Fortsetzungs-Premiere
Squares Final Fantasy-Serie kann auf eine ruhmreiche und bewegte Vergangenheit zurück blicken. Doch obwohl es immer wieder zahlreiche Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten gegeben hat, stehen die FF-Spiele inhaltlich in keinem Zusammenhang und haben niemals die Geschichte des Vorläufers fortgeführt.
Vorhang auf für Final Fantasy X-2, das erstmalig auf einem Vorgänger auf– und gleichzeitig viele neue Elemente einbaut, die es zu einem ganz eigenständigen Abenteuer machen.
| Schöne Lichteffekte, eindrucksvolles Figurendesign: FF X-2 setzt den Standard für PS2-RPGs - allerdings auch, was die Breite der PAL-Balken betrifft! |
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Die Zeit danach
Angesiedelt etwa zwei Jahre nach den Ereignissen von Final Fantasy X, hat Yuna das Kostüm eines hohen Mediums an den Nagel gehängt. Stattdessen durchstreift sie die Welt Spira mit Shorts, die vermutlich aus dem Kleiderschrank von Lara Croft entliehen sind. Gleichzeitig hat sie sich scheinbar ein paar Waffen der britischen Archäologin geliehen und zieht mit ihrer Cousine Rikku und ihrer neu gewonnenen Freundin Paine als Sphärenjäger durchs Land.
In diesen Spähren sind historische Filme gespeichert, die mal mehr, mal weniger aufschlussreich präsentieren, was seit dem Untergang von FFX-Obermotz Sin passiert ist. Doch im Kern ist Yuna auf der Suche nach ihrem Herzensbuben Tidus, der nach dem Sieg über Sin spurlos verschwunden ist.
| Spherebreak: eines der interessanten Mini-Spiele in FF X-2. |
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Dass allerdings zwei Jahre ins Land gezogen und sowohl Yuna als auch Rikku einen nahezu tödlichen Kampf hinter sich haben, merkt man den Figuren fast gar nicht an. Immer noch wirken beide etwas grün hinter den Ohren und lassen in diversen Situationen kaum etwas von Reife spüren, die man nach einer solchen Auseinandersetzung hätte erwarten können.
Zudem wirken die Figuren austauschbar. Versteht mich nicht falsch: Ich habe mich auf ein Wiedersehen mit Yuna und Co. gefreut. Doch da es viele Änderungen in Gameplay und Missionsdesign gibt (dazu gleich mehr), hätte Yuna samt Anhang in genau der gleichen Form auftauchen können wie z.B. Wakka: als Gast, der durch pure Anwesenheit die Verbindung mit Teil 10 darstellt. Letzten Endes fehlt die allerletzte Identifikation, die man im Vorgänger noch mit den Figuren aufbauen konnte. Und vor allem die emotionale Bindung des Spielers an die Figuren, auf die man hier teilweise verzichtet, hat einen Großteil des Erfolges von FF X ausgemacht. Sowohl Yuna als auch Rikku als auch der adäquate Lulu-Ersatz Paine wirken austauschbar.