim Finale der Episoden etwas härter zur Sache, aber es blieb zumindest  fair und man hatte selbst mit der KI noch das Gefühl, der Herausforderung als schlagkräftiges Team entgegenzutreten. Hier fühlt man sich dagegen aufgrund der Gegnerflut im Zusammenspiel mit der mangelhaften Unterstützung oft verloren und benötigt mehrere Anläufe, die immer wieder von Frust geprägt sind.

Infektionsgefahr

Die Nahkämpfe werden furchtbar inszeniert.
Die Nahkämpfe werden furchtbar inszeniert.
Richtig bescheuert wird es, wenn sich jemand im Team mit dem Virus infiziert und kein Gegenmittel zu Hand ist: In diesem Fall muss man denjenigen am besten schon vor der Verwandlung erst über den Haufen ballern, um ihn anschließend sofort wiederzubeleben – eine sehr ungewöhnliche Art der Heilung, bei der man nur mit dem Kopf schütteln kann. Man selbst kann sich übrigens auch anstecken, doch helfen hier nur die Antikörper in Sprayform. Verwandelt sich der Spieler in einen Zombie, heißt es „Game Over“ und man darf leider nicht als fauliger Untoter weiter spielen. Hier vergeben die Entwickler nur eine weitere von vielen Chancen...

Interessant sind dagegen zwei weitere Aspekte: Zum einen nagen Verletzungen mit offenen Wunden nicht nur an der Gesundheit, sondern locken auch die Fleischfresser an. Ein Umstand, den man auch für seine eigenen Zwecke missbrauchen kann, indem man den Söldnern entsprechende Wunden verpasst. Aufgrund der fehlenden Trefferzonen ist das jedoch leichter gesagt als getan und so scheint das „Bluten-Feature“ genauso vom Zufall abhängig zu sein wie die Virusinfektionen.

Der zweite Aspekt betrifft die Söldnertruppe, denn ihr Feuer richtet sich nicht zwingend gegen das Umbrella-Squad, sondern sie nimmt ebenfalls die Mutanten ins Visier. Wer es clever anstellt, kann sie also erst die Drecksarbeit machen lassen und greift die Spezialeinheiten erst an, wenn sie bereits einen Großteil der Mutationen aus dem Weg geräumt hat. An einer Stelle, bei der man dem Nemesis einen Parasiten einpflanzen muss, scheint das sogar die einzige Lösung zu sein, da man nur durch die ungewollte Unterstützung der Söldner eine Chance hat, dieses Ziel zu erreichen. Leider macht die Kameraden-KI häufig einen Strich durch die Rechnung, indem sie die Gegenspieler vorschnell attackiert. In solchen Momenten wünscht man sich zumindest ein rudimentäres Befehlssystem herbei, was bei dieser Katastrophen-KI überhaupt angebracht gewesen wäre.

Eine ganz spezielle Truppe

Da ist jemand auf der Suche nach "Staaaaars".
Da ist jemand auf der Suche nach "Staaaaars".
Immerhin hat man sich bei der Zusammenstellung des Umbrella-Squads ein paar Gedanken gemacht, denn die sechs Figuren unterscheiden sich im Gegensatz zu den Left4Dead-Pendants in ihren Fähigkeiten, wodurch mehr Abwechslung und ein Hauch von strategischer Planung entsteht. Beltway ist z.B. ein Experte für Zerstörung und hat Zugriff auf Splitterminen, Laserfallen und einen Explosionsschutz, während Lupo mit Spezialaktionen wie Flammenmunition und Körperpanzer an vorderster Front die Rolle des Sturms übernimmt. Praktisch auch, dass sie zeitlich begrenzt über unendlich Munition verfügt. Spectre ist dagegen auf Überwachung spezialisiert und kann u.a. Gegenstände wie Heilkräuter, Munitionskisten oder Granaten aufspüren sowie Sonar, Wärmebildkamera und einen Gefahrenscanner einsetzen. Vector ist der Aufklärer des Teams und kann sich nicht nur leiser und schneller fortbewegen, sondern sich auch die Gestalt der feindlichen Söldner annehmen oder kurzzeitig durch eine Aktiv-Tarnung unsichtbar machen. Für die medizinische Versorgung ist Bertha zuständig: Sie darf im Gegensatz zu den anderen nicht nur mehr als ein Heilspray mit sich herum tragen, sondern z.B. auch Infektionen heilen, Energiespritzen setzen oder Schmerzmittel an die Mitstreiter verteilen. Wissenschaftlerin Four Eyes hat mehr Antivirus-Sprays im Inventar, lockt mit einem Pheromon-Gas die Meute an und kann sogar die Kontrolle über Infizierte übernehmen, um sie auf Gegner zu hetzen.

Allerdings ist man nicht von Anfang an mit den Fähigkeiten gesegnet – sie lassen sich erst im Tausch gegen Erfahrungspunkte freischalten, die man für Kills, das Sammeln von Datensätzen sowie das Erreichen bestimmter Levelziele bekommt. Jeder Charakter besitzt sowohl passive als auch aktive Fähigkeiten. Letztere werden durch einen Knopfdruck aktiviert, sind meist nur für einen begrenzten Zeitraum verfügbar und müssen sich anschließend regenerieren. Zudem gilt es, sich vor jedem Level auf eine aktive Fähigkeit festlegen - munteres Wechseln ist nicht gestattet. Allerdings kann man jede von ihnen in mehreren Stufen ausbauen, um z.B. für längere Zeit unsichtbar zu bleiben oder die Regenerationszeit zu verkürzen. An sich sind die verschiedenen Fähigkeiten eine prima Idee, doch spielen sie in der Praxis leider kaum eine Rolle – zumindest, wenn man alleine unterwegs ist, denn für die KI lassen sie sich weder festlegen, noch werden die Specials von ihnen eingesetzt.

Das komplette Arsenal

Hunter-Alarm!
Hunter-Alarm! Mit diesen Biestern ist nicht zu spaßen.
Abgesehen von den Spezialfähigkeiten lassen sich die Erfahrungspunkte auch in die Anschaffung von Waffen investieren. Zwar besitzt jeder Charakter bereits eine eigene Standardausrüstung und die Ballermänner lassen sich im Spiel jederzeit durch die Exemplare von getöteten Feinden austauschen, doch wer von Anfang an den Zugriff auf ein großes Repertoire haben möchte, kann es um weitere Pistolen, Schrotflinten, Maschinen- und Scharfschützengewehre erweitern. Weitere Aufrüstungen und Verbesserungen sind im Gegensatz zu den Spezialfähigkeiten hier aber nicht möglich.

Die andere Seite

Ersetzt man die dämliche KI durch menschliche Mitstreiter, zeigt sich die Operation Raccoon City plötzlich von einer ganz anderen Seite: Während ich die Kampagne im Alleingang als mangelhaft einordnen würde, keimt hier zumindest im Ansatz ein Hauch von Spielspaß auf. Endlich greift man sich gegenseitig unter die Arme, kombiniert sinnvoll die Spezialfähigkeiten und nimmt es im Teamwork mit der Mutantenhorde sowie Söldnern auf. Trotzdem ist man noch weit davon entfernt, es mit der Klasse eines Left4Dead aufnehmen zu können, denn trotz besserer Zusammenarbeit und einem sauberen Netzcode bleibt der Spielablauf weiter zäh und auch die Probleme mit dem Deckungssystem sowie dem schwankenden Schwierigkeitsgrad bleiben bestehen. Trotz einiger bekannter Schauplätze wie dem Polizeirevier oder einem Umbrella-Labor ist die Reise im Quartett durch Raccoon City über weite Strecken langweilig oder frustrierend. Es fehlt einfach die Dramatik, Dynamik und Spannung eines Left 4 Dead oder Gears of War 3.

Raccoon Ciry steht in Flammen - leider bringt die schwache Engine das Chaos viel zu selten überzeugend rüber.
Raccoon Ciry steht in Flammen - leider bringt die schwache Engine das Chaos viel zu selten überzeugend rüber.
Etwas besser sieht es bei den Versus-Modi aus, an denen bis zu acht Spieler teilnehmen dürfen. Neben Standardgeschichten wie Team-Deathmatch oder einer Capture the Flag-Variante hat man sich auch ein paar innovativere Ansätze einfallen lassen. Im Modus „Helden“ gilt es, eine Figur im Team zu beschützen und gleichzeitig die Zielperson der gegnerischen Truppe zu eliminieren. Das ist an sich noch nichts Besonderes, doch der Clou besteht darin, dass sich nebenher auch noch Zombies sowie BOWs auf den Karten herum treiben und damit zum Zünglein an der Waage werden können. Nachteil: Dadurch wird das Gemetzel arg unübersichtlich – auch deshalb, weil nur Mitstreiter mit einem Lebensbalken markiert werden, nicht aber das gegnerische Team. So verliert man im Gewusel aus Monstern und Feinden schnell den Überblick. Mit ähnlichen Problemen hat die Variante „Überlebende“ zu kämpfen, denn auch hier treiben sich Monster zwischen den beiden verfeindeten Einheiten herum. Daneben sorgt ein weiteres Element für Spannung: Kurz vor dem Ende der Runde landet irgendwo ein Hubschrauber, um die Überlebenden zu evakuieren – allerdings gibt es nur eine begrenzte Zahl an Sitzplätzen, so dass man nicht nur möglichst schnell den Landeplatz erreichen sollte, sondern unter Umständen sogar eigene Kameraden zurücklassen muss. Eine interessante Idee, die einmal mehr zeigt, wie viel Potenzial in Operation Raccoon City gesteckt hat. Leider wird es nur im Ansatz genutzt…

Cut!

Trotz Freigaben für Dead Space & Co hat man die USK leider nicht davon überzeugen können, das Spiel ungeschnitten nach Deutschland zu bringen. Entsprechend wurde nach vergleichbaren Maßstäben die Schere ähnlich angesetzt wie bei Left4Dead: Blutverschmierte Wände und entstellte Leichen wurden aus den Kulissen ganz entfernt oder minimiert, während das Abtrennen von Körperteilen in der hiesigen Fassung ebenfalls untersagt wurde. Trotz der Änderungen soll es keinen Einfluss auf den Mehrspielermodus und die kooperative Kampagne geben: Laut Capcom ist die USK-Version mit der internationalen Fassung kompatibel, so dass man mit Spielern aus der ganzen Welt losziehen kann und nicht auf deutsche Begleiter beschränkt wird.

Schwache Technik

Splattereffekte und abgetrennte Gliedmaßen? Nicht in der deutschen Version!
Splattereffekte und abgetrennte Gliedmaßen? Nicht in der deutschen Version!
Die schwache Technik trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass keine Begeisterung aufkommen will: Anstatt Capcoms potente MT Framework-Technologie zu verwenden, setzte Slant Six Games lieber auf die selbst entwickelte Hexane Engine – eine schlechte Entscheidung. Die sterilen Kulissen wirken blass und schaffen es viel zu selten, das Chaos der Zombieapokalypse einzufangen. Zudem mangelt es an Details und Abwechslung – sowohl bei den Modellen als auch innerhalb der Schauplätze, die scheinbar nur aus einem sehr limitierten Set an Assets zusammengebaut wurden, während die Zombies und BOWs einer Klonarmee entsprechen. Hinzu kommt, dass starke Flimmerkanten und mitunter heftige Rucklern die ohnehin ernüchternde Präsentation noch weiter nach unten drücken. Und dann diese grässlichen Animationen, die vor allem in Nahkampfangriffen völlig daneben wirken, wenn es scheinbar gar keinen richtigen Kontakt zu den Gegnern gibt, aber sie trotzdem von den Lufttritten und Schlägen umgeworfen werden. Selbst Clippingfehler gibt es inklusive, denn schon im ersten Level kann man beobachten, wie in Umbrellas Forschungsanlage plötzlich Monitore und andere Objekte verschwinden. Es ist einfach nur billig und traurig, was die Entwickler hier veranstalten.

Zumindest bleibt man sich treu, denn der Klangbereich befindet sich auf einem ähnlich niedrigen Niveau: Mit dem Steno-Hintergrundgedudel könnte ich noch leben und mit den schwachbrüstigen Waffensounds vielleicht sogar auch. Aber was hat sich Capcom bei dieser unterirdischen Lokalisierung gedacht? Schon die englischen Sprecher sind nur durchschnittlich, aber für die deutschen Aufnahmen hat man offensichtlich Amateure ins Studio gezerrt und das Ergebnis dann auch noch schlecht abgemischt. Seltsam, wo doch die deutsche Lokalisierung von Resident Evil: Revelations durchaus solide war.

Fazit

Die Operation Raccoon City ist Capcom missglückt! Denn der auserkorene westliche Entwickler Slant Six Games ist mit dem Skalpell abgerutscht und hinterlässt eine offene Wunde, die vor allem Fans der Resident Evil-Reihe schmerzt - aber auch solche, die sich eine Alternative zu Left4Dead erhofft hatten. Will man sich alleine mit Hilfe der KI-Gefährten durch die sieben Missionen in Raccoon City quälen, hilft angesichts der vielen Pannen, Fehler und dämlichen Aktionen der Begleiter in Kombination mit langatmigen Schussgefechten sowie dem schwankenden Schwierigkeitsgrad nur eins: Disk raus und ab aus dem Fenster mit dem Müll! Die Kampagne spielt sich zäh wie Kaugummi und befindet sich auch technisch mit Rucklern, Flimmerkanten, Problemen bei der Kollisionsabfrage und Clippingfehlern in einem jämmerlichen Zustand. Erst wenn man die KI durch Menschen ersetzt und die Kampagne kooperativ angeht, kommt endlich Teamgefühl auf, wenn man die durchaus interessanten Spezialfähigkeiten sinnvoll miteinander kombiniert. Die Schwächen hinsichtlich Technik und Spielablauf bleiben aber bestehen. Es ist einfach dröge, sich Welle für Welle den zähen BOWs und Söldnern zu stellen sowie nicht enden wollende Bosskämpfe und manch frustrierende Situation über sich ergehen zu lassen. Es mangelt nicht nur an aktueller Technik und motivierendem Spieldesign, sondern auch an einem gescheiten Deckungssystem und packender Atmosphäre. Gerade Letztere war immer ein Markenzeichen der Reihe, das hier kurz und schmerzvoll mit stupiden Ballereinlagen zerfetzt wird. In Left4Dead hatte ich schon beim Knurren eines Hunters einen Anflug von Panik und bin zusammengezuckt, wenn ich plötzlich von ihm angesprungen wurde. Solche Momente sucht man hier vergeblich, obwohl die Tradition der Serie sie hergeben würde. Operation Raccoon City ist trotz ansprechender Ansätze im Versus-Modus eine herbe Enttäuschung und kann weder bei Valves kooperativer Zombiehatz noch modernen Actionspielen mithalten. Es ist eine Schande für die Marke Resident Evil und einer der schlechtesten Titel der gesamten Reihe. 

Wertung

360

Großer Name, nichts dahinter: Operation Raccoon City ist trotz netter Koop-Ansätze eine Schande für die Marke Resident Evil.

PlayStation3

Großer Name, nichts dahinter: Operation Raccoon City ist trotz netter Koop-Ansätze eine Schande für die Marke Resident Evil.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

johndoe945852

...

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 12 Jahren
johndoe945852

...

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 12 Jahren
johndoe945852

...

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 12 Jahren
johndoe945852

...

Zuletzt bearbeitet vor 4 Jahren

vor 12 Jahren